29.07.2025 von SWYRL
Die Stiftung Warentest hat die Ökobilanz von E-Books und Papierbüchern verglichen. Dabei schneiden E-Books deutlich besser ab. Doch auch mit Taschenbüchern anstatt gebundenen Büchern lässt sich die eigene Ökobilanz verbessern.
Die einen schätzen den Komfort von E-Books, für andere gehört das Umblättern zum Lesevergnügen dazu. E-Books und Bücher bieten beide ihre Vor- und Nachteile, aber in Sachen Umweltfreundlichkeit gibt es einen klaren Sieger: Das E-Book hat die deutlich bessere Ökobilanz als das klassische Buch aus Papier.
Insgesamt weist Letzterers einen zehnmal größeren CO₂-Fußabdruck auf als ein E-Book. Zu diesem Ergebnis kommen die Expertinnen und Experten der Stiftung Warentest, nachdem sie sich den Lebenszyklus von E-Books und Büchern angeschaut und für beide Medien eine Ökobilanz erstellt haben.
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So hat die Stiftung Warentest verglichen
Sowohl E-Books als auch Bücher benötigen Ressourcen. E-Book-Reader bestehen aus Kunststoff, seltenen Erden und Metall. Für den Betrieb benötigt der Akku Energie. Zudem werden sie häufig in Asien hergestellt und legen lange Transportwege zurück. Für das Papier in Büchern hingegen werden Bäume gerodet, zudem benötigt die Herstellung viel Energie und Wasser.
Um herauszufinden, welche Leserinnen und Leser umweltschonender lesen, hat die Stiftung Warentest in Viel- und Wenig-Leser unterschieden. Der Viel-Leser liest zwölf Bücher pro Jahr, der Wenig-Leser nur drei. Für einen Zeitraum von fünf Jahren haben die Prüferinnen und Prüfer unterschiedliche Leseszenarien für E-Books und Bücher berechnet. Zusätzlich wurden die Medien in ihre Einzelteile zerlegt, die anhand von 18 Faktoren wie etwa Rohstoff- und Wasserverbrauch, Feinstaub oder Ozonabbau bewertet wurden. Außerdem wurden Produktion, Transport und Entsorgung in die Bewertung mit einbezogen.
Taschenbücher umweltfreundlicher als gebundene Bücher
Das Ergebnis des Vergleichs ist eindeutig: Bei fünf Jahren Lesevergnügen von Viel-Lesern entstehen bei dem Reader ein Umweltschadenspunkt, beim Buch sind es 15 Schadenspunkte. Dabei wurde in die Bewertung noch mit einberechnet, dass ein Buch einmal zum Lesen an eine andere Person weitergegeben wird. Wenn ein Buch nicht einmal weiterverliehen wird, sind es sogar 30 Umweltschadenspunkte.
Am umweltfreundlichsten sind Tablets mit 0,84 Schadenspunkten. Stiftung Warentest hat diese in den Vergleich mitaufgenommen, da E-Books auch auf dem Tablet gelesen werden. Beim Tablet wurden aber nur die Schadenspunkte für die Lektüre von E-Books berücksichtigt.
Unter den Büchern sind Taschenbücher umweltfreundlicher als gebundene Bücher. Bei einem Viel-Leser, der nur gebundene Bücher liest, wird die Umwelt 1,7 Mal stärker belastet, als bei einem, der nur Taschenbücher liest. Wer viele gebundene Bücher liest, könnte die Folgen für die Umwelt um die Hälfte reduzieren, wenn er oder sie auf Taschenbücher umsteigt.
Zehnmal mehr Treibhausgase bei Büchern
Die Stiftung Warentest hat sich auch angeschaut, wie viele Treibhausgase durch die Produktion von E-Books und Papierbüchern entstehen. Auch hier sind E-Books der klare Sieger. Liest ein Viel-Leser in fünf Jahren nur gebundene Bücher, werden für die Herstellung 64 Kilogramm Treibhausgase freigesetzt. Bei einem Reader wären es nur sechs Kilogramm.
Da E-Books deutlich umweltfreundlicher sind, als Papierbücher sind, rät die Stiftung Warentest jedem, der seine Umweltbilanz verbessern möchte, dazu, auf E-Books umzusteigen. Das würde sich bereits bei zwei dicken oder drei dünnen Taschenbüchern pro Jahr gelesenen Taschenbüchern lohnen.
Auch auf Taschenbücher zu wechseln, Bücher an Freunde weiterzugeben oder diese in der Bibliothek auszuleihen, verbessert die Ökobilanz.