27.07.2025 von SWYRL/Rupert Sommer
"Gucci", die neue Dokumentation, die ARTE in deutschsprachiger Erstausstrahlung zeigt, beleuchtet die Firmen- und Familiengeschichte hinter der Luxus-Modemarke, die auf eine über 100-jährige Tradition zurückblicken kann. Einmal mehr zeigt sich: Erfolg hat bisweilen auch düstere Schattenseiten.
Der 27. März 1995 ist ein besonders bitteres Datum in einer Familiengeschichte, die immer wieder Züge eines aggressiven Königsdramas aufzeigt, wie man es aus den blutigeren Shakespeare-Stücken kennt. Natürlich kommt auch die neue "Gucci"-Dokumentation, die ARTE in deutschsprachiger Erstausstrahlung zeigt, nicht ohne den Mord an Maurizio Gucci aus. Der damalige Leiter des Modehauses wurde auf der Treppe kurz vor Betreten seines Büros erschossen - von einem Auftragskiller, den seine von ihm geschiedene Frau auf ihn angesetzt hatte. Die schockierende Tat reiht sich ein in eine Kette von Machtkämpfen und Intrigen bei Gucci ein, einer Marke, die nicht nur Fashion-Fans in Atem hält.
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Wie bleibt überhaupt Luft für Kreativität?
Regisseur Olivier Nicklaus verbindet in seiner Aufarbeitung der Firmengeschichte den wirtschaftlichen Blick auf den Aufstieg des Unternehmens mit dem berühmten Doppel-G im Logo zu einer der führenden Modemarken der Welt mit einer kulturgeschichtlichen Würdigung, aber auch mit kritischem Blick auf die führenden Köpfe.
Der Gucci-Clan aus Italien, der über den Siegeszug in den USA weltweit erfolgreich wurde, war edemnach immer wieder auch von Zwist, Neid und Missgunst geprägt. Man erfährt viel über ein chaotisches Ränkespiel hinter den Kulissen, bei dem sich der Betrachter rasch fragt, wie überhaupt noch Platz für so viel überbordende Kreativität im Unternehmen bleiben konnte.