Michael "Bully" Herbig: Was für eine verrückte Karriere!
Michael "Bully" Herbig, der zuletzt vor allem mit dem Amazon-Format "LOL: Last One Laughing" wieder für große Lacher sorgte, legt mit "Das Kanu des Manitu" die lang erwartete Fortsetzung seines Mega-Erfolgs "Der Schuh des Manitu" vor. Zum Kinostart der Komödie am 14. August präsentiert die Galerie die skurrilsten Fakten aus Bullys Leben und Karriere.
© 2023 Getty Images/Andreas RentzWarum heißt "Bully" eigentlich "Bully"?
Wer auf die Karriere von Michael "Bully" Herbig blickt, fragt sich womöglich zunächst, warum "Bully" eigentlich "Bully" heißt. Der Grund dafür liegt über 40 Jahre zurück: "Ich war zwölf. In der Schule gab es sechs Michaels in der Klasse. Das war schwierig, vor allem beim Fußball. Ich hatte ein Magirus-Deutz-Trikot von den Bayern an. Da stand 'Bullen' drauf. Weil ich schmächtig bin, haben sie mich 'Bully' genannt."
© 2009 Constantin Film Verleih GmbHDer Sänger Herbig
In den 90er-Jahren versuchte sich Michael "Bully" Herbig immer wieder auch als Sänger. Zusammen mit seiner Band "Die Schlauen" veröffentlichte er unter anderem "Das Tapetenlied" ("Sie hat diese Fasern, die ich liebe, die ich mag") sowie den Popsong "Gelb". Beide liefen in den Schlagerdiscos seiner Münchner Heimat rauf und runter. Dazu kamen Konzerte vor mehr als 1.000 Zuschauern.
© edel motion"Bully", der Trendsetter
In seiner Anfangszeit sang "Bully" Herbig unter anderem den "Cordhosen Tango", was in der ihm hörigen bayerischen Landeshauptstadt zu einem Cordhosen-Revival führte. Später führte er eine Wollmütze in einer Werbung für einen Elektromarkt zu ähnlichem Ruhm. Für ProSieben engagierte er sich für den Red Nose Day, ein Charity-Ereignis des Senders.
© ProSiebenDie erste Firma
Seine öffentliche Karriere startete Herbig 1991 mit Auftritten in der in München damals äußerst populären Radio-Morgenshow "Langemann und die Morgencrew" (zunächst Radio Gong, dann Radio Energy). Aufmerksam soll man dort auf ihn durch seine erste Firma geworden sein. Herbig stellte Ansagetexte für Anrufbeantworter her.
© herbX filmDie Eichinger-Panne
Bei seiner ersten Begegnung mit dem Produzenten Bernd Eichinger (Bild) war Herbig dem eigenen Bekunden nach so nervös, dass er sich ihm statt mit "Herbig" mit "Eichinger" vorstellte. Eine fruchtbare Zusammenarbeit wurde dennoch daraus. 11,7 Millionen Zuschauer sahen "Der Schuh des Manitu" im Kino - und 2002 folgte der deutsche Filmpreis für das Erfolgsduo.
© Getty Images/Steffen KuglerDie Mär vom "bullyparaden"-Glück
Nicht ganz so erfolgsversprechend war der Start der Comedy-Sendung "bullyparade". Herbig gibt selbst zu, dass die ersten Ausgaben seiner Show 1997 bei ProSieben miserable Quoten einfuhren. Am Wochenende um 19 Uhr hatte die Show keine Chance gegen Fußball bei den Privaten. Heute genießt das Format Kultstatus. Von links die "bullyparade"-Mitglieder Michael Herbig, Rick Kavanian und Christian Tramitz.
© S.E.T.Bullys Reise in die Geschicht
Er muss aber nicht immer lustig sein: Im Historiendrama "Ballon" entdeckte Michael Herbig (links) 2018 seine ernste Seite. Der Filmemacher erzählt in dem Drama die wahre Geschichte einer waghalsigen Flucht aus der DDR - als ungemein spannenden Thriller und ganz ohne Bully-Quatsch. In den Hauptrollen (von links): Alicia von Rittberg, David Kross, Karoline Schuch und Friedrich Mücke. Möglich wurde der Film aber erst dank der Hilfe einer Hollywood-Größe ...
© StudiocanalDer Retter Roland
Es war niemand Geringerer als Hollywood-Regisseur Roland Emmerich, der dafür sorgte, dass Herbig "Ballon" drehen durfte. Die Rechte an der Geschichte lagen bei Disney. Jahrelang biss er sich die Zähne daran aus, doch dann sorgte ein Gespräch mit Emmerich für die Wende. "Die rufe ich mal an", sagte der. Und Herbig bekam die Rechte.
© Studiocanal GmbH / Marco NagelSeine aktuelle Firma
Die Firma herbX gibt es seit 1996. Herbig machte sich dadurch unabhängig und produzierte sowohl die "bullyparade" für ProSieben als auch spätere Kinofilme selbst. Ihren Sitz hat die Firma am Bavariafilmplatz in München Geiselgasteig. Unter dem Dach des Studios entstand neben "Der Schuh des Manitu" auch die Fortsetzug "Das Kanu des Manitu".
© herbX film"Bully" als Boandlkramer
In "Der Boandlkramer und die ewige Liebe", dem letzten Film des bayerischen Regisseurs Joseph Vilsmaier, verliebt sich Michael Bully Herbig (Bild) als Boandlkramer über beide Ohren. Dumm nur, dass seine Angebetete einen anderen heiraten will. Da hilft nur ein Deal mit dem Teufel (Hape Kerkeling) ... Die Komödie wurde im Mai 2021 bei Amazon Prime veröffentlicht.
© LeonineDas Bullyversum
In der Bavaria Filmstadt im Süden von München wurde 2011 für einige Jahre das "Bullyversum" eröffnet. Auf einer zweistöckigen Hallenfläche von rund 1.500 Quadratmetern ging es quer durch die Karriere Herbigs.
© ushitamborriello / 2011Sein größte Pleite
2012 drehte Helmut Dietl (links) seine starbesetzte Komödie "Zettl" mit Herbig in der Hauptrolle und einem Budget von mehr als zehn Millionen Euro. Der Film floppte gewaltig, nur gut 150.000 Zuschauer gingen ins Kino.
© IMAGO / BerlinfotoNicht lachen!
Anke Engelke, Max Giermann, Barbara Schöneberger: Wenn Michael Bully Herbig ruft, stehen Deutschlands lustigste Comedians bereit. In der Amazon-Comedy-Sendung "LOL: Last One Laughing" (seit 2021) müssen die Humoristen versuchen, ihren Kollegen ein Lachen zu entlocken. Die jedoch müssen mit allen Mitteln gegen den Lachreflex ankämpfen, um sich den Sieg in der Comedyshow zu sichern.
© Prime VideoTausend Zeilen
Ein "Bully"-Film, diesmal beschränkte er sich aber wieder auf die Arbeit hinter der Kamera. Mit Jonas Nay (links) und Elyas M'Barek (rechts) in den Hauptrollen drehte Herbig 2022 "Tausend Zeilen" - ein ambitioniertes Drama, das den Medienskandal um den früheren "Spiegel"-Reporter Claas Relotius aufarbeitet.
© IMAGO / Metodi Popow