Nahrung für alle? - Der geheime Krieg um unsere Ressourcen - Di. 26.08. - ARTE: 20.15 Uhr

Wasser ist das neue Öl

23.08.2025 von SWYRL/Wilfried Geldner

Droht ein Dritter Weltkrieg wegen Wasser- und Nahrungsmittelknappheit? Die Dokumentation um den Investigativjournalisten Nathan Halverson vom kalifornischen Center for Investigative Reporting hält das für möglich. Der Titel: "Nahrung für alle? - Der geheime Krieg um unsere Ressourcen"

Ist Wasser wirklich das neue Öl? Droht spätestens 2050 eine Lebensmittelknappheit, die zu einem Weltkrieg führen könnte? Der amerikanische Investigativjournalist Nathan "Nate" Halverson hält das für möglich und will beweisen: Schon jetzt bereiten sich verschiedene Nationen darauf vor und versuchen, sich durch knallharte Ressourcenbeschaffung vor Eventualitäten zu schützen. In der ARTE-Dokumentation "Nahrung für alle? - Der geheime Krieg um unsere Ressourcen" (Regie: Gabriela Cowperthwaite) beruft sich Halverson auf tausendseitige Geheimdokumente von Geheimdiensten und Sicherheitsorganisationen, die das belegen sollen.

Sieben Jahre hat Halverson recherchiert und in allen möglichen Ländern Erkenntnisse zusammengetragen. So habe bereits 2014 ein chinesischer Konzern mit staatlicher Hilfe für fünf Milliarden Dollar ein großes amerikanisches Lebensmittelunternehmen aufgekauft und könne somit einen Teil der amerikanischen Lebensmittelversorgung kontrollieren. China gehöre "eines von vier amerikanischen Schweinen", sagt Halverson im Film von Gabriela Cowperthwaite (2022), der nun in gekürzter Fassung bei ARTE zu sehen ist.

Der Usus, Konzerne anderer Länder aufzukaufen und vor allem die legalisierte Landnahme dort sind inzwischen weltweit üblich. So kaufte der Wüstenstaat Saudi-Arabien nicht nur große Lebensmittelvorräte in Amerika auf, sondern auch Felder und Wasserspeicher für die Heugewinnung und den Weizenanbau in Arizona. Abermillionen Liter Wasser werden für riesige Farmen abgezweigt. Das Nachsehen haben einheimische Farmer, die allerdings zum Aufstand aufrufen.

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Landraub in Sambia

Halverson hütet im Film zunächst seinen Dokumentenschatz, von ihm geheimnisvoll immer "der Fund" genannt, wie Alberich das Rheingold bei Wagner. Allerdings stehen ihm Ex-Geheimdienstler und Angehörige privater Militärunternehmen zur Seite, die belegen, wie man etwa beschlagnahmte Gebiete in Afrika verteidigen könne. Beim Landraub in Sambia ist der Film nahe an den vertriebenen Menschen, die nun in abgelegenen Zelten wohnen. Die Journalisten um Halverson werden am Flughafen bereits beim Eintritt arretiert und wieder außer Landes verwiesen.

Die Nahrungsmittelversorgung als Waffe einzusetzen ist nicht neu, im Gazastreifen wird dafür jüngst wieder ein Beispiel abgegeben. Länder wie China, Russland oder die Emirate versuchen demnach, ihre Versorgung mit allen Mitteln zu sichern und finden Lösungen in ärmeren Ländern. Es gibt allerdings einen Hoffnungsschimmer: Staunend nimmt man wahr, dass etwa in Sambia Land an ursprüngliche Besitzer zurückgegeben wird und dass saudische Pachtverträge gekündigt werden. Vor allem Familienbetriebe sollen die bis 2050 auf zehn Milliarden Menschen anwachsende Weltbevölkerung versorgen. "Wir müssen in Kleinbauern investieren", lautet daher ein Fazit des Films.

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