Nord Nord Mord - Sievers und der tiefe Schlaf - Mo. 12.05. - ZDF: 20.15 Uhr

Wenn sich der Kommissar hypnotisieren lässt

09.05.2025 von SWYRL/Maximilian Haase

Kurz vor seinem 70. Geburtstag erwartet Peter Heinrich Brix ein rätselhafter Fall auf Sylt: In der neuen "Nord Nord Mord"-Folge lässt sich Kommissar Sievers hypnotisieren - und schon ist die Therapeutin tot. Unterhaltsam geht's im Inselkrimi diesmal auch um Marihuana und den harten Immobilienmarkt.

Norddeutsche gelten in der Regel als eher pragmatische Zeitgenossen. Umso erstaunlicher also, wenn sie tiefenpsychologisch angehauchte Dienste in Anspruch nehmen - so wie nun Kommissar Sievers im neuen Film der Sylt-Krimireihe "Nord Nord Mord": Weil er vor dem Urlaub gern seine Flugangst loswerden möchte, sucht er in "Sievers und der tiefe Schlaf" Hilfe bei einer Hypnotiseurin. Die jedoch kommt während der Sitzung unerwartet ums Leben - und sorgt so in der 26. Folge des quotenstarken ZDF-Formats für einen besonders rätselhaften Fall. Kann ihn Peter Heinrich Brix alias Sievers aufklären?

Der Ermittler jedenfalls kann sich kaum erinnern, was während der Sitzung mit Josefa Peterson (Oda Thormeyer) geschah. Klar ist nur: Sie wurde die Treppe hinabgestoßen - ebenso wie der Kommissar, der ihr noch helfen wollte. Befindet er sich vielleicht noch immer in Trance, wie Kollege Hinnerk Feldmann (Oliver Wnuk) vermutet? Er und Ina Behrendsen (Julia Brendler) machen am Tatort jedenfalls eine unerwartete Entdeckung: eine Marihuana-Plantage! Gab es inmitten des Inselidylls etwa einen "kleinen Drogenkrieg"? Reiner Eigenbedarf, versichert des Opfers schockierte Tochter Selma (Tara Luise Fischer), die mit ihrem Freund Sven (Anselm Bresgott) die Legalisierung so richtig ausnutzen wollte ("Wir haben gutes Gras!").

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Überraschende Wendungen

Verdächtige gibt es im kurzweiligen Inselkrimi einige: War das Paar auf das hübsche Hauserbe aus? Oder wollte der ominöse "Insel-Heiler" (Kailas Mahadevan als "Geistermedium" fürs "Seelencoaching") eine unliebsame Konkurrentin ausschalten? Und dann wäre da noch Makler Jo Hendricks (Jophi Ries), der dem späteren Opfer den Verkauf des perfekt gelegenen Hauses am Watt mit Nachdruck ans Herz gelegt haben soll. Ein Motiv?

Oder gab es gar keinen Täter, wie der naseweise Feldmann mit Blick auf den Bewusstseinszustand des Chefs und dessen angebliche "posttraumatische Verbitterungsstörung" insinuiert? Der wieder unfreiwillig selbst involvierte Sievers rätselt über den vielseitigen Fall mit Hilfe von Tabea Krawinkel (Victoria Trauttmansdorff), bei der auch das Opfer in Therapie war. Und wenn er sich dafür noch mal hypnotisieren lassen muss ...

Geschickt baut das Drehbuch von Sven Nagel und Berno Kürten, der auch Regie führte, allerlei überraschende Wendungen ein. Gewohnt begleitet von pointierten Dialogen und trockenem nordischen Humor, entspinnt sich eine vertrackte Handlung, die über das hiesige Cannabis-Business informiert, von den Vor- und Nachteilen alternativer Heilungsmethoden berichtet und zugleich den schwierigen Immobilienmarkt auf der "Reichen-Insel" anprangert.

Peter Heinrich Brix feiert 70.

Auch Feldmann und Behrendsen sind wohnungslos, weil ihr Vermieter ihnen wegen Eigenbedarfs gekündigt hat. Wie immer ist es eine helle Freude, die beiden beim täglichen Hickhack zu beobachten. Dass das so gut funktioniert, liegt auch daran, dass die Rollen laufend selbst mitgestaltet werden. Herausgekommen ist ein charmanter, abwechslungsreicher und doch recht dramatischer Krimi, der sich zwischen Watt und Weed, zwischen Hanf und Hypnose dann aber wie gewohnt nicht allzu ernst nimmt.

Derweil bekommt die Esoterik abseits der Hypnose schließlich noch ihr Fett weg, was wiederum der skeptischen norddeutschen Art gerecht wird. Und in wem spiegelt sich dieses Norddeutsche wohl besser als in Hauptdarsteller Peter Heinrich Brix? Der feiert am 13. Mai, einen Tag nach der linearen Ausstrahlung der Folge, seinen 70. Geburtstag und wird aus diesem Anlass auch im NDR schon zuvor mit einer Doku geehrt (Samstag, 10. Mai, 21.45 Uhr).

"Nord Nord Mord - Sievers und der tiefe Schlaf" ist bereits ab Samstag, 3. Mai, in der ZDF Mediathek abrufbar.

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