30.07.2025 von SWYRL/Stefan Weber
"Wachen Sie auf, Herr Merz": In einem emotionalen Statement ruft Peter Maffay die deutsche Bundesregierung dazu auf, das israelische Vorgehen im Gaza-Streifen deutlich zu verurteilen.
Dass Peter Maffay ein politisch mehr als interessierter und engagierter Mensch ist, hat der Deutschrocker immer wieder bewiesen. Nicht nur mit seiner Stiftung setzt er sich für benachteiligte Kinder ein, auch für zahlreiche weitere wohltätige und humanitäre Zwecke hat der 75-jährige Musiker in seiner langen Karriere geworben. Auch politisch hat sich Maffay in der Vergangenheit immer wieder geäußert, aber selten so deutlich und emotional wie in einem Instagram-Post, in dem er die deutsche Politik angesichts der Situation im Gaza-Streifen harsch kritisiert.
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Er habe, so beginnt Maffay sein Statement, "eine Aufforderung" erhalten, die für ihn "das Fass zum Überlaufen bringt". Jemand habe ihm geschrieben, dass er "doch so viele Lieder über Menschlichkeit geschrieben und gesungen" habe, er solle "doch mehr daraus" machen vor dem Hintergrund dessen, "was in der Ukraine, in Gaza, in Afrika und all den anderen Kriegs- und Krisenherden dieser Welt passiert".
Maffay: "Genozid kann man nicht kleinreden"
Maffay erklärt, dass er sich wie viele andere auch, Fragen stelle: "Wann ist Schluss mit diesem Wahnsinn, und wenn nicht, wohin führt uns das alles?" Er kritisiert daraufhin, dass die Opfer von Krieg und Vertreibung "nur noch Zahlen" seien, "mit denen arrogante, gierige, machtversessene, ignorante und selbstverliebte Entscheidungsträger spielen, als wären es Schachfiguren".
Danach wird er konkret - und nennt als Beispiel Gaza: "Genozid kann man nicht kleinreden. Man kann und darf ihn nicht verharmlosen. Wachen Sie auf, Herr Merz, Herr Pistorius, Herr Wadephul. Bleiben Sie nicht weiter der verlängerte Arm einer radikalen, ultrarechts ausgerichteten und bestimmten Politik eines, wegen völkerrechtlicher Vergehen angeklagten, Ministerpräsidenten Netanjahu." Maffay fordert einen Stopp von Waffenlieferungen an Israel: Wenn "noch mehr wehrlose Kinder, Frauen und Männer getötet werden, dann klet Blut auch an Ihren und unseren Händen", so Maffay,
Maffay betont dabei auch, dass es "für den brutalen Angriff der Hamas" im Oktober 2023 "keine Rechtfertigung" gebe. Die Trauer und die Wut sei "nachvollziehbar". Man müsse aber dennoch die Politik von Netanjahu deutlich kritisieren, wie es viele andere Staaten auch getan hätten: "Die Existenzberechtigung Israels und seiner Bürger wird damit in keinster Weise berührt", erklärt Maffay.