"Bares für Rares"
30 Jahre lang hatte die Tasche im Schrank der Verkäuferin gelegen, bis sie nun in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" für allgemeine Begeisterung sorgte. Vor allem das Herz von Händlerin Elisabeth Nüdling ließ das Verkaufsobjekt höherschlagen. Nur Expertin Bianca Berding hatte an dem Kult-Stück etwas auszusetzen ...
© ZDF"Bares für Rares"
Verkäuferin Friederike (rechts) aus Neuruppin hatte die Tasche zum 32. Geburtstag geschenkt bekommen und sie lediglich ein paar Mal getragen. Danach sei das Accessoire im Schrank verstaubt. "Die Gelegenheiten haben sich einfach nicht ergeben", erklärt die Verkäuferin. "Ich liebe sie, aber mein Lebensstil hat sich verändert."
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Ein Leben im Schrank hatte die Tasche nicht verdient. Das wusste auch Horst Lichter, der sofort den großen Namen hinter dem Objekt erkannte. "Das ist eine echte Hermès-Tasche, stimmt's?", fragte er Bianca Berding. "So ist es", nickte die Expertin, die die Tasche gern selbst behalten hätte. "Der Traum aller Frauen", säuselte Lichter weiter.
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"Der Name klingt schon so schön", führte Berding aus und verriet: "Das ist die Handtasche der Handtaschen. Die Geschichte ist wirklich ikonisch. Ihren Namen hat sie von der berühmten Grace Kelly bekommen." Es handle sich um die sogenannte Kelly Bag.
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Berding erläuterte: 1955 hatte die Schauspielerin mit Cary Grant gedreht. In einer Garderobe habe Grace Kelly damals die Hermès-Tasche entdeckt - und sich sofort in diese verliebt. Seither sei die Tasche unter dem Namen Kelly Bag bekannt, obwohl das Modell ursprünglich als Herren-Reittasche Teil des Sortiments war.
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Erst 1930 kam das Modell der heutigen Kelly Bag als Damenhandtasche auf den Markt. Hermès wurde bereits 1837 in Paris gegründet. Bis heute produziere die Luxus-Modemarke ihre Stücke weitestgehend in Frankreich, fuhr die Expertin fort. "Alles ist von Hand gefertigt", beschrieb sie die Kelly Bag aus Boxcalf-Leder.
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Nach all dem Lob musste Berding die Macken ansprechen: "Der Erhaltungszustand ist sehr, sehr schlecht." Neben deutlich gerissenen Kanten habe die Tasche "sehr viel Feuchtigkeit abbekommen". Das liege wohl an der schlechten Lagerung. Das Leder sei ausgetrocknet und brüchig. Auch die Farbe habe sich dadurch verändert.
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Für die Tasche von 1985 wünschte sich die Verkäuferin trotz der Beschädigungen noch 5.000 Euro. "Wir haben eine tolle Handtasche, die sehr gesucht ist, aber mir tut der Zustand wirklich im Herzen weh", erklärte Berding und schätzte den Wert deshalb nur 2.000 bis 3.000 Euro. Die Verkäuferin war dennoch zufrieden und nahm die Händlerkarte an.
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"Ich flipp aus", schrie Elisabeth Nüdling, als sie als Erste unter die Abdeckung blicken durfte. Auch Wolfgang Pauritsch (rechts) murmelte ehrfürchtig: "Eine Kelly Bag!" - "Ich glaub's nicht, so eine hatte ich noch nie", konnte Händlerin Nüdling ihr Glück kaum fassen. Nur Jan Cizek kannte sich nicht aus: "Was ist das?"
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Das erste Gebot in Höhe von 1.000 Euro kam von Pauritsch, der die Tasche als "etwas ganz Besonderes" beschrieb. Plötzlich hatten auch die restlichen Händler am Tisch Interesse an dem Kult-Objekt. Händlerin Nüdling stieg bei 2.200 Euro in das Bietergefecht ein.
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Nüdling hatte sich "die Tasche so sehr gewünscht", und so überbot sie Pauritsch am Ende mit 3.200 Euro. Der Händler schnaufte: "Ich hätte sie auch so gern gehabt, aber jetzt ist Schluss." Und so erhielt Elisabeth Nüdling die "Taschen aller Taschen" und schrie gleich noch mal: "Ich freue mich so irre, denn auch die Farbe ist so toll!"
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Als weiteres Objekt der Sendung wurde ein Spielzeugauto von 1967 der DDR-Marke Presu von Expertin Annika Raßbach auf 100 bis 120 Euro geschätzt. Für das Auto samt Originalkarton wünschte sich der Verkäufer 100 bis 150 Euro. Jan Cizek zahlte 120 Euro für den DDR-Oldtimer.
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Heide Rezepa-Zabel datierte Ring und Ohrstecker aus 585er Gold mit Diamanten auf die späten 1950er-Jahre. Der Wunschpreis der Verkäuferinnen lag bei 2.000 Euro. Die Expertin schätzte den Wert jedoch nur auf 700 bis 800 Euro. Wolfgang Pauritsch zahlte 700 Euro.
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Eine Vase aus Keramik stammte laut Bianca Berding aus Frankreich. Ihr zufolge wurde das glasierte Objekt mit Schablonenmalerei zwischen 1910 und 1920 gefertigt. Gewünscht wurden dafür 500 Euro. Berding schätzte den Wert auf 250 bis 350 Euro. Händler Jan Cizek zahlte 250 Euro.
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Ein Silber-Kerzenleuchter vom Trödelmarkt für 50 Euro stammte Heide Rezepa-Zabel zufolge aus Schottland (Hamilton & Inches) und wurde 1893 gefertigt. Gewünscht wurden 250 bis 300 Euro. Die Expertin erhöhte auf 700 bis 800 Euro. Händler Steve Mandel zahlte letztlich 570 Euro.
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Ein Drehbleistift stammte laut Annika Raßbach von Edward Baker & Son aus Birmingham (1927). Leider funktionierte der Stift aus Messing und 375er Gold aktuell nicht. Dennoch lag der Wunschpreis bei 1.000 Euro. Die Expertin korrigierte auf 500 bis 550 Euro, doch Wolfgang Pauritsch zahlte 800 Euro.
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