GTA 6
"GTA VI" erscheint nun doch erst 2026. Doch wie erfolgreich war die Kultspiel-Reihe bisher in Zahlen? Ein Rückblick.
© Rockstar GamesGTA 6
Rockstar Games - der Name ist auch nach über 25 Jahren noch Programm. Kaum eine andere Spielefirma hat eine derart euphorische Fangemeinde. Diese Bildergalerie blickt auf ein Vierteljahrhundert voller Superlative, Skandale und Skurrilitäten.
© Rockstar GamesRockstar Games
Gegründet wurde Rockstar Games 1998 von fünf digitalen Kreativen aus dem Hause Take Two Interactive - den Brüdern Dan und Sam Houser, Terry Donovan, Jamie King und Gary J. Foreman. Das Tochterunternehmen von Take Two sollte mit seinem Label die High-End-Produkte der Firma kennzeichnen. Aktuell lenkt Sam Houser die Geschicke.
© Rockstar GamesMonopoly lässt grüßen
Mit "GTA: Vice City" erschien 2002 eine Hommage an die 80er Jahre, ihre Musik und Mode, den Lifestyle und die TV-Kultserie "Miami Vice". Dem bekannten Gameplay blieb man treu. Eine kleine Neuerung war die Möglichkeit, Immobilien zu erwerben. Sind die dazugehörigen Aufträge abgeschlossen, werfen Immobilien Einkünfte ab - Monopoly lässt grüßen!
© Rockstar GamesStar-Besetzung
"Vice City" stellte das Prequel zu "GTA III" dar. Die Hauptfigur Tommy Vercetti wurde von einem Hollywood-Star gesprochen - dem 2022 verstorbenen Ray Liotta. Wie in vielen seiner Filme stellte Liotta auch in dem Rockstar-Abenteuer einen Mafioso dar. In Deutschland wurde das Spiel zunächst indiziert, bevor eine Version ab 16 Jahren freigegeben wurde.
© Carlos Alvarez/Getty ImagesThe Matrix trifft auf Film Noir
Die finnischen Entwickler Remedy Entertainment erschufen mit Max Payne eine Kultfigur in einem Film-noir-Setting. Teil 2 erschien 2003 unter dem Label Rockstar Games, ebenso wie 2012 der dritte Teil. Für Aufsehen sorgte die Shooter-Reihe unter anderem mit der an die "Matrix-"Filme erinnernden Ästhetik, vor allem dem Zeitlupe-Feature "Bullet-Time".
© Rockstar GamesDas verabscheuungswürdigste Game der Welt?
Dass die Spiele von Rockstar Games keine Jugendfreigabe erhielten oder indiziert wurden, passierte häufig. Ein Titel allerdings sorgte für noch mehr Ärger. Der Name bleibt ungenannt, da eine allgemeine Beschlagnahme vorliegt. Innerhalb des Unternehmens selbst habe es 2003 fast eine "Meuterei" wegen des Spiels gegeben, so Ex-Mitarbeiter Jeff Williams.
© Phoenixns/PhoenixnsSexskandal in San Andreas
Zum Rockstar-Leben gehören Skandale. Davon kann das Unternehmen einige vorweisen. Besonders in Erinnerung blieb der Fall "GTA: San Andreas" (2004): In einem versteckten Minispiel mit dem inoffiziellen Namen "Hot Coffee Mod" war es möglich, mit der Partnerin der Hauptfigur intim zu werden. Der Code wurde entdeckt. Nach einer Klage verlor die Firma 20 Millionen Dollar - und die Jugendfreigabe in den USA.
© Rockstar Games25 Jahre Rockstar Games
Inspiriert vom gleichnamigen Film aus dem Jahr 1979 erschien 2005 das Beat'em-Up mit Stealth-Elementen "The Warriors". Eine Gruppe von Straßengaunern liegt sowohl im Clinch mit der Polizei als auch mit den brutalsten Gangs New Yorks. Nie davon gehört? Kein Wunder: In Deutschland ist das Spiel aufgrund von Bedenken der USK nie erschienen.
© Rockstar GamesMusik-Tool statt Gangster-Story
2005 verließ das Unternehmen komplett das Medium Videospiel und widmete sich einer anderen Kunstform. Damals erschien mit "Beaterator" ein Web-Tool zum Musik-Mixen, für das der Hip-Hop- und R&B-Produzent Timbaland Sounds und Loops beigesteuert hatte. 2009 folgte eine Version für Sonys Handheld PSP.
© Rockstar GamesDigitales Mobbing
Der Mix aus augenzwinkerndem Humor und derber Attitude, der die "GTA"-Reihe kennzeichnet, fand 2006 in "Canis Canem Edit" (später auch als "Bully" bekannt) einen neuen, überraschenden Schauplatz: den Schulhof. Spieler schlüpften in die Rolle eines Problemschülers an einer Privatschule. Vier Gangs machen ihm das Leben schwer - er schlägt zurück.
© Rockstar GamesMichael Herbig versteht keinen Spaß mit "Bully"
Bekannt ist Schauspieler und Regisseur Michael "Bully" Herbig als Frohnatur, doch angesichts des Spieletitels von Rockstar Games verging ihm das Lachen: Er klagte 2008 aufgrund der Namensgleichheit mit seinem Spitznamen gegen das Spiel "Bully", weil er Angst hatte, "mit dem Gewaltspiel in Verbindung gebracht" zu werden. Die Klage blieb erfolglos.
© 2019 Getty Images/Andreas RentzPopstar auf Abwegen
Einer der populärsten Musiker der 1980er-Jahre spielte 2006 in "GTA: Vice City Stories" mit. Phil Collins, bekannt für seine Solo-Karriere und als Schlagzeuger und Sänger der Band Genesis, hatte mehrere Auftritte als NPC. Das digitale Alter Ego des Popstars performte im Spiel unter anderem seinen Hit "In The Air Tonight".
© Rockstar GamesCrockett und Tubbs
Die 80er-Kultserie Serie "Miami Vice" war unübersehbar eine der Inspirationsquellen für "Vice City" und "Vice City Stories". Als Verbeugung vor dem Original darf man verstehen, dass Don Johnsons Film-Kollege Philip Michael Thomas (rechts) in "Vice City Stories" mitspielte - als Lance Vance. Ebenfalls dabei: Danny Trejo, Luis Guzman und Gary Busey.
© UniversalSpielen Rockstars Tischtennis?
Skurriler Ausflug ins Genre Sportsimulation: "Rockstar Games präsentiert Tischtennis" aus dem Jahr 2006 fällt im Firmenportfolio ein wenig aus dem Rahmen. Was wie ein Gag klingt, war total ernst gemeint. Auch beim virtuellen Tischtennis gab das Unternehmen alles, um einen Meilenstein zu setzen. Gelobt wurden Grafik, KI, Gameplay und Multiplayer.
© Rockstar GamesAusflug ins Rennspiel-Genre
Als Publisher veröffentlichte Rockstar Games Titel aus dem Racer-Genre. Es ging um illegale Straßenrennen in lizensierten Flitzern. Die "Midnight Club"-Reihe startete im Jahr 2000 mit "Midnight Club Street Racing", gefolgt von "Midnight Club 2" (2003), "Midnight Club 3: DUB Edition" (2005) und "Midnight Club: Los Angeles" im Jahr 2008.
© Rockstar GamesEA versucht,die Rockstars für sich zu gewinnen
Fast wäre Rockstar Games von einem anderen großen Publisher geschluckt worden. Electronic Arts war 2008 interessiert, den Mitbewerbert Take Two Interactive nebst Rockstar für zwei Milliarden US-Dollar komplett zu übernehmen. Take Two lehnte ab mit der Begründung: Das Angebot käme zur falschen Zeit und mit der falschen Summe.
© JHVEPhotoSpiel es noch einmal, Cole!
Mit "L.A. Noire" ging Rockstar Games 2011 erneut neue Wege. Die interaktive Detektiv-Geschichte im Film-noir-Stil kann auf Wunsch optional in Schwarz-Weiß gespielt werden. Aufsehen erregte die Technik Motionscan: Die Mimik realer Schauspieler wurde mit 32 Kameras digitalisiert, um für Verhör-Szenen realistische Gesichtsausdrücke zu gestatten.
© Rockstar GamesWeltrekord für "GTA V"
Die Macher von "GTA 5" konnten sich kurz nach dem Release im September 2013 so entspannt zurücklehnen wie Protagonist Michael: Sie schufen eines der erfolgreichste Entertainment-Produkte der Welt. Bereits nach drei Tagen war die Milliardenmarke in US-Dollar beim Umsatz geknackt. "GTA V" entthronte "Call of Duty" und die Filme "Avatar" sowie "The Avengers" und steht aktuell bei über 190 Millionen verkauften Exemplaren.
© Rockstar GamesDas teuerste Spiel
Das war nur einer von vielen Superlativen, die "GTA V" ins "Guinness Buch der Rekorde" brachten. Neben diversen Verkaufs- und Popularitäts-Erfolgen war es seinerzeit auch das Spiel mit dem größten Budget: 276 Millionen US-Dollar gab Rockstar Games insgesamt für Entwicklung und Marketing aus. 2014 überholte "Destiny" mit Kosten von 500 Millionen.
© Rockstar GamesDoppelgänger oder Paranoia eines Hollywood-Stars?
Die Hauptrollen in "GTA V" waren männlich besetzt, doch auch sie war ein Hingucker: Lacey Jonas, die sich als Filmstar darstellt, doch in Wahrheit eher in der Klatschpresse als auf der Leinwand zu finden ist. Doch war die fiktive Figur wirklich nur erfunden? Nicht, wenn es nach Hollywood-Star Lindsay Lohan geht ...
© Rockstar GamesFilmstar gegen Rockstar
Lohans Juristen glaubten, Aussehen, Stimme, Kleidung und sogar das "Peace-Zeichen" des "GTA"-Charakters seien von der realen Darstellerin geklaut. Fünf Richter sahen das anders und Lohans Klage wurde, beginnend 2014, mehrmals abgeschmettert. Die echte Lohan fiel allerdings wie die "GTA"-Figur ebenfalls aus großer Höhe - vom Kinderstar zur Skandalnudel.
© Eduardo Parra/Getty ImagesGTA im Wilden Westen
2010 erschien "Red Dead Redemption", 2018 der Nachfolger "Red Dead Redemption II". Die Spielereihe wirkt auf den ersten Blick ein wenig wie "GTA" im Wilden Westen, bietet aber ein eigenständiges Universum. Für Aufsehen sorgte "Red Dead Redemption 2" aus vielen Gründen. Einer war die äußerst lebendige Spielwelt - inklusive Tieren, die sich gegenseitig jagen, und unfassbar schöner Lichtstimmung.
© Rockstar GamesNPCs mit mehr Leben als die Spieler?
Auch Häuser und der Eisenbahnbau entwickeln sich weiter. Selbst die NPCs sind nicht nur Statisten für einen Moment, sondern haben ein "Leben". Manche Spieler berichten, sie hätten die Figuren aus Neugier einen ganzen Tag verfolgt, um festzustellen, dass diese einen Tagesablauf haben. Auch Auseinandersetzungen mit dem Spieler vergessen NPCs nicht.
© Rockstar GamesEin seltenes Interview
Eines der wenigen Interviews, die "GTA"-Mastermind Dan Houser gab, erschien 2012 beim "Spiegel". Als Erfolgsrezept identifizierte Houser unter anderem die Open World: "Diese Idee des digitalen Tourismus, die Idee, einfach in der Welt zu sein und dort Dinge zu tun, macht einen großen Teil des Erfolgs von GTA aus", so der kreative Kopf, von dem es wenig Fotos gibt.
© Rockstar GamesHarry Potter spielt Rockstar-Genie
Eine Erfolgsgeschichte wie die von Rockstar Games wirkt filmreif. Für die große Leinwand hat es zwar noch nicht gereicht, doch zumindest gab es ein Doku-Drama von der BBC über die kontroverse Geschichte der "GTA"-Reihe und ihrer Macher. Die Rolle von Rockstar-Boss Sam Houser spielte in "The Gamechangers" der "Harry Potter"-Star Daniel Radcliffe.
© BBCAusgebrannt nach dem Rockstar-Lifestyle?
2019 verließ ein Urgestein das New Yorker Unternehmen: Nach einem Sabbatical zog sich Dan Houser überraschend komplett zurück. Ob er ausgebrannt war nach 20 Jahren Rockstar-Leben, bleibt Spekulation. Fest steht, dass er 2018 in einem "GQ"-Interview anprangerte, wie schwer es sei, "GTA 6" in dem "heutigen politischen Klima" zu schreiben.
© Rockstar GamesWas plant der Rockstar Games-Deserteur?
Mittlerweile ist der verlorene Bruder wieder zurück. Allerdings nicht bei Rockstar Games, sondern mit seiner eigenen Firma Absurd Ventures. Mit dieser will er multimediale Universen erstellen, die Games, Hörspiele und Graphic Novels umfassen. Zwei Marken stehen schon fest: "American Caper" und "A Better Paradise". Wird er der Rivale seines Bruders?
© Absurd VenturesGTA als Goldgrube
Wie mit keinem anderen Titel wird die Spieleschmiede mit "GTA" assoziiert. Zu Recht: Von dem Franchise wurden etwa 410 Millionen Einheiten verkauft, von denen "GTA V" 190 Millionen ausmacht. Als Lizenz zum Gelddrucken erweist sich zudem seit 2013 "GTA Online". Bereits 2018 wurden durch Mikrotransaktionen rund 500 Millionen Dollar erwirtschaftet.
© Rockstar GamesDas Geheimnis des Erfolgs
25 Jahre ist eine lange Zeit in der Spielebranche. Wie sich das Unternehmen so lang erfolgreich halten konnte, dafür hat Dan Houser eine eigene Erklärung: "Nicht das zu tun, was andere Unternehmen tun. Unsere bisherigen Spiele waren anders als jedes Genre, das es zu dieser Zeit gab. Wir haben selbst neue Genres geschaffen."
© Rockstar GamesDer nächste Meilenstein
Champagner gab es bereits in der virtuellen Welt von "GTA: The Ballad of Gay Tony", doch bald werden die Korken auch real bei Rockstar Games knallen: Mit "GTA 6" ist der nächste Hit eigentlich schon so gut wie sicher. Erwartet wird das Spiel 2025. Erste offizielle Einblicke zeigte ein mit Spannung erwarteter Trailer am 5. Dezember 2023, der sogleich Youtube-Rekorde knackte und binnen 24 Stunden über 90 Millionen Mal geklickt wurde.
© Rockstar GamesGTA 6
Bonnie und Clyde im Neonschein von Vice City - so lässt sich das Setting von "GTA VI" zusammenfassen. Das Gangster-Pärchen Lucia und Jason löst das Trio Michael, Trevor und Franklin aus "GTA V" ab. Mit Lucia hält die Emanzipation Einzug in die "Grand Theft Auto"-Reihe, denn Lucia ist die erste weibliche Hauptfigur.
© Rockstar GamesRückkehr nach Vice City
Laut Sam Houser setzt "GTA 6" das "Bestreben fort, die Grenzen dessen auszureizen, was in hochgradig fesselnden, Story-getriebenen Open-World-Spielerlebnissen möglich ist." Die Optik, die man in den Trailern zu sehen bekommt, sieht jedenfalls vielversprechend aus. Man darf gespannt sein auf den nächsten Auftritt der Rockstars der Spielebranche!
© Rockstar Games