Schimmel in den Müll?
Schimmel auf Lebensmitteln bedeutet oft, dass sie ungenießbar sind. Viele sollten entsorgt werden, da Schimmelpilzgifte der Gesundheit schaden. Sie können das Immunsystem schwächen und Beschwerden wie Durchfall oder Erbrechen auslösen. Doch nicht immer muss alles in den Müll. EIniges lässt sich trotz Schimmel verwenden. Wir zeigen Ihnen, welche.
© nicoletaionescuEdelschimmel
Einige Käsesorten wie Camembert oder Blauschimmelkäse enthalten ganz natürliche Schimmelkulturen. Sie sind unbedenklich und geben dem Käse sein besonderes Aroma. Zudem tragen sie zur längeren Haltbarkeit bei. Auch manche Salamisorten sind mit einer weißen Schimmelschicht überzogen. Diese ist harmlos und kann problemlos mitgegessen werden.
© Grazziela BursucHartkäse
Wenn Käse unerwünscht schimmelt, ist die Sorte entscheidend. Bei Hartkäse wie Parmesan oder gereiftem Bergkäse kann man den Schimmel großzügig entfernen. Danach ist der Käse weiterhin essbar. Es wird empfohlen, die betroffene Stelle mit einem zusätzlichen Rand von zwei bis drei Zentimetern abzuschneiden.
© ValentynVolkovWeichkäse
In festen Lebensmitteln wie Hartkäse verbreiten sich Schimmelsporen langsamer als in weichen. Daher sollte Weichkäse, Frischkäse oder Schnittkäse mit weißem, grauem oder grünem Schimmel vollständig entsorgt werden. Ist Schimmel auf wasserhaltigen Produkten sichtbar, hat er meist schon das Innere erreicht. Auch Quark, Joghurt oder Milch mit Schimmel gehören sofort in den Müll.
© NebasinIm Zweifel: Entsorgen
Schimmelige Lebensmittel sollten sofort weggeworfen werden. Schimmelsporen breiten sich schnell aus, auch über die Luft. Lassen Sie befallene Produkte nicht offen liegen. Prüfen Sie angrenzende Lebensmittel auf Schimmel. Obst und Gemüse kann zur Sicherheit abgewaschen und anschließend gut abgetrocknet werden.
© JulieAlexKRohschinken und Edelsalami
Besonders bei Fleisch und Wurst sollte man auf Schimmel achten. Im Zweifel ist es besser, diese Produkte sofort zu entsorgen. Eine Ausnahme gibt es jedoch: Luftgetrocknete Wurst wie Edelsalami oder ganzer Parmaschinken kann gerettet werden. Befallene Stellen sollten großzügig entfernt und der Rest zeitnah verzehrt werden.
© PeterTG/PeterTGGemüse und Obst
Für Obst und Gemüse gilt: Harte Sorten können gerettet werden, wenn die schimmelige Stelle großzügig entfernt wird. Bei weichen Sorten sieht es anders aus. Sie sollten direkt entsorgt werden. Schimmelsporen und ihre Gifte dringen hier leichter ein und haben meist bereits das ganze Produkt befallen.
© Helmut FeilKarotten
Kleine dunkle Flecken auf Karotten, Pastinaken, Kürbis, Blumenkohl sowie harten Birnen und Äpfeln lassen sich einfach entfernen. Der Rest kann problemlos gegessen werden. Im Zweifel ist Wegwerfen aber die sicherere Wahl. Weiche oder wasserreiche Obst- und Gemüsesorten mit verdächtigen Stellen gehören sofort in den Müll. Auch Zitrusfrüchte wie Orangen und Grapefruits mit Schimmel sind nicht mehr genießbar.
© SvitLanaEingemachtes
Säfte, Kompott, Marmeladen und Konfitüren mit grünem Belag gehören sofort in den Müll. Produkte mit wenig Zucker schimmeln schneller und sollten schon bei ersten dunklen Flecken entsorgt werden. Konfitüren mit hohem Zuckergehalt könnten theoretisch nach Entfernen der betroffenen Stellen noch essbar sein. Besser ist es jedoch, sie zu entsorgen.
© Alexandra SegovaHitzestabil
Schimmelpilzgifte, auch Mykotoxine genannt, bleiben hitzestabil und werden beim Kochen, Backen oder Dünsten nicht zerstört. Deshalb sollten verschimmelte Tomaten, Gurken oder Auberginen direkt entsorgt werden. Es bringt nichts, die unbefallenen Reste für eine Suppe oder einen Eintopf zu verwenden. Selbst nach langem Kochen oder Einfrieren bleiben die Schimmelsporen aktiv und gesundheitsschädlich.
© fermateGesundheitliche Risiken
Schimmelpilzgifte in Lebensmitteln sind ein Gesundheitsrisiko. Sie können das Immunsystem schwächen und kurzfristig Vergiftungserscheinungen wie Durchfall oder Erbrechen auslösen. Besonders gefährdet sind immungeschwächte Personen, ältere Menschen, Kinder und Schwangere. Für sie kann der Verzehr von Schimmel besonders schädlich sein. Langfristig könnten diese Giftstoffe sogar das Krebsrisiko erhöhen.
© seb_raBrot und Saaten
Sobald sich Schimmel auf einem Brotlaib oder geschnittenem Brot zeigt, sollte das gesamte Brot entsorgt werden. Die Sporen haben sich meist bereits im Inneren ausgebreitet. Reinigen Sie den Brotkasten regelmäßig mit Essigwasser, um Schimmel vorzubeugen. Entfernen Sie auch Krümel, da sie das Wachstum von Schimmel begünstigen. Bei Getreide und Saaten gilt dasselbe: Ist Schimmel sichtbar, gehört die ganze Packung in den Müll. Besonders anfällig sind Dinkelkerne, Weizenkleie, Sesam und Mohn.
© wojciech kaczkowski/kaczor58Trockenfrüchte, Nüsse und Gewürze
Auch Trockenfrüchte, Nüsse und Gewürze sind oft von Schimmel betroffen. Bei Trockenobst sollte der weiße Zuckerbelag nicht mit Schimmel verwechselt werden. Echter Schimmel zeigt sich meist durch weiße Härchen oder schwarze Punkte im Inneren. Nüsse sind vor allem nach langen Transportwegen gefährdet. Sie können Aflatoxin enthalten, ein starkes Pilzgift. Selbst wenn nur die Schale befallen ist, sollten die Nüsse entsorgt werden.
© Nikolay ZaiarnyiEinkaufen
Schon beim Einkaufen ist es wichtig, auf Frische und Haltbarkeit zu achten. Obst und Gemüse mit Druckstellen oder Schäden sollten entweder sofort gegessen oder getrennt gelagert werden. Vor dem Kauf und Verzehr lohnt sich ein genauer Blick, um Schimmel zu vermeiden. Auch während der Lagerung hilft eine regelmäßige Kontrolle, um befallene Lebensmittel frühzeitig zu erkennen.
© VLGRichtig lagern
Lagern Sie Lebensmittel richtig, um Schimmel zu vermeiden. Kühl, trocken und sauber aufbewahrt, haben Schimmelsporen kaum eine Chance. Trockene Produkte sollten regelmäßig verbraucht und gelegentlich durchgeschüttelt werden, um Schädlinge fernzuhalten. Kaufen Sie frisch und in kleinen Mengen ein. So lässt sich Schimmelbefall von vornherein verhindern.
© Bogdan Kurylo