Volksmusik-Feste im Ersten

"Nicht unbedingt mein Musikgeschmack": ARD-Chef reagiert auf Kritik an Silbereisen-Shows

31.07.2025 von SWYRL

Lassen sich die Volksmusik-Feste mit Florian Silbereisen angesichts der angespannten Finanzierung noch mit dem öffentlich-rechtlichen Programmauftrag in Einklang bringen? Der ARD-Vorsitzende Florian Hager bezog in einem Streitgespräch Stellung - auch zur Frage, wie weit "links" die ARD stehe.

Seit 2004 präsentiert Florian Silbereisen seine Volksmusik-Feste im Ersten. Und auch wenn die Einschaltquoten beim "Schlagerbooom Open Air" (3,1 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer) und bei den "Schlagerchampions" (3,9 Millionen) zuletzt leicht rückläufig waren: Einen populäreren Unterhaltungsstar als Silbereisen hat die ARD derzeit kaum zu bieten.

In Zeiten des Kostendrucks auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk wird dennoch immer wieder Kritik laut. Nun auch in einem von der Wochenzeitung "Die Zeit" organisierten Streitgespräch: HR-Intendant Florian Hager, seit Januar 2025 turnusmäßiger ARD-Vorsitzender, stellte sich der Kritik von drei Zuschauern.

Den Einwand, aufwendige Schlagershows für den Samstagabend stünden im Widerspruch zum öffentlich-rechtlichen Bildungsauftrag, wies Hager zurück: "Das ist auch nicht unbedingt mein Musikgeschmack", räumte ARD-Chef ein, "aber da schalten sehr, sehr viele Menschen ein, und für die ist es auch ganz wichtig, dass es diese Sendungen gibt".

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"Es gibt kein großes Steuerrad, das ich ein bisschen nach rechts schieben kann"

Das Gleiche gelte laut Hager für fiktionale Programme wie den "Tatort" und die Serie "Lindenstraße" (die allerdings 2020 eingestellt wurde): Sie hätten mit ihren riesigen Reichweiten "vielleicht mehr in der Gesellschaft bewegen können, etwa für die Integration, als manche Doku-Reihe", bekräftigte Hager. Der Intendant weiter: "In meinen Augen ist das demokratiestiftend."

Auch mit der Kritik, der öffentlich-rechtliche Rundfunk stehe politisch zu weit links, wurde Hager in dem Streitgespräch konfrontiert. "Es gibt kein großes Steuerrad, das ich ein bisschen nach rechts schieben kann, und sofort bewegt sich der ganze Tanker", entgegnete er.

Zugleich räumte Hager Sorgen darüber ein, "dass wir Teile der Bevölkerung gar nicht mehr erreichen: bestimmte politische Lager, aber auch Menschen mit Migrationshintergrund". Der ARD-Vorsitzende gab zu Protokoll: "Dass es Gruppen gibt, deren Lebenswirklichkeiten wir nicht abbilden, beunruhigt uns. Damit müssen wir uns auseinandersetzen."

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