Angelina Jolie
Charakterdarstellerin und Action-Heldin, Oscar-Preisträgerin und UN-Sonderbeauftragte, dreifache Ex-Ehefrau und sechsfache Mutter: Angelina Jolie gehört zu den erfolgreichsten Frauen in der Geschichte Hollywoods. Anlässlich ihres 50. Geburtstags am 4. Juni schauen wir zurück auf eine Karriere, die einst mit Trash-Filmen wie "Cyborg 2" (Bild) begann ...
© VCLTrashiger Karrierestart
Der Weg zu den Oscars ist nicht einfach, und auch Angelina Jolie musste so manches Hindernis bis zum Hollywood-Olymp überwinden: Eines davon ist der Low-Budget-Film "Cyborg 2", in dem sie einen Roboter spielt. Jolie meinte später, dass sie sich übergeben musste, als sie das Machwerk zum ersten Mal sah.
© VCLKein Klischee ausgelassen
Ebenfalls Trash, aber mit gut sitzendem Kurzhaarschnitt: Den Film "Hackers - Im Netz des FBI" (1995), in dem Angelina Jolie eine (auch schießwütige) Hackerin mimte, kann man heute kaum noch ansehen. Der Film ließ kein Computerfreak-Klischee aus und sorgt heute nur noch für Augenrollen.
© CapelightEhemann Nummer eins
Etwas Gutes - zumindest für Jolie - hatte "Hackers" dennoch: Sie lernte am Set ihren Co-Star Jonny Lee Miller kennen und lieben. Im März 1996 heiratete das Paar, doch bereits ein Jahr später trennten sich die beiden wieder. Und dass obwohl Jolie zur standesamtlichen Hochzeit ein weißes T-Shirt trug, auf dem sie mit ihrem eigenen Blut den Namen ihres Ehemannes geschrieben hatte.
© CapelightFür alles offen
In Liebesdingen war die junge Angelina Jolie ziemlich experimentierfreudig: "Ich habe in der Vergangenheit Frauen geliebt und mit ihnen geschlafen", erklärte sie in einem Interview. Eine dieser Frauen war Model und Schauspielerin Jenny Shimizu, die sie am Set von "Foxfire" (1996) kennenlernte - und sogar fast geheiratet hätte, wenn nicht Miller "dazwischen" gekommen wäre.
© Albert Ortega/Getty ImagesSie ließ Jagger zappeln!
Auch Miller war sie nicht treu: Angeblich hatte Jolie eine Affäre mit Mick Jagger, den sie beim Dreh zum Stones-Video "Anybody Seen My Baby?" kennengelernt hatte. Der Frontmann habe sich Hals über Kopf in sie verliebt, enthüllte ein Biograf 2012. Bis wenigstens eine halbgare Affäre herauskam, musste sich der Rockstar aber angeblich sehr anstrengen.
© Diane FreedExplizite Liebesszenen
Kurz darauf sorgte Jolie wieder mit einem Film für Schlagzeilen: "Gia - Preis der Schönheit", in dem sie das Supermodel Gia Carangi spielte, erregte große Aufmerksamkeit - nicht nur wegen der lesbischen Liebesszenen. Ihre Darstellung wurde allerorten gefeiert, 1999 erhielt Jolie für ihre Rolle den Golden Globe als Beste Hauptdarstellerin in einem Fernsehfilm.
© Brenda Chase/Online USA, Inc./Getty ImagesEinfach nur durchgeknallt
Den endgültige Durchbruch in Hollywood gelang Jolie 1999 mit "Durchgeknallt": Das Drama, das auf den Memoiren der Psychiatriepatientin Susanna Kaysen basiert, wurde für seine beiden Hauptdarstellerinnen Angelina Jolie (rechts) und Winona Ryder gefeiert.
© Getty Images/Suzanne Tenner/Columbia PicturesOscar!
Der Lohn für die intensive Darstellung der Psychiatriepatientin: Im Jahr 2000 erhielt Angelina Jolie den Oscar als "Beste Nebendarstellerin".
© David McNew/Getty ImagesEhemann Nummer zwei
Kurz nach der Oscar-Verleihung machten sie Ernst: Nachdem sie sich bereits im Jahr zuvor kennengelernt hatten, heirateten Angelina Jolie und Billy Bob Thornton im Mai 2000. Dass sie beide stets ein Fläschchen mit dem Blut des anderen um den Hals trugen, war nur eines von vielen gefundenen Fressen für die Klatschpresse.
© Chris Weeks/Liaison/Getty ImagesOhne meinen Papa!
Das Bild täuscht: Angelina Jolie ist die Tochter von Oscar-Preisträger Jon Voight ("Coming Home - Sie kehren heim"), ein enges Verhältnis pflegen beide aber nicht. Erst nach dem Tod von Jolies Mutter 2007 näherten sich Vater und Tochter wieder an.
© Jason Kirk/Getty ImagesWillkommene Abwechslung
Ein bisschen herumstehen und hauptsächlich neben Nicolas Cage gut aussehen: Im Action-Blockbuster "Nur noch 60 Sekunden" war Jolie nicht unbedingt als Charakterdarstellerin gefragt. Nach den anstrengenden Dreharbeiten zu "Durchgeknallt" sei der Film aber einfach eine willkommene Abwechslung gewesen, erklärte sie.
© TouchstoneLara!
An der Rolle der Actionheldin fand Jolie aber scheinbar Gefallen: Für die Computerspiel-Verfilmung "Tomb Raider" (2001) lernte sie unter anderem Messerwerfen und unterzog sich einem ausgiebigen Martial-Arts-Training. Ein Aufwand, der sich bezahlt machte: Die Rolle der Lara Croft machte sie endgültig zum internationalen Star.
© ConcordeDie Pflicht ruft
Mit dem Erfolg wuchsen aber natürlich auch die (lästigen?) Pflichten: Im zweiten Lara-Croft-Abenteuer "Die Wiege des Lebens" (2003) spielte Jolie an der Seite von Til Schweiger, der eine kleine Nebenrolle hatte, und posierte dann auch mit ihm bei der Deutschlandpremiere.
© Kurt Vinion/Getty ImagesEngagiert!
Bereits bei der Arbeit am ersten Teil der "Lara Croft"-Reihe, der in unter anderem in Kambodscha gedreht wurde, wurde Jolie erstmals auf das Problem von Landminen aufmerksam. Ihr Interesse an humanitären Problemen wuchs. Sie unternahm Reisen nach Sierra Leone und Tansania, spendete eine Million Dollar für Flüchtlinge in Pakistan. 2001 ernannte das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR die Schauspielerin zur Sonderbotschafterin.
© Eamonn Clarke/Adopt A Minefield/Getty ImagesMr. & Mrs. Smith
Sie schauten sich tief in die Augen und verliebten sich bei den Dreharbeiten zu "Mr. & Mrs. Smith" (2004): Angelina Jolie hatte sich bereits im Jahr zuvor mehr oder weniger über Nacht von Billy Bob Thornton getrennt hatte - Brad Pitt hingegen ...
© Paramount PicturesDie böse Stiefmutter?
Ja, Brad Pitt war zu dem Zeitpunkt, als er den "Tomb Raider"-Star kennenlernte, noch mit Jennifer Aniston verheiratet. Jolie erklärte zwar, dass sie keine Affäre gehabt hätten, für die Öffentlichkeit - und Madame Tussauds (Bild) - war aber klar: In diesem Hollywoodmärchen war Jolie (links) die böse Stiefmutter, Aniston hingegen das unschuldige Schneewittchen.
© 2005 Getty Images/Peter MacdiarmidBrangelina
Die geballte und verballhornte Starpower: Aus Brad Pitt und Angelina Jolie wurde bald "Brangelina", kein Hollywood-Paar zog über ein Jahrzehnt mehr Klatschpresse und Fotografen in seinen Bann.
© Pascal Le Segretain/Getty ImagesRegiedebüt
Jolie nutzte ihre Popularität, um eine große Öffentlichkeit für die Situation von Flüchtlingen zu sensibilisieren. Auch ihr Film "A Place In Time" (2007) verfolgte dieses Ziel: Für der Dokumentation besuchten sie und andere Hollywood-Stars wie Jude Law und Anne Hathaway Flüchtlingslager und Waisenhäuser, um auf die dortigen Zustände aufmerksam zu machen.
© Morris Bernard/UN High Commissioner for Refugeesvia Getty ImagesHau drauf!
"Wanted" (2008) zeigte dann erneut die andere Seite der Angelina Jolie: Der Action-Blockbuster wurde von Kritikern wegen seiner Gewaltszenen als moralisch fragwürdig abqualifiziert, Freunde von sinnfreiem Popcorn-Kino liebten den Film. Und dass Angelina Jolie als Action-Heldin erneut eine gute Figur machte, versteht sich von selbst.
© Universal PicturesWieder ernst
Die Mischung macht's: 2008 war Jolie unter der Regie von Clint Eastwood auch in einer ernsten Rolle zu sehen. In "Der fremde Sohn" stellt sich ihre Figur, die um ihren verschwundenen Sohn kämpfende Mutter Christine, entschlossen dem korrupten Polizeiapparat in Los Angeles entgegen. Der Lohn: eine Oscar-Nominierung als beste Hauptdarstellerin.
© Universal StudiosMit Eastwood und Babybauch
Gemeinsam mit Clint Eastwood präsentierte Angelina Jolie "Der fremde Sohn" auch bei den Filmfestspielen in Cannes. Deutlich sichtbar: Zu diesem Zeitpunkt war sie bereits hochschwanger, die Zwillinge Knox Léon und Vivienne Marcheline kamen wenige Wochen später in Nizza zur Welt. Pitt und Jolie verkauften die ersten Fotos der beiden an die Klatschpresse, angeblich für 14 Millionen Dollar, die in die Stiftung des Paares flossen.
© Gareth Cattermole/Getty ImagesKein Selbstläufer
Angelina Jolie und Johnny Depp in einem Film des deutschen Oscar-Regisseurs Florian Henckel von Donnersmarck? Was auf dem Papier nach einem stilsicheren Mega-Blockbuster aussah, fiel bei Publikum und Kritik durch, obwohl die beiden Hauptdarsteller für ihre schauspielerischen Leistungen in "The Tourist" (2010) sogar für den Golden Globe nominiert waren.
© Getty Images/Carlos AlvarezZu realistisch?
Der gute Wille allein zählt? Gemischt fielen auch die Reaktionen bei Angelina Jolies erstem abendfüllenden Spielfilm aus: Bei "In The Land Of Blood And Honey" (2011), das vor dem Hintergrund des Bürgerkriegs in Jugoslawien spielt und die damals begangenen Gräueltaten thematisiert, übernahm sie erneut die Regie.
© 2011 GK Films / Ken ReganKampf dem Krebs!
Ein mutiger Schritt: Als sie 2013 erfuhr, dass sie aufgrund erblicher Vorbelastung ein großes Risiko besitzt, an Brust- und/oder Eierstockkrebs zu erkranken, ließ sich Angelina Jolie beide Brüste abnehmen. Zwei Jahre später gab sie bekannt, dass sie sich auch den Eileiter und beide Eierstöcke prophylaktisch hatte entfernen lassen.
© Andreas Rentz/Getty Images for Paramount PicturesDoch die Schurkin?
Sie sei schon in ihrer Kindheit eine erklärte Anhängerin der dunklen Fee gewesen, erklärte Angelina Jolie. Und Maleficent ist eine der faszinierendsten Schurkenfiguren, die Disney zu bieten hat. Die Realverfilmung der Dornröschen-Adaption, in der Jolie die Titelfigur spielte, wurde zu einem vollen Erfolg.
© Disney Enterprises, IncErste Krisenzeichen?
Autobiografische Szenen einer Ehe? Im Drama "By the Sea" (2015), für das Jolie das Drehbuch schrieb und bei dem sie erneut Regie führte, spielten sie und Brad Pitt ein Ehepaar, das sich entfremdet hat.
© Universal Pictures / Merrick MortonTrennung
Was glamourös begann, endete dreckig: 2016 trennten sich Angelina Jolie und Brad Pitt, in der Folge begann eine (Schlamm-)Schlacht, in der es nicht nur um das Sorgerecht für ihre sechs Kinder ging. Bis zuletzt sorgten die juristischen Streitigkeiten immer wieder für Schlagzeilen.
© Dave J Hogan/Getty ImagesEs bleibt in der Familie
Ein weiteres Regiewerk mit ernstem Anliegen: Mit "Der weite Weg der Hoffnung" adaptierte Angelina Jolie (links) einen autobiografischen Roman der Menschenrechtsaktivistin Loung Ung. Ihr Adoptivsohn Maddox beriet seine Mutter bei der möglichst authentischen Darstellung eines Kinderschicksals.
© NetflixFamilienbande
Und auch ihre anderen Kinder dürfen inzwischen mit der Mama auf den Roten Tepppich (von links): Shiloh Jolie-Pitt, Zahara Jolie-Pitt, Angelina Jolie, Vivienne Jolie-Pitt, Maddox Jolie-Pitt und Knox Jolie-Pitt bei der Premiere von "Eternals".
© Samir Hussein/WireImage/Getty ImagesDie Beschützerin
2021 sah man eine neue, reife Angelina Jolie, wieder in einer ernsten Rolle: Im Thriller "They Want Me Dead" beschützt sie einen Jungen, der Zeuge eines Mordes wurde, vor Auftragskillern.
© 2021 Warner Bros./SkyIm Superhelden-Universum
Ein weiterer Meilenstein: 2021 war Angelina Jolie in einer Marvel-Verfilmung zu sehen. Im Sci-Fi-Spektakel "Eternals" spielt sie Thena, eine Kämpferin der titelgebenden Alienrasse, die über Tausende von Jahren verborgen auf der Erde gelebt hat.
© MarvelMaria
Eine Hollywood-Diva in der Rolle einer Opern-Diva. In Pablo Larraíns Filmbiografie "Maria" spielte Angelina Jolie Maria Callas, die den Höhepunkt ihrer Karriere hinter sich hat. Doch weder ihre Herzkrankheit noch die Tablettensucht können die Opernsängerin daran hindern, ein Comeback zu wagen. Jolie geht in der Rolle auf, eignete sich en détail Mimik und Gestik der Sängerin an. Trotzdem reichte es nicht für eine Oscar-Nominierung.
© Studiocanal/Pablo Lorraín