"Lanz & Precht"

"Die werden hierherkommen": Markus Lanz sieht düstere Konsequenzen nach dem US-Friedensplan

28.11.2025 von SWYRL/Gianluca Reucher

Markus Lanz und Richard David Precht haben sich in der neusten Folge ihres Podcasts "Lanz & Precht" über den von den USA ins Spiel gebrachten Friedensplan für den Ukraine-Krieg unterhalten. Dabei dachte der ZDF-Moderator schon einen Schritt weiter. Er fürchtet sich vor Konsequenzen auch hierzulande.

Donald Trumps ursprünglich 28 Punkte fassender Plan zur Beendigung des Ukraine-Krieges sorgt für angespannte Kontroversen. Markus Lanz zeigt sich in der neusten Folge des Podcasts "Lanz & Precht" erstaunt darüber, dass nicht nur die Europäer "überrascht" seien von dem in den letzten Tagen überarbeiteten Friedenskonzept, sondern auch Teile der US-Regierung selbst.

Richard David Precht vergleicht diese Vorgehensweise mit der Führung einer mittelständigen Firma: "Der Chef und zwei, drei Leute in seiner Führungsetage denken sich was aus, und man muss ja die anderen Mitarbeiter und die ganzen Abteilungsleiter nicht über alles informieren. Und das ist so ein bisschen die Art und Weise, wie gerade in den USA Außenpolitik gemacht wird." Für eine liberale Demokratie sei das "sehr ungewöhnlich", erklärt der 60-Jährige weiter.

Der Publizist sieht durchaus auch Positives, denn seiner Meinung nach könnte "der Friedensprozess jetzt langsam in Gang kommen" und in der Folge "diesen furchtbaren Wettlauf, dieses Hochrüsten, diese Hysterie" beenden. Dennoch merkt Precht an, ohne genauere Details zu nennen: "Man kann nicht glücklich sein über diesen 28-Punkte-Plan." Aber: "Wir sollten nicht vom Tisch wischen, dass wir die Option haben, dass dieses Morden möglicherweise in absehbarer Zeit ein Ende findet. Und das ist sehr, sehr viel wert."

Da widerspricht Markus Lanz allerdings ...

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Precht mahnt: "Dann wird das Ergebnis für die Ukraine noch schlechter sein"

"Ich sehe das fundamental anders", hakt der ZDF-Talker ein und ergänzt: "Ich glaube, dass da sehr viel mehr auf dem Spiel steht." Lanz hat das Gefühl, mit dem 28-Punkte-Plan "wird Aggression ein weiteres Mal belohnt". Er bezieht sich auf die Unverrückbarkeit der Grenzen, die 1975 in Helsinki von Europa und Nordamerika - einschließlich Russland beziehungsweise der damaligen Sowjetunion - beschlossen und unterschrieben worden war. "Da steht alles auf dem Spiel, was wir uns mal gegenseitig versprochen haben", warnt Lanz.

Richard David Precht findet, man solle bedenken, was passiert, wenn der Krieg weiter fortschreitet: "Es sterben noch 100.000, 200.000, 300.000 Menschen, und mit jedem Kriegsjahr wird die Ausgangsposition für die Ukraine schlechter." Er führt aus: "Meine Angst ist, wenn jetzt diese Friedensverhandlungen scheitern, dann wird das Ergebnis für die Ukraine noch schlechter sein. Und das Leben ist eine Frage der Alternativen: Ich habe zwei schlechte Möglichkeiten, aber ich nehme die etwas weniger schlechter als die ganz schlechte."

Markus Lanz. "Das ist etwas, worüber nie einer redet"

Markus Lanz denkt an die weiteren Konsequenzen, an "die vielen Menschen, die sich auf den Weg machen werden Richtung Europa". Der Polittalker sieht Hunderttausende Flüchtlinge nach Deutschland kommen und mahnt: "Das ist etwas, worüber nie einer redet. Wir werden es zu tun haben mit hochtraumatisierten Soldaten, zum Teil längst alkoholkrank geworden, weil sie dieses Grauen dort sonst nicht ertragen. Die werden hierherkommen und die werden in der Mitte dieser Gesellschaft sein. Das heißt: Wir werden damit umzugehen haben."

Auch Wladimir Putin wolle "diese ganzen Traumatisierten nicht zurück in Russland in seinen Städten haben", denkt Lanz nicht nur an die ukrainischen Soldaten und malt weiter ein düsteres Bild: "Da sind auch schon schlimme Dinge passiert, Amokläufe und so weiter. Weil man weiß, das sind Menschen, die haben irgendwann mal jeden Skrupel, wenn es um Töten und so weiter geht, verloren."

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