Ex-Bundespräsident

Christian Wulff über Bundeskanzler-Wahl von Friedrich Merz: "Regieren ist Konklave"

08.05.2025 von SWYRL

Der Einstand von Friedrich Merz als Bundeskanzler mag holprig gewesen sein. Trotzdem blickt Christian Wulff hoffnungsvoll auf den Start der neuen Regierung. Warum, das erklärte der einstige Bundespräsident nun in einem Interview.

Friedrich Merz hat bei seiner Wahl zum Bundeskanzler Geschichte geschrieben - und hätte wohl nur zu gerne darauf verzichtet. Erstmals seit dem Bestehen der Bundesrepublik musste ein designierter deutscher Kanzler in den zweiten Wahlgang. Nach erfolgreicher zweiter Wahlrunde kann die neue Regierung samt Merz an der Spitze nun aber loslegen.

Für Christian Wulff war Merz' zähes Ringen um den Kanzlerposten indes wenig überraschend, wie er im Gespräch mit dem Radiosender "Antenne Bayern" ausführte: "Natürlich gibt es immer Menschen, die etwas anders sehen, die etwas anderes erwartet haben von der SPD, von CDU und CSU, die enttäuscht sind, die sich nicht genug eingebunden fühlen." Umso wichtiger sei es laut den Worten des einstigen Bundespräsidenten nun, dass Merz zu den richtigen Worten greife: "Vier Jahre Regieren in Deutschland ist: Nicht mit Dekreten regieren, sondern ist Konklave, ist ständige Diskussion mit Landesregierungen, mit Parteien, mit Fraktionen, ist Telefonieren."

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Neues Kabinett im Bundestag: Wulff lobt hohe Quote an "Fachleuten"

Als positives Beispiel nannte Christian Wulff den einstigen Bundeskanzler Helmut Kohl, der offen das Gespräch mit Kreisvorsitzenden und Abgeordneten gesucht habe. Wulff gab zu bedenken: "Einer, der enttäuscht war und einen Anruf des Kanzlers bekommt, der sieht die Welt anschließend mit anderen Augen." In Bezug auf die neue Regierung lobte der 65-Jährige die hohe Quote an "Fachleuten". Außerdem hob er hervor, dass zum Kabinett "sehr viele neue Gesichter, sehr viele junge Leute, auch junge Frauen" gehören.

Wulff kommentierte: "Also dieses Kabinett verspricht doch einen mutigen Neuanfang. Und wenn sie jetzt an die Arbeit gehen und dann auch Entscheidungen treffen zur Stabilisierung unseres Wirtschaftsstandortes, zur Erhöhung unserer Wettbewerbsfähigkeit, dass Menschen Chancen auf Lohnzuwächse haben, wenn wieder Wohnungen gebaut werden, dann wird die Bevölkerung sagen: Das genau haben wir von dieser Regierung erwartet, dass sie arbeitet, dass sie entscheidet, dass sie Ergebnisse hervorbringt." Es brauche eine Richtungsänderung, forderte der Ex-Bundespräsident: "Wir müssen mal wieder sagen: Es ist toll, in Deutschland zu investieren, es ist toll, in Deutschland zu forschen."

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