27.11.2025 von SWYRL
Fatale Bootsausflüge, kurvige Straßen, tragische Unfälle beim Dreh und immer wieder Medikamente im falschen Mix: Viele Todesfälle von Hollywood-Stars konnten nie vollständig aufgeklärt werden.
Wenn Stars aus der Traumfabrik und dem Sündenpfuhl Hollywood viel zu früh aus dem Leben scheiden, ranken sich schnell Mythen um ihr Sterben. So wie um Bruce Lee, der am 27. November seinen 85. Geburtstag gefeiert hätte.
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Bruce Lee (1940-1973)
Bruce Lee arbeitete während "Der Mann mit der Todeskralle" an der Grenze seiner Belastbarkeit. Am 10. Mai 1973 brach er während der Dreharbeiten zusammen, kämpfte mit Atemnot und Krämpfen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Diagnose: Hirnödem und ein epileptischer Anfall. Nach Medikamenten und kurzen Entwarnungen kehrte er an den Film zurück, plante bereits die Heimreise nach Los Angeles. Doch am 20. Juli wurde er nach einem langen Arbeitstag bei seiner Kollegin Betty Ting Pei bewusstlos, nachdem er ein Schmerzmittel eingenommen hatte. Im Queen Elizabeth Hospital reagierte er auf keine Wiederbelebungsversuche mehr.
Offiziell starb Lee an einer Hirnschwellung, wohl ausgelöst durch eine allergische Reaktion. Doch alternative Deutungen halten sich: 2005 wurde ein erneuter epileptischer Anfall als mögliche Ursache diskutiert, die Doku "Autopsy" brachte 2017 sogar Morbus Addison ins Spiel - möglicherweise verstärkt durch Lees langjährige Kortisonbehandlung nach einer Rückenverletzung. Hinweise wie sein Gewichtsverlust, starkes Schwitzen und Hautverfärbungen würden dazu passen. Sicher ist nur: Lee wurde 32 Jahre alt, und die genauen Umstände seines Todes bleiben bis heute Gegenstand ungeklärt.
Brandon Lee (1965-1993)
War es nur ein Unfall an einem Filmset? Der Sohn von Bruce Lee, Brandon starb im März 1993 während der Dreharbeiten zu "The Crow". Die Produktion in Zeitdruck, weshalb für Close-ups echte Patronen genutzt wurden, denen zwar das Pulver, nicht aber das Zündhütchen entfernt worden war. Der Restdruck schleuderte eine Kugel unbemerkt in den Lauf einer Revolverattrappe, wo sie stecken blieb. In der folgenden Szene wurde mit Platzpatronen gedreht - der Schuss löste die Kugel aus und traf Lee in den Bauch.
Trotz sofortiger Operation starb Lee zwölf Stunden später im Krankenhaus von Wilmington. Er wurde nur 28 Jahre alt. Ermittler stuften den Vorfall als Unfall ein, die anschließende Zivilklage seiner Mutter wurde außergerichtlich beigelegt. Bis heute glauben viele nicht an einen Unfall, sondern vermuten einen Racheakt der chinesischen Mafia.
Grace Kelly (1929-1982)
Nicht nur die Serpentinenstrecke in der Nähe von Monte Carlo erlangte (traurige) Berühmtheit: Als Hollywood-Star und Monaco-Fürstin Grace Kelly am 14. September 1982 eine Kurve verfehlte und in die Tiefe stürzte, trauerte die ganze Welt. Doch war es wirklich ein tragischer Unfall, der die Diva ihr Leben kostete?
Theorien über ihren Tod gab es von Anfang an viele - sie reichen von Verstrickungen der Fürstenfamilie zur Mafia bis hin zu grober Fahrlässigkeit. In einer Biografie von Albert II. fand sich kürzlich eine weitere unglaubliche Spekulation: Dort behauptet ein Kaplan: "Prinzessin Grace war tatsächlich vor dem Unfall tot. Es war nicht der Unfall, der sie tötete." Der Geistliche behauptet, dass die Frau von Fürst Rainer III. stattdessen an einer Embolie gestorben sei.
Natalie Wood (1938 - 1981)
Auch Ihr Tod wird wohl für immer ein Mysterium bleiben: Natalie Wood ("West Side Story") unternahm im November 1981 gemeinsam mit Ehemann Robert Wagner (bekannt aus "Hart aber herzlich) und Co-Star Christopher Walken, mit dem sie gerade "Projekt Brainstorm" drehte, einen Bootsausflug, von dem sie nicht lebend zurückkehren sollte,
Die damals 43-Jährige fiel nachts, nur leicht bekleidet, von der Jacht und ertrank. Laut Autopsiebericht war Wood stark alkoholisiert, dennoch ermittelte die Polizei auch in Richtung Mord. Denn sie solle sich heftig mit ihrem Ehemann gestritten und außerdem panische Angst vor Wasser gehabt haben. 2011 nahm die Polizei neue Ermittlungen auf, zuletzt stufte man den Fall als "verdächtigen Tod" ein, Robert Wagner wurde als "Person von Interesse" bezeichnet. Ende offen ...
Jean Seberg (1938-1979)
Jean Seberg ("Außer Atem") verschwand Ende August 1979 spurlos, wenige Tage später fand man sie tot in einem Auto in Paris. Leere Tablettenpackungen und ein Abschiedsbrief ließen zunächst auf Suizid schließen, doch schnell kamen Zweifel auf. Die Schauspielerin stand seit Jahren unter erheblichem Druck: Ihr Engagement für die Black-Panther-Bewegung hatte sie ins Visier des FBI gebracht, die US-Behörde überwachte die Schauspielerin nachweislich und diskreditierte sie öffentlich.
Der Dokumentarfilm "Jean Seberg: American Actress" (1995) beleuchtet diese Hintergründe und stellt Fragen zur offiziellen Todesversion. Darin berichtet die Ärztin Marion Bouilhet, Seberg habe kurz vor ihrem Verschwinden noch nüchtern und klar geklungen, sei aber mit fast acht Promille Blutalkohol aufgefunden worden - einem Wert, bei dem Menschen meist längst im Koma liegen. Nur eine Ungereimtheit, die nie völlig aufgeklärt wurde.
Brittany Murphy (1977 - 2009)
Doppelt tragisch: Kurz vor Weihnachten verstarb 2009 die erst 32-jährige Schauspielerin Brittany Murphy ("Clueless - Was sonst!") an Herzversagen. Als Todesursachen wurden eine Lungenentzündung, Herzversagen, eine Eisenmangelanämie und falsche Selbstmedikation aufgeklärt.
Nur fünf Monate später wurde auch Murphys Ehemann, der Drehbuchautor Simon Monjack, tot aufgefunden. Er wurde 40 Jahre alt und starb an ähnlichen Ursachen. Murphys Vater Angelo Bertolotti äußerte in beiden Fällen Mordverdacht. Sowohl Murphy als auch ihr Ehemann seien demnach mit Schwermetall vergiftet worden seien. Auch wenn ein Toxikologe später die Theorie entkräftete, blieben Zweifel an der wahren Todesursache,
David Carradine (1936 - 2009)
War es Selbstmord oder ein Unfall? Unter mysteriösen Umständen starb auch David Carradine im Juni 2009 im Alter von 72 Jahren. Mit einem Strick um den Hals wurde der Schauspieler nackt im Kleiderschrank einer Hotelsuite in Bangkok aufgefunden, wo er aufgrund von Dreharbeiten residierte.
Die thailändischen Behörden vermuteten, dass der "Kill Bill"-Star bei ungewöhnlichen Sexual-Praktiken sein Leben ließ und keine weiteren Personen involviert waren. Unklar ist allerdings, wie sich Carradine selbst die Hände verbinden konnte.
Bob Crane (1928 - 1978)
Der gewaltsame Tod des "Ein Käfig voller Helden"-Stars Bob Crane sorgte im Sommer 1978 für Aufsehen: Den ersten Polizei-Ermittlungen zufolge habe sein damaliger Begleiter John Henry Carpenter dem ruhmsüchtigen Egomanen nach einem Streit mit einem Kamerastativ den Schädel eingeschlagen.
Besagte Tatwaffe wurde allerdings nie gefunden, sodass Carpenter, der den biederen Familienvater Crane dazu verleitete, seine sexuellen Obsessionen auszuleben, mehrfach aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurde. Über das Leben und Sterben Cranes wurde 2002 der Film "Auto Focus" gedreht.
George Reeves (1914-1959)
George Reeves' Tod im Juni 1959 zählt zu den rätselhaftesten Fällen der klassischen Hollywood-Ära. Der Schauspieler, der durch die TV-Serie "Superman - Retter in der Not" berühmt geworden war, wurde spätabends mit einer Schusswunde am Kopf in seinem Schlafzimmer aufgefunden. Offiziell sprachen frühe Ermittlungen von Selbstmord, doch schon damals passten einige Details nicht recht zusammen: Unter anderem fand man drei abgefeuerte Kugeln, alle Zeugen wollen aber nur einen Schuss gehört haben.
So entstanden Theorien, die bis heute kursieren - von einem Eifersuchtsdrama über einen Unfall bis hin zu gezieltem Mord. Der Film "Die Hollywood-Verschwörung" (2006) griff diese Spekulationen auf und zeigt, wie wenig sich die Ereignisse jener Nacht zweifelsfrei rekonstruieren lassen.



