Machen Sie es besser!
Heimwerken macht Freude - zumindest in der Theorie. In der Praxis führt der Weg von der Idee zum Ergebnis oft über Umwege, Frust und Missgeschicke. Kleine Fehler können schnell große Folgen haben und aus einem geplanten Feierabendprojekt einen Vollzeitjob machen. Gut, wenn man weiß, wie sich typische Pannen vermeiden lassen.
© iStock/demaerreVorbereitung ist alles
Bevor Sie sich hoch motiviert in Ihr nächstes Projekt stürzen, lohnt sich ein Blick auf die häufigsten Heimwerker-Fails. Diese reichen vom fehlerhaften Einsatz von Werkzeugen bis hin zu sicherheitsrelevanten Patzern. Als Laie hat man schließlich nicht alles, was Handwerker in einer umfangreichen Ausbildung erlernen, einfach so drauf. Gute Vorbereitung ist essenziell, wenn's gelingen soll!
© iStock/nicoletaionescuHammer meets Finger: Autsch!
Einer der Klassiker unter den Heimwerkerunfällen: Ein gezielter Schlag mit dem Hammer - leider nicht auf den Nagel, sondern auf den eigenen Finger. Die Folge: Quetschung, Bluterguss und jede Menge Flüche. Mit einer Wäscheklammer, die den Nagel fixiert, lässt sich dieser schmerzhafte Fail ganz einfach vermeiden. Außerdem: Fokussieren und nicht hetzen!
© iStock/JM_Image_FactorySicherung herausdrehen vergessen
Egal, ob Sie eine Lampe aufhängen oder eine Steckdose austauschen: Ohne das Ausschalten der Sicherung setzen Sie sich einer ernsthaften Gefahr aus. Besonders in älteren Gebäuden ohne FI-Schalter kann das sogar lebensgefährlich sein. Prüfen Sie daher lieber zweimal, ob der Strom wirklich abgeschaltet ist. Ein Spannungsprüfer kann zusätzliche Gewissheit bringen.
© iStock/BernardaSvBohren ohne Plan
Was viele vergessen: In Wänden verlaufen oft Stromleitungen - meist vertikal oder horizontal zu Steckdosen und Schaltern. Ein Loch an der falschen Stelle kann daher gefährlich werden. Es empfiehlt sich, ein Ortungsgerät zu verwenden oder vorab den Leitungsplan des Gebäudes zu prüfen. Auf Verdacht bohren ist hingegen keine gute Idee.
© iStock/dongheroSchrauben ohne Vorbohren
Schrauben lassen sich oft problemlos in weiches Holz drehen - bis zu einem gewissen Durchmesser. Ab etwa fünf Millimetern sollten Sie vorbohren, um ein Aufspalten des Holzes zu vermeiden. Besonders bei Hartholz empfiehlt sich dieser Schritt. Ob Vorbohren nötig ist oder nicht, hängt aber auch von der Art der Schraube ab. Darauf verzichten können Sie etwa bei speziellen Schrauben mit Bohrspitze.
© iStock/Jag_czHektik: Kein guter Begleiter
Wer unter Zeitdruck arbeitet, macht häufiger Fehler - darunter leidet nicht nur das Ergebnis der Arbeit, sondern oft auch die eigene Gesundheit. Schutzausrüstung wird vergessen, Arbeitsschritte übersprungen und Werkzeuge falsch eingesetzt. Am Ende dauert alles länger, weil Fehler korrigiert werden müssen. Besser ist es, sich Zeit zu nehmen und sauber zu arbeiten.
© iStock/AndreyPopovOhne Planung loslegen
Eine Idee direkt umzusetzen mag verlockend sein. Doch ganz ohne Planung endet das Projekt oft im Frust. Materialien fehlen, Werkzeuge sind ungeeignet oder der Aufwand wird unterschätzt. Überlegen Sie sich daher vorher, was Sie wirklich brauchen, welche Kosten auf Sie zukommen und wie viel Zeit zur Verfügung steht. So bleiben böse Überraschungen aus.
© iStock/KerkezBillige Werkzeuge und Materialien
Schnäppchen bei Werkzeugen oder Baumaterialien zahlen sich selten aus. Billigprodukte halten oft nicht lange oder liefern schlechte Ergebnisse - und verursachen am Ende mehr Kosten als hochwertigere Produkte, wenn Nacharbeit fällig wird. Im schlimmsten Fall gefährdet die Billigware sogar Ihre Sicherheit. Investieren Sie lieber in Qualität - das lohnt sich langfristig.
© iStock/monticellloMöbel "nach Gefühl" aufbauen
Wer denkt, ein Regal "nach Gefühl" aufbauen zu können, wird schnell eines Besseren belehrt. Fehlende Teile, instabile Konstruktionen oder unnötiger Zeitverlust sind die Folge. Anleitungen sind nicht nur für Laien da, sondern sollten auch von erfahrenen Hobby-Handwerkern genutzt werden, die möglichst schnell ans Ziel kommen und sich über ein funktionierendes und schönes Möbelstück freuen möchten.
© iStock/helena babanovaFliesenfugen weglassen
Fugen sind nicht nur optisches Beiwerk, sondern ein Muss bei Fliesen. Sie gleichen Spannungen aus, verhindern Risse und sorgen für Flexibilität. Besonders wichtig sind Dehnungsfugen, die mit Silikon gefüllt werden. Diese sollten entlang von Wandabschlüssen und Übergängen nicht fehlen. Fliesen selbst zu verlegen ist zwar kein Hexenwerk - ganz ohne Know-how geht es aber auch nicht.
© iStock/bofotoluxLaminat ohne Dehnungsfuge verlegen
Ähnlich sieht es beim Laminat aus: Auch dieser Bodenbelag braucht Raum, um sich auszudehnen und zu atmen. Wird Laminat zu eng verlegt, entstehen Spannungen, die den Boden anheben oder beschädigen können. Lassen Sie mindestens 8 mm Abstand zur Wand. Das Material sollte außerdem 48 Stunden Zeit bekommen, um sich vor dem Verlegen im Raum zu akklimatisieren.
© iStock/andreygoncharZu viel Kraft an den Radmuttern
Beim Reifenwechsel gilt: Mit Gefühl festziehen! Zu viel Kraft kann Gewinde beschädigen oder Schrauben abreißen - und dann haben Sie mit dem selbst vorgenommenen Reifenwechsel am Ende kein Geld gespart. Ein Drehmomentschlüssel hilft, das richtige Maß zu finden - die Investition in ein hochwertiges Modell haben Sie bald wieder hereingearbeitet, wenn Sie Ihre Reifen alljährlich selber wechseln.
© iStock/Bobex-73Schrauben mit Gewalt lösen
Genauso wenig hilft rohe Gewalt, wenn Schrauben festsitzen. Vielmehr sind hier die richtigen Hacks, Schmiermittel und Geduld gefragt. Ein Tropfen Öl oder Multifunktionsspray, Abwarten der Einwirkzeit und vorsichtige Bewegungen mit einem passenden Schraubenzieher wirken stattdessen Wunder. Gewalt führt nur dazu, dass der Schraubenkopf abnutzt, abreißt oder Sie sich selbst verletzen.
© iStock/takayibStreichen ohne gründliches Abkleben
Wer vor dem Streichen nicht ordentlich abklebt und abdeckt, ärgert sich danach doppelt. Farbspritzer auf Möbeln oder Bodenbelägen sind nicht immer rückstandslos entfernbar - und wenn doch, kostet Sie das Entfernen im Nachgang sicherlich mehr Zeit als ein gründliches Abkleben im Vorfeld. Verwenden Sie zum Schutz Ihrer Einrichtung vorgesehene Materialien wie Kreppband und Malerfolie.
© iStock/Kirill IkonnikovHerausquellender Bauschaum
Bauschaum ist zwar sehr praktisch und vielfältig einsetzbar - er ist aber auch tückisch, da er stark aufquillt und nur noch schwer zu entfernen ist, wenn er einmal hart geworden ist. Tragen Sie also lieber erst einmal etwas weniger auf, um das Verhalten des Montageschaums kennenzulernen. Nachsprühen ist immer noch möglich.
© iStock/Elena TitovaFalsches Gefälle beim Abflussrohr
Das richtige Gefälle bei Abflussrohren ist essenziell. Ist es zu gering, so fließt das Abwasser nicht ordentlich ab. Ist es zu steil, so fließt das Wasser so schnell ab, dass es Feststoffe nicht mitnimmt. Informieren Sie sich daher genau, welche Neigung für die vorgesehene Leitungsart (belüftet oder unbelüftet?) ideal ist - ansonsten müffelt es hinterher.
© iStock/VisivasncEstrich in Eigenregie
Estrich selbst zu verlegen ist kein Kinderspiel. Es erfordert Know-how über Dämmung, Schallisolierung und Trocknung. Fehler wirken sich auf den gesamten Bodenaufbau aus. Überlegen Sie sich daher gut, ob Sie diesen Arbeitsschritt nicht besser Fachleuten überlassen möchten. Sollten Sie sich für die DIY-Variante entscheiden, so informieren Sie sich gut über alle Arbeitsschritte, bevor Sie loslegen.
© iStock/Ruslan SidorovAn der Sicherheit sparen
Diesen Fehler können Sie womöglich nicht wieder gutmachen durch Nacharbeit oder zusätzliche Investitionen: den Verzicht auf die richtige Schutzausrüstung. Schnittschutz-Handschuhe, feste Schuhe, Schutzbrille und Helm verhindern Verletzungen und sorgen für sicheres Arbeiten. Sparen Sie daher nicht an der falschen Stelle Zeit und Geld - Ihre Gesundheit dankt es Ihnen.
© iStock/mihalecBohrloch zu groß
Ist das Bohrloch zu tief oder zu groß geraten, so lässt sich dieser Fehler nachträglich kaum mehr beheben. Nutzen Sie deshalb Klebeband am Bohrer als Tiefenmarkierung und starten Sie lieber einen Durchmesser zu klein als zu groß. So vermeiden Sie unschöne Löcher in der Wand, die hinterher nicht verwendet werden können und wieder zugefüllt und überstrichen werden müssen.
© iStock/trainman111Statik ignorieren
Sie planen ein umfangreicheres Innenausbau-Projekt und wollen dabei auch eine Wand einreißen? Dann brauchen Sie mehr als nur Mut und einen Bohrhammer. Tragende Wände dürfen nur nach statischer Prüfung verändert werden. Ziehen Sie im Zweifelsfall einen Experten hinzu - Ihre Sicherheit und die Stabilität Ihres Hauses stehen auf dem Spiel.
© iStock/Vladimir CetinskiFehler kennen und vermeiden
Heimwerken kann erfüllend sein und zugleich Geld sparen - aber nur dann, wenn man weiß, was man tut. Wer typische Fehler kennt und vermeidet, wird mit mehr Sicherheit, Freude und zufriedenstellenden Ergebnissen belohnt. Mit der richtigen Vorbereitung, einer guten Selbsteinschätzung sowie Know-how rund um die verwendeten Werkzeuge und Materialien gelingt ihr DIY-Projekt - ganz ohne Fails!
© iStock/gzorgz