"Poker Face"-Darstellerin

Serien-Star Natasha Lyonne hat seit 20 Jahren "keinen Tropfen" Alkohol mehr angerührt

15.07.2025 von SWYRL/Rachel Kasuch

Frühe Erfolge, wilde Jugend, LSD und Alkohol: US-Schauspielerin Natasha Lyonne hat aus den Exzessen der Vergangenheit gelernt. Für ihre Rolle in der Serie "Poker Face" ist der Erfahrungsschatz von großem Wert.

In der zweiten Staffel von "Poker Face" (jetzt bei Sky und WOW) bleibt Natasha Lyonnes Kultfigur Charlie Cale auf der Flucht - und auf der Suche. Aber nicht nur nach Mördern. Auch nach Verbindungen. Nach Menschen. Nach einem Platz in der Welt.

"Es ist eine ziemlich einsame Reise gewesen zwischen Staffel eins und zwei", sagt die 46-jährige US-Amerikanerin im Gespräch mit der Agentur teleschau. "Wie bei einem Langstreckenläufer. Eine lange Zeit ohne Familie, ohne Freunde, ohne festen Ort." Ihre Figur Charlie, so Lyonne, sei anfangs "eine Art Hohlfigur - leer, aber bereit, neu zu fühlen".

Und genau darin liege die Kraft: "Du verlierst irgendwann das Interesse an dir selbst - und beginnst, dich für andere zu interessieren. Ich glaube, das passiert mit Charlie. Und das ist ein echtes Geschenk."

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"Oft reicht schon das Gefühl von Einsamkeit oder Angst, um sich zu öffnen"

Im Gespräch wird die Schauspielerin dann noch persönlicher - und spricht offen darüber, warum sie in Hollywood lieber eigene Wege ging, statt sich zu verbiegen. "Ich bin nun mal keine Blondine. Und das wurde mir auch so gesagt." Statt sich in klassische Frauenrollen zu pressen, schaute sie lieber auf Charakter-Stars wie Peter Falk, Al Pacino, Marlon Brando oder Bette Davis: "Ich dachte irgendwann: Vielleicht klappt das Leben auch andersrum. Vielleicht kann ich als Frau den Raum füllen, den sonst Männer besetzen."

Als sie gemeinsam mit Rian Johnson die Serie entwickelte, entstand daraus ein Charakter, der sich jeder Schublade entzieht - und gerade deshalb berührt. "Es geht ja nicht nur darum, Mordfälle zu lösen. Es geht darum, Verbindungen einzugehen. Manchmal auch unter Drogeneinfluss, klar", sagt Lyonne trocken. "Aber oft reicht schon das Gefühl von Einsamkeit oder Angst, um sich wirklich zu öffnen."

"Ich habe seither keinen Tropfen mehr angerührt"

Ihre eigene Geschichte klingt dabei fast wie ein stiller Gegenentwurf zur Serienfigur - und ist doch eng mit ihr verwoben: frühe Erfolge, eine wilde Jugend, zu viel LSD, zu viel Alkohol. Seit 20 Jahren ist Natasha Lyonne trocken. "Ich habe seither keinen Tropfen mehr angerührt. Aber ich erinnere mich gut: Substanzen können falsche Nähe schaffen - oder echte Offenheit."

Was sie dabei besonders interessiert, ist die Frage, wann wir Menschen überhaupt durchlässig werden. "Ich glaube, wir alle erleben ständig veränderte Bewusstseinszustände. Die Frage ist nur, ob wir das merken - und was wir daraus machen." Manchmal, so Lyonne, braucht es nicht einmal eine Droge, um sich zu verlieren oder zu öffnen. "Manchmal reicht es schon, wenn du einsam bist. Oder Angst hast. Und genau da - in dieser Verletzlichkeit - entstehen echte Verbindungen."

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