09.07.2025 von SWYRL/Elisa Eberle
Seit bald 100 Jahren wetteifern Frauen um den Titel "Miss Germany". Standen lange ausschließlich oberflächliche Schönheitskriterien im Fokus, werden seit 2020 Unternehmerinnen, Gründerinnen und Vorbilder geehrt. Eine ZDF-Doku blickt auf die Geschichte des umstrittenen Wettbewerbs zurück.
Die Miss Germany 2025 heißt Valentina Busik: Sie ist promovierte Dermatologin und hatte sich mithilfe ihres eigenen KI-Avatars beworben. Allein schon dieses Beispiel zeigt, wie sich der einst oberflächliche Schönheitswettbewerb mit Badeanzügen in den vergangenen Jahrzehnten verändert hat: Anstelle der von Natur aus immer sehr subjektiv wahrgenommenen "Schönheit" der einzelnen Kandidatinnen werden seit 2020 ihre (beruflichen) Leistungen und Visionen ausgezeichnet. Die neue "Terra X History"-Doku mit dem vor diesem Hintergrund ein wenig irreführenden Titel "Miss Germany. Wer ist die Schönste im Land?" im ZDF blickt nun zurück auf die bewegte Geschichte des umstrittenen Wettbewerbs.
Die erste Miss Germany wurde 1927 im Berliner Sportpalast gewählt. Am Ende machte Fräulein Hildegard Kwandt das Rennen. Die Kandidatinnen mussten damals jung, ledig und kinderlos sein. Nacktfotos waren verboten. Die Dokumentation zeigt unter anderem, wie vereinzelte Kandidatinnen eine dieser Regeln im Laufe der Jahre brachen. Unter der NS-Diktatur wurde der Wettbewerb verboten. Erst fünf Jahre nach Kriegsende wurde er wiederbelebt. Die rund 45-minütige Doku zeigt außerdem, wie der gelernte Steuerfachmann Horst Klemmer vom Hobby-Moderator zum Geschäftsführer der Marke Miss Germany wurde. Inzwischen führt die Familie das Unternehmen in dritter Generation.