Preiserhöhung durch die Hintertür

Dieser Kaffee ist die Mogelpackung des Monats

30.04.2025 von SWYRL

Die Verbraucherzentrale Hamburg hat die Mogelpackung des Monats gekürt. In einem Jacobs-Produkt ist der Kaufanteil gesunken, der Preis, der Zuckergehalt sowie die Menge an Aromen ist jedoch gestiegen.

Weniger Inhalt, höherer Preis: Die Jacobs 3in1 Classic Kaffeesticks sind die Mogelpackung des Monats. Im April ärgerten sich viele Verbraucherinnen und Verbraucher über Produkte der Firma Jacobs Douwe Egberts (JDE). So handelte jede zweite Beschwerde, welche die Verbraucherzentrale Hamburg erreichte, von Kaffeeerzeugnissen der Firma.

Vor allem die verschiedenen Kaffesticks der Marke sind von einer Preiserhöhung durch die Hintertür betroffen. Zwar sind immer noch zehn Sticks in der Packung, jedoch wurde die Füllmenge von 18 auf 12 Gramm reduziert. Gleichzeitig hat sich der Preis bei vielen Händlern von 2,69 Euro auf 2,79 Euro erhöht. Was nach einer leichten Preiserhöhung aussieht, ist laut Verbraucherzentrale Hamburg, gemessen am Gewicht der Packung, eine Preiserhöhung um 56 Prozent.

Auch bei weiteren Kaffesticks wurde diese Methode angewendet, etwa bei Jacobs 3in1 Caramel, Jacobs 3in1 Milka und Jacobs 2in1.

Abonniere doch jetzt unseren Newsletter.

Abonniere doch jetzt unseren Newsletter
Mit Anklicken des Anmeldebuttons willige ich ein, dass mir die teleschau GmbH den von mir ausgewählten Newsletter per E-Mail zusenden darf. Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und kann den Newsletter jederzeit kostenlos abbestellen.

Mehr Zucker, mehr Kalorien, weniger Kaffeegehalt

Jacobs Douwe Egberts (JDE) hat gegenüber der Verbraucherzentrale Hamburg erklärt, dass die Anpassung Teil des "Health & Indulgence Programms" sei. So hätte man den Zucker und Kaloriengehalt verringert und gleichzeitig für den gleichen Geschmack gesorgt.

Zwar hat die Firma den Anteil an löslichem Bohnenkaffee laut Verbraucherzentrale Hamburg erhöht, jedoch ist aufgrund der geringeren Füllmenge der Kaffeegehalt bei einem Getränk von 180 ml von 1,44 Gramm auf 1,2 Gramm gesunken. So ist den Kaffesticks von Jacobs nicht nur eine sogenannte Shrinkflation, also weniger Inhalt zum gleichen oder höheren Preis, sondern auch eine Skimpflation, eine schlechtere Qualität, zuteilgeworden. Damit der Kaffee trotzdem genauso schmeckt wie zuvor, wurde der Anteil an Aromen zusätzlich erhöht.

Der Zuckergehalt ist zwar pro Portion reduziert worden, jedoch liegt das nur an der geringeren Füllmenge pro Kaffestick. Laut Nährwerttabelle haben jetzt 100 Gramm des Kaffeepulvers jedoch nicht mehr 54 Gramm Zuckeranteil, sondern 56 Gramm. Auch die Kalorienanzahl ist durch einen gestiegenen Anteil Kokosfett in die Höhe gegangen.

Jacobs nimmt Stellung

In einer Stellungnahme vom 31. März hat der Hersteller gegenüber der Verbraucherzentrale Hamburg erklärt, dass die Anpassung Teil einer Produktoptimierung sei. Die neue Füllmenge würde sich durch die Reduzierung der Kalorien und des Zuckers ergeben. Zudem wolle man Produkte mit einem besseren Nährwert und einer geringeren Umweltbelastung anbieten.

Aus Sicht der Verbraucherzentrale Hamburg ist das jedoch Schönfärberei und Greenwashing. Denn obwohl der Inhalt der Kaffesticks um ein Drittel gesunken ist, sind die Sticks nur wenige Millimeter kürzer. Zudem belegt die Zutatenliste, dass die Kaffesticks nicht weniger süß sind als vorher.

Das könnte dir auch gefallen


Trending auf SWYRL