10.07.2025 von SWYRL/Friederike Hilz
Müssen Touristen in den Dolomiten bald eine Wander-Gebühr zahlen? Ein Grundbesitzer startete am Wochenende einen Testlauf und versperrte Wege mit Drehkreuzen. In den sozialen Medien sorgte das für Ärger, aber auch Verständnis.
Tickets, die kauft man für den Zug, das Kino oder den Zoo - und bald auch fürs Wandern? In Südtirol mussten Touristinnen und Touristen am Wochenende in den Dolomiten zahlen, um auf einen der beliebtesten Wanderwege der Region, den Seceda-Weg im Grödnertal, zu gelangen. Der Grundeigentümer hatte probeweise Drehkreuze und Automaten aufgestellt und damit für Empörung gesorgt. Wanderer sollten laut "Südtirol News" künftig fünf Euro Eintritt zahlen müssen.
Ein Foto eines solchen Drehkreuzes sorgte in den sozialen Medien für Diskussionen. Alberto Zanella, der Präsident des italienischen Alpenvereins Club Alpino Italiano teilte es auf Facebook und schrieb dazu: "Neues aus Gröden, jetzt muss man eine Maut für die Wege zahlen. Einer der meistfotografierten Wanderwege in den Dolomiten, überfallen von Proleten, Influencern, YouTubern und Instagrammern. Das Ergebnis einer politisch gewollten Form des Tourismus."
Die Meinungen der Userinnen und User gingen auseinander, berichtete "Südtirol News". Während die einen verärgert waren, zeigten andere Verständnis für die Maßnahme. Hintergrund sind Spannungen zwischen Einheimischen und Urlauberinnen und Urlaubern. Die Natur leidet unter dem Massentourismus und auch die Grundbesitzer sind frustriert von Touristinnen und Touristen.
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"Bauern und Eigentümer werden vom Massentourismus nie respektiert"
"In Südtirol gibt es im Allgemeinen keine kostenpflichtigen Wanderwege. Die meisten Wege, auch die bekanntesten und schönsten, sollten für die Öffentlichkeit frei zugänglich sein", kommentiert ein Nutzer unter Zanellas Post. "Welche Idioten zahlen denn wirklich, um auf einem Weg zu gehen?", fragt sich eine weitere Person.
"Bauern und Eigentümer werden vom Massentourismus nie respektiert", schreibt hingegen ein User, der seine Meinung ebenfalls unter dem Post teilt. "Die Instandhaltung kostet Geld und es ist nichts falsch daran, 5 Euro zu zahlen", findet ein anderer User.
Ob das Ticket für den Wanderweg wirklich kommt oder ob es sich um einen einmaligen Versuch handelt, ist noch nicht klar.