25.08.2025 von SWYRL/Hans Czerny
Es gibt eine Parallelwelt zu der unseren. Wir sehen sie nicht, aber Tiere und Pflanzen setzen Farben beim Paarungsverhalten ein.
Es ist eine Parallelwelt, die wir normalerweise nicht sehen: Viele Tiere und Pflanzen können im Dunkeln leuchten. Manch setzen diese Kunst bei der Partnersuche ein, um sich möglichst optimal fortzupflanzen, andere benutzen sie, um sich irgendwelcher Feinde zu erwehren. Der ARTE-Naturfilm "Leuchtende Natur - Fluoreszenz als Verführungsstrategie" (Rachel Guénon, ARTE F) zeigt die Verführungstechnik in leuchtenden Farben: etwa australische Gewächshausspinen, die in Farbtupfern fluoreszieren. Sie signalisieren Zustimmung beim Weibchen, können aber auch Zeichen männlicher Unreife sein - aufgepasst!
Australische Wellensittiche setzen die Fluoreszenz bei der Paarung ein und bewegen dazu die gefiederten Köpfe abrupt, um das Farbspiel in die Wege zu leiten. Korallen wiederum können die für sie lebenswichtigen Algen vor unliebsamen Feinden durch Lichtbrechung schützen und Blumen locken ihre Bestäuber im Farbspiel zum Blütenstaub.
Sie alle absorbieren ultraviolettes Licht und wandeln es in sichtbares um. Doch so viel Wissenschaft steht hier der gezeigten Farbenpracht und einem angenehm einlullenden Musikscore (Leo Doboka) eigentlich nur im Wege. Dass die in sonstigen Tierfilmen gerne genommene Paarung selbst nur marginal zu besichtigen ist, sei für Voyeure immerhin angemerkt.