In gefährlicher Nähe - Mi. 18.06. - ARD: 20.15 Uhr

Eine Anwältin zwischen Täter und Opfer

15.06.2025 von SWYRL/Hans Czerny

So geht es, wenn man als Anwältin einem tatverdächtigen Vergewaltiger zum Freispruch verhilft. Schuld oder Nichtschuld? - Das ist hier die Frage.

Als Kind forderte sie der Vater auf, vom Steg aus in den See zu springen. Dabei wäre sie fast ertrunken - der Vater fing sie nicht auf. Jetzt ist Lea Jung (Julia Koschitz) eine junge Frau und längst eine tüchtige Anwältin geworden. Eben hat sie einen mutmaßlichen Vergewaltiger herausgepaukt, und das ausgerechnet auf Geheiß ihres Vaters, der selbst Chef einer Anwaltskanzlei ist. Wie es das Drehbuch will, verliebt sich Lea in ihren Mandanten. Eine bedrohliche Situation, denn auch das "Opfer" des vermeintlichen Missetäters ist hinter diesem her. Johannes Grieser inszenierte mit dem TV-Film "In gefährlicher Nähe" (ARD / SWR) eine spannende Dreiecksgeschichte, die mit den Versatzstücken eines Psychothrillers spielt, aber ohne viel Tiefgang an der Oberfläche bleibt. Das Erste wiederholt den Film aus dem Jahr 2014 nun zur besten Sendezeit.

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Wenn der Mandant sich in seine Anwältin verliebt

Auf Geheiß ihres Übervaters (Michael Mendl) hat die Rechtsanwältin Lea Jung (Koschitz) ihren zwielichtigen gut aussehenden Mandanten Nickolas Storm (Matthias Koeberlin) herausgepaukt, obwohl doch so vieles gegen ihn sprach. Schon einmal hatte er ein Schlafmittel benutzt, als eine Freundin in seiner Nähe ums Leben kam. Die Dinge scheinen sich zu wiederholen. Doch Lea glaubt nicht daran, jedenfalls liefert sie gegenteilige Beweise, die dafür sprechen, dass das Vergewaltigungsopfer Yvonne Schubert (Johanna Klante) gelogen hat. Alles wurde von ihr inszeniert.

Nickolas Storm, der attraktive Gerettete, ist von seiner Anwältin derart fasziniert, dass er sich auch gleich in sie verliebt. Weil er obendrein noch eine florierende Medienfirma führt, will er Lea auch gleich als Anwältin für sein Unternehmen gewinnen. Weshalb er ihr denn auch gleich in das einsame Ferienhaus folgt, in das sich Lea nach dem Prozess zurückgezogen hat.

Julia Koschitz und Matthias Koeberlin überzeugen

Noch immer weiß Lea nicht, ob sie vor Gericht nur ihre Tüchtigkeit bewies, oder ob sie tatsächlich einem Unschuldigen zum Freispruch verholfen hat. War das Opfer unglücklich in Nickolas verliebt und will nur ewige Rache?

Lea lebt in ihrem Ferienhaus jedenfalls leidlich gefährlich - immerhin führt sie einen psychischen Zweifrontenkrieg, sie sieht sich mal von Yvonne, dann wieder von Nickolas verfolgt. Im schlossartigen Gehäuse am See gibt's genügend Mobiliar und Winkel, um die Spannung trotz des Hantierens mit Beil und Messer eher statische Geschehen bis zum Showdown über Wasser zu halten. Doch auf eine Pointe, die diesen Namen verdient, wird man sich vergeblich freuen. Julia Koschitz macht immerhin ein glaubhaftes Psychodrama aus ihrer so fragwürdigen Tochterrolle. Auch Matthias Koeberlin überzeugt.

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