25.05.2025 von SWYRL/Eric Leimann
Wo sind die Kicker von Real Madrid, Manchester City, Liverpool und natürlich die Bayern, wenn um 21 Uhr das Champions League-Finale in München angepfiffen wird? Wahrscheinlich auf heimischen Sofas oder in Ehrenlogen, denn im Endspiel 2025 stehen sich Paris Saint-Germain - Inter Mailand gegenüber.
Zum ersten Mal seit 2012 findet wieder ein Champions League-Finale in Deutschland statt. Wie beim damaligen "Finale dahoam" - die favorisierten Bayern verloren gegen den FC Chelsea - ist München wiederum Austragungsort. Mit dem Unterschied, dass der FC Bayern nach seinem Viertelfinal-Aus gegen den späteren Finalisten Inter Mailand diesmal nur Zuschauer ist. Tatsächlich hätten vor der Saison wohl die wenigsten auf ein Finale Inter Mailand gegen Paris Saint-Germain gewettet. Die Italiener vermeintlich zu alt und ohne die ganz großen Superstars unterwegs. Und Paris? Scheitern die nicht immer trotz größtem finanziellen Einsatz der Scheichs? Beide Betrachtungen sind oberflächlicher Natur, wenn man sich den Weg der Kontrahenten ins Finale (Anpfiff 21 Uhr) angeschaut hat.
Die Norditaliener sind ein in jeder Hinsicht reifes Team, das auf hohem Niveau in jeder Situation weiß, was es zu tun hat. Die beiden Halbfinal-Duelle (Endstand 3:3 und 4:3!) gegen die Himmelsstürmer von Hansi Flicks Barcelona gehörten mit zum Besten, was der Sport in den letzten zehn Jahren zu bieten hatte. Man sah Fußballkunst auf geradezu atemberaubendem Niveau. Und in Paris formte Trainer Luis Enrique nach Abgang des letzten Weltstars Kylian Mbappé zu Real Madrid ein echtes Team statt eines Marketing-Ensembles. Eine Mannschaft, die extrem robust ist und dennoch spielerische Lösungen findet. Mit anderen Worten: Die bayerische Landeshauptstadt erwartet vor den Augen der Welt ein wohl spannendes, weil schwer vorherzusagendes Finale. Das Spiel kommentiert Oliver Schmidt. Moderator Jochen Breyer diskutiert mit den Experten Fritzy Kromp, Per Mertesacker und Christoph Kramer. In der Halbzeitpause gegen 21.45 Uhr gibt es das "heute journal".
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Doku "Trophy Men" nach der Siegerehrung
Wer nach Abpfiff, Analysen, Interviews und Siegerehrung immer noch nicht genug von der Champions League-Hymne hat, dem sei um 23.45 Uhr der Dokumentarfilm "Trophy Men - Die Erfindung der UEFA Champions League" empfohlen. Bereits seit 16. Mai ist er auch in der ZDF-Mediathek zu finden. In der sehenswerten Doku von Christian Twente ("All or Nothing - Die Nationalmannschaft in Katar") und Markus Brauckmann trifft man auf zwei ältere deutsche Herren. Kaum jemand kennt sie, dabei erfanden sie vor 33 Jahren die Champions League. Sie erlöste den Fußball vom grauen Image der 80-er, sorgte aber auch für dessen totale Vermarktung. Sichtbar an einem Abend wie diesem in München, wo sich die Faszination des ganz großen Fußballs und eine gigantische Markenveranstaltung die Hand reichen.