06.08.2025 von SWYRL
Die Zahl der Unfälle und Verletzungen beim Gebrauch von E-Scootern stieg 2024 auf Rekordniveau, wie das Statistische Bundesamt meldet. Die Ursachen sind vielfältig. So können Sie Unfällen mit Elektro-Rollern vorbeugen.
Die Zahl der Unfälle mit E-Scootern in Deutschland steigt weiter. Das Statistische Bundesamt meldete für 2024 insgesamt 11.944 E-Scooter-Unfälle mit Personenschaden - 27 Prozent mehr als noch im Vorjahr. 27 Menschen kamen dabei ums Leben, 1.513 wurden schwer verletzt. Die Ursachen für den Anstieg sind vielfältig, doch Unfälle mit Elektro-Rollern lassen sich durch präventive Maßnahmen und vorausschauendes Handeln in vielen Fällen vermeiden.
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Mehr E-Scooter führen auch zu mehr Unfällen
Die deutlich gestiegene Zahl an Unfällen mit E-Scootern ist einerseits auf die ebenfalls deutlich gestiegene Zahl der E-Scooter zurückzuführen. Während dem Gesamtverband der Versicher (GDV) zufolge 2020 noch 180.000 E-Scooter auf deutschen Straßen unterwegs waren, waren es 2023 mit 990.000 schon mehr als fünfmal so viele. Besonders bemerkenswert ist hierbei, dass sich 80 Prozent der E-Scooter in Privatbesitz befinden.
Fehlende Fahrpraxis
Ein anderer Grund, der häufig zu Unfällen E-Scootern führt, ist fehlende Fahrpraxis. Gerade bei Leih-Rollern ist der Umgang nicht immer geübt. Das belegt auch ein Blick auf die Zahlen. Laut GDV machen Leih-Roller zwar nur 20 Prozent des Bestandes hierzulande aus, sind aber an 40 Prozent aller E-Scooter-Schäden in der Kfz-Haftpflichtversicherung beteiligt. Fast die Hälfte aller Unfälle ereigneten sich in Großstädten mit mehr als 100.00 Einwohnern. In urbanen Gebieten ist nicht nur die Verkehrsdichte höher, sondern auch das Sharing-Angebot, das zu Fahrten ohne ausreichende Routine einlädt.
Vor allem jüngere Menschen in E-Scooter-Unfälle verwickelt
Mit Blick auf das Alter geht aus der Statistik deutlich hervor, dass vor allem jüngere Menschen oft in Unfälle mit Elektro-Rollern verwickelt sind. Fast die Hälfte der Unfallopfer ist demnach jünger als 25 Jahre, vier von fünf Verunglückten sind unter 45 Jahre alt. Bei Senioren ist es genau andersherum. Nur drei Prozent der Verunglückten sind 65 Jahre oder älter.
So können Sie E-Scooter-Unfällen vorbeugen
Egal, ob Sie einen eigenen Elektro-Roller haben oder sich öfter E-Scooter leihen. Wenn Sie einige Sicherheitsmaßnahmen beachten, können Sie Unfällen mit dem E-Roller vorbeugen. Die "Stiftung Warentest" rät unter anderem:
Helm aufsetzen: Ein Helm ist für Fahrerinnen und Fahrer von E-Scootern zwar keine Pflicht, kann aber vor schweren Verletzungen im Kopfbereich schützen. Fahrradhelme bieten einen ausreichenden Schutz. Denn: Kopf- und Gesichtsverletzungen sind einer kürzlich vorgestellten Studie der TU München mit 83 Prozent die am häufigsten betroffenen Körperregionen, gefolgt von Rumpfverletzungen (64 Prozent) und Extremitäten (45 Prozent).
Fahrradweg nutzen: E-Scooter gehören weder auf den Gehweg noch auf die Straße. Für die Elektro-Roller sind Fahrradwege vorgesehen. Nur wenn es keinen Fahrradweg gibt, darf auf der Straße oder dem Seitenstreifen gefahren werden.
Kein Alkohol trinken: Zwölf Prozent der Verunglückten mit einem E-Scooter sind alkoholisiert. Für Elektro-Roller gilt mit 0,5 Promille die gleiche Grenze wie für das Autofahren. Wer jünger als 21 Jahre ist, muss bei der Fahrt komplett nüchtern bleiben.
Geschwindigkeit anpassen: Mit E-Scootern darf man mit einem Tempo von bis zu 20 km/h unterwegs sein. Die müssen aber nicht voll ausgefahren werden. Besonders bei schlechten Wetterverhältnissen, wie etwa bei Regen, sollte die Geschwindigkeit den Bedingungen angepasst werden.
Vor Abfahrt Zustand checken: Laut "Stiftung Warentest" können vor allem Miet-Roller einen schlechten Zustand aufweisen. Prüfen Sie daher kurz Lenkung, Reifen, Licht und bremse, bevor Sie losfahren.