15.10.2025 von SWYRL
Der Bundesrat berät am 17. Oktober über einen Antrag, der es Tankstellen verbieten soll, die Spritpreise mehr als einmal pro Tag anzuheben. In den Augen des ADAC könnte das zu höheren Spritpreisen führen.
Das Bundesland Baden-Württemberg bringt am 17. Oktober einen Antrag in den Bundesrat ein, der es Tankstellen in Zukunft verbieten soll, die Spritpreise mehr als einmal pro Tag zu erhöhen, wie der ADAC berichtet. Bislang können die Spritpreise mehrfach am Tag geändert werden. Dies führt dazu, dass Tanken am Morgen in der Regel teurer ist als am Abend.
Dadurch falle es Autofahrerinnen und -fahrern schwerer, sogenannte "Preistäler" zum Tanken zu nutzen, lautet eine der Begründungen für den Antrag zur Preiserhöhungsbremse. Doch der ADAC zweifelt daran, dass eine Beschränkung der Preisänderungen an der Zapfsäule das Tanken günstiger machen würde.
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Preisschwankungen sollen verhindert werden
Laut einem Anfang des Jahres veröffentlichten Bericht des Bundeskartellamtes ändern Tankstellen hierzulande im Schnitt 18 Mal pro Tag die Spritpreise. In seltenen Fällen würden Tankstellen die Preise bis zu 50 Mal pro Tag ändern. In dem nun eingereichten Antrag wird die Bundesregierung dazu aufgefordert, die Preisschwankungen nach österreichischem Vorbild zu unterbinden. Dort dürfen Tankstellen nur einmal pro Tag um 12 Uhr die Preise erhöhen. Preissenkungen sind dagegen ständig erlaubt.
Preiserhöhungsbremse könnte Tanken teurer machen
Der ADAC zweifelt jedoch daran, dass eine solche Preiserhöhungsbremse dazu führen würde, dass das Tanken günstiger wird. Wie eine Auswertung des Automobilclubs auf Grundlage der Preisdaten von rund 14.000 Tankstellen ergab, gibt es hierzulande feste Zeiten am Tag, an denen der Sprit teurer oder günstiger ist.
So ist das Tanken vor allem am Morgen zwischen sieben und acht Uhr im Schnitt am teuersten. Abends, zwischen 19 und 20 Uhr, lässt sich der Tank am günstigsten befüllen. Abends lassen sich demnach bis zu vier Cent pro Liter Super E10 sparen. Autofahrer könnten so Preisschwankungen gezielt nutzen, um günstiger zu tanken.
Zusätzlich befürchtet der Automobilclub, dass das Tanken durch die Preiserhöhungsbremse eher teurer wird, weil die Mineralölkonzerne von vorneherein einen höheren Preis ansetzen würden, um bei kurzfristigen Marktänderungen Spielraum zu haben.