16.10.2025 von SWYRL/Andreas Fischer
Die Menschheit vor dem KI-Untergang retten: In die "The Iris Affair" liefern sich ein Genie und ein skrupelloser Unternehmer eine Hetzjagd durch Italiens schönste Postkarten-Locations.
Der Auftakt ist nervenzerfetzend, ein klassischer Showdown unter der flirrenden Sonne Italiens: auf der einen Seite ein zu allem entschlossener, verzweifelter Bösewicht (das sieht man sofort), auf der anderen Seite seine betont lässige und brillante (auch das sieht man sofort) Gegenspielerin. Zwischen ihnen: verängstigte Geiseln, fiese Handlanger, geladene Waffen. Doch bevor der erste Schuss fällt, dreht die Thrillerserie "The Iris Affair" die Zeit zurück, um (ab 16. Oktober in acht Episoden bei Sky und Wow) zu erzählen, wie es im Urlaubsparadies zu dieser misslichen Lage kommen konnte.
Die brillante Frau mit den Nerven aus Stahl ist Iris Nixon (Niamh Algar). Sie hatte vor zwei Jahren ein höchst komplexes Online-Rätsel geknackt, das sie aus Großbritannien nach Florenz führte. Dort wartete der schwer beeindruckte Unternehmer Cameron Beck (Tom Hollander) auf sie: Er will sich ihren herausragenden Verstand zunutze machen, um eine komplexe, neuartige KI-Technologie zu entschlüsseln.
Die rätselhafte Iris und der nicht minder rätselhafte Cameron arbeiten zunächst zusammen: Doch Iris bekommt kalte Füße, als sie das furchterregende Potenzial der Künstlichen Intelligenz erkennt. Das Wohl der Menschheit hat Cameron jedenfalls nicht im Sinn. Iris schnappt sich die Aktivierungssequenz des Geräts, und versucht in einer actiongeladenen Verfolgungsjagd durch Italien das Schlimmste zu verhindern.
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Haben wir die Kontrolle schon verloren?
Dass Serienschöpfer Neil Cross eine Schwäche für außergewöhnlich geniale Geister hat, ist seit der bahnbrechenden BBC-Serie "Luther" bekannt. Auch der Verstand von Iris ist über jeden Zweifel erhaben und soll in "The Iris Fair" helfen, große existenzielle Fragen nach Technologie, Bewusstsein und Ethik beantworten: Haben wir schon die Kontrolle über die KI verloren und sind deshalb dem Untergang geweiht?
So spannend das Szenario in der Sky-Serie ist, so wenig überzeugend ist die Handlung, die sich recht langatmig und zäh von Genre-Zitat zu Genre-Zitat hangelt. "The Iris Affair" ist mit einem leichten Hang zu Verschwörungsmythen und dem sonnendurchtränkten Urlaubsflair Italiens intellektuell so herausfordernd wie eine Dan Brown-Verfilmung. Aber die Filmer waren ja immerhin schön anzusehen.
Und dann gibt es ja noch die fesselnde Auftaktsequenz ...