Diese Frontmänner und -frauen starteten erfolgreiche Solokarrieren
Robert Plant feierte nach seiner Zeit als Frontmann der ikonischen Rockband Led Zeppelin auch solo Erfolge. Am Freitag, 26. September 2025, veröffentlicht Plant mit "Saving Grace" ein Album mit zehn Coverversionen von anderen Künstlern. Insgesamt handelt es sich bereits um Plants zwölftes Solowerk. Grund genug, einen Blick darauf zu werfen, welche Frontmänner und -frauen sich neben dem 77-Jährigen als Solokünstlerinnen und -künstler etablieren konnten.
© 2014 Getty Images/Ian GavanGwen Stefani (No Doubt)
Mitte der 90-er wurde Gwen Stefani als Frontfrau der Pop-Rock-Band No Doubt zu einem Symbol für selbstbewusste Weiblichkeit. Da machte es nur Sinn, dass Stefani 2004 eine Bandpause nutzte, um ihr Solodebüt zu veröffentlichen. Mit großem Erfolg: "Love. Angel. Music. Baby." schlug ein, seitdem hatte die Sängerin einige Hit-Singles. Das 2016 veröffentlichte Album "This Is What The Truth Feels Like" schaffte es auf die Spitze der US-Album-Charts, das 2024 veröffentlichte Werk "Bouquet" hingegen floppte.
© 2025 Getty Images/Amy SussmanOzzy Osbourne (Black Sabbath)
Nachdem Ozzy Osbourne 1979 bei Black Sabbath wegen seiner Drogen-Eskapaden und der mit diesen einhergehenden Unzuverlässigkeit gefeuert worden war, legte der Metal-Titan ein gewaltige Comeback als Solokünstler hin. Das ein Jahr später veröffentlichte Album "Blizzard Of Ozz" platzierte sich in den Charts vor "Heaven And Hell" von seinen Ex-Kollegen und Osbourne entwickelte sich auch unabhängig von Black Sabbaths Erbe als Metal-Pioniere zur popkulturellen Ikone.
© 2022 Getty Images/Harry HowJohn Lennon (The Beatles)
Die Beatles hatten mindestens zwei Frontmänner und natürlich gelang es beiden, nach dem Ende der "Fab Four" musikalisch relevant zu bleiben. John Lennon lieferte gleich zum Beginn seiner Solokarriere mit "Imagine" einen seiner berühmtesten Songs ab. Sein Solowerk aus den 1970-ern war von wechselhafter Qualität, schwankte zwischen misslungenen Experimenten und Hymnen für die Ewigkeit und hat seinen Anteil daran, dass der legendäre Musiker bis heute zu den allergrößten Ikonen der Popkultur gehört.
© Central PressPaul McCartney (The Beatles, Wings)
Paul McCartney brachte direkt nach dem Split der Beatles sein verspieltes Solo-Debüt "McCartney" heraus, gründete mit den Wings dann aber doch lieber wieder eine Band. 1980 erschien "McCartney II" und gab den Startschuss für die erfolgreiche Solokarriere von "Macca", der noch heute jenseits der 80 neue musikalische Erfolg verbuchen kann. Das 2020 erschienene "McCartney III" stürmte weltweit die Charts, 2022 war Sir Paul Headliner des legendären "Glastonbury"-Festivals.
© 2015 Getty Images/Jim DysonCurtis Mayfield (The Impressions)
Curtis Mayfield wurde als Lead-Sänger der Soul-Pioniere The Impressions bekannt. 1970 verließ er die Gruppe und veröffentlichte mit "Curtis" sowie dem Soundtrack zu dem Blaxploitation-Film "Super Fly" (1972) zwei experimentierfreudige, sozialkritische LPs, die regelmäßig von Kritikern zu den besten Alben aller Zeiten gezählt werden. Curtis kam 1991 mit den Impressions in die Rock'n'Roll Hall of Fame, 1999 auch als Solokünstler. Im selben Jahr starb er aufgrund einer Diabetes-Erkankung.
© 2004 Getty Images/Hulton ArchiveBeyoncé (Destiny's Child)
Die Erfolgsgeschichte von Beyoncé Knowles begann als Frontfrau der R'n'B-Gruppe Destiny's Child, die 1997 ihren Durchbruch feierte. 2006 löste sich die Band auf, da hatte Bey mit "Dangerously In Love" (2003) bereits die Luft einer erfolgreichen Solokarriere schnuppern können. Es folgten weitere Erfolgsalben, seit ihrem selbstbetitelten Album von 2013 gehört die Sängerin auch zu den Kritikerlieblingen des Pop-Geschäfts. 2025 gab es für "Cowboy Carter" (2024) endlich den wohlverdienten Grammy für das Album des Jahres.
© 2025 The Recording Academy/Kevin WinterSting (The Police)
"Synchronicity", das letzte Album von Stings Band The Police, konnte weltweit Top-Platzierungen in den Charts einfahren, danach wollte es der singende Bassist trotzdem solo wissen. Das gelang: Jedes seiner zwischen 1985 und 2003 veröffentlichten Alben war international erfolgreich und auch die jüngeren Veröffentlichungen sind, auch wenn sie nicht mehr die Top Ten knacken, regelmäßig in den Charts präsent.
© 2019 Getty Images/Jeff SpicerPeter Gabriel (Genesis)
Als könne er gar nicht aufhören zu unterstreichen, dass er sich von seiner Band Genesis losgelöst hat und jetzt solo unterwegs ist, nannte Peter Gabriel jedes seiner vier ersten Soloalben (1977-1982)... "Peter Gabriel". Der Fünftling "So" (1986) war dann sogar noch erfolgreicher und erreicht in mehreren Ländern, darunter Deutschland, Platinum. Noch heute zählt Gabriel zu den Giganten des Art-Pop-Genres.
© 2023 Getty Images/Theo WargoPhil Collins (Genesis)
Phil Collins war bei Genesis zuerst Schlagzeuger, 1975 übernahm er vom scheidenden Peter Gabriel den vakanten Posten als Frontmann. Genesis überlebten den Sängerwechsl und blieben erfolgreich, dazu begann Collins Anfang der 1980-er eine erfolgreiche Solokarriere. Hits wie "In The Air Tonight", "You Can't Hurry Love" und "Easy Lover" gehören zu dem Standard-Repertoire jeder 1980er-Hit-Playlist. Auch als Produzent war Collins jenseits seiner Band einfluss- und erfolgreich.
© 2021 Getty Images/Timothy HiattAnNa R. (Rosenstolz, Gleis 8, Silly)
AnNa R. war mit gleich drei Bands erfolgreich: Mit Rosenstolz wurde sie zum Star, Gleis 8 gründete sie, als Rosenstolz auf Eis gelegt worden waren, von 2019 bis 2023 war die Sängerin der legendären Ost-Rock-Band Silly. Das Album "König:in" etablierte sie dann 2023 auch als Solo-Künstlerin. Die Veröffentlichung des Nachfolgers "Mut zur Liebe" am 10. Oktober wird sie nicht miterleben. AnNa R. verstarb im März 2025 mit nur 55 Jahren.
© 2011 Getty Images/Christian AugustinPeter Fox (Seeed)
Peter Fox wurde als einer der zwei Sänger der Berliner Dancehall-Formation Seeed bekannt, dann landete er 2008 aus scheinbar heiterem Himmel mit dem Album "Stadtaffe" mitsamt der Hits "Alles neu" und "Haus am See" einen Solo-Bestseller. Für den Nachfolger ließ er sich ordentlich Zeit: "Love Songs" erschien erst 2023 und positionierte sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz auf dem ersten Platz der Album-Charts.
© 2019 Getty Images/Jan HetfleischGeorge Michael (Wham!)
Mit Wham! wurde George Michael zum Popstar und Mädchenschwarm, doch erst als er nach dem Ende des britischen Duos ins Solo-Fach wechselte, wurde er zur Ikone. Über ganze Jahrzehnte verteilt feierte er Erfolge mit Alben wie "Faith" (1987), "Older" (1996) und "Patience" (2004), die heute als Musterbeispiele für guten Pop mit Massenappeal gelten. 2016 verstarb Michael überraschend an einer Herzkrankheit. Er war 53 Jahre alt.
© 2005 Getty Images/Sean GallupStevie Nicks (Fleetwood Mac)
Die unter anderem aus zwei Paaren bestehende Soft-Rock-Band Fleetwood Mac schuf noch ein paar legendäre Alben, bevor sie endgültig am romantischen Tumult der Mitglieder zerbrach - allen voran den Megaseller "Rumours" (1977) -, aber Stevie Nicks konnte sich nicht nur privat solo fangen: In USA und Großbritannien war sie schon 1981 mit ihrem ersten Solo-Werk "Bella Donna" erfolgreich, hierzulande dauerte es noch zwei weitere Jahre, ehe die Sängerin mit "The Wild Heart" die Charts knackte.
© 2019 Getty Images/Michael LoccisanoRobert Plant (Led Zeppelin)
Nach dem Tod ihres Schlagzeugers John Bonham im September 1980 lösten sich die Rock-Pioniere Led Zeppelin auf. Die Band, ohne den Ausnahme-Drummer fortzuführen: unmöglich. Der Ausnahme-Sänger machte solo weitere: Robert Plant veröffentlichte 1982 seine erste Solo-Platte, die kein Hit war, aber auch kein Flop. Mit den Jahren etablierte sich Plant auch jenseits des Schattens von Led Zeppelin und knackte mit den Alben "Lullaby and ... The Ceaseless Roar" (2014) und "Carry Fir" (2017) auch die deutschen Charts.
© 2022 Getty Images/Leon NealDiana Ross (The Supremes)
1970 startete Diana Ross noch während der aktiven Zeit ihrer einflussreichen Motown-Gruppe The Supremes ihr erstes Soloalbum. Auch Ross war zuerst vor allem in den USA und Großbritannien solo erfolgreich, der Rest der Welt tat sich noch schwer, die Sängerin ohne die restlichen Supremes zu akzeptieren. Das änderte sich schlagartig im Jahr 1980: Das Album "Diana" brachte den internationalen Erfolg, die Single "Upside Down" platzierte sich weltweit in den oberen Regionen der Hitlisten.
© Jo Hale/Getty ImagesRod Stewart (The Jeff Beck Group, The Faces)
Rod Stewart ist ein Ausnahmefall: Der Brite ist für seine Solokarriere heute bekannter als für seine Zeit in den durchaus bekannten Bands, in denen er zuvor spielte. In der Jeff Beck Group war er Frontmann der von Yardbirds-Gitarrist - Sie ahnen es schon - Jeff Beck, später verhalf er der einflussreichen Mod-Formation Small Faces als The Faces zu einem zweiten Frühling. Der Erfolg als Solokünstler war langwährend: Hits wie "Maggie Mae" (1971), "Sailing" (1975) und "Baby Jane" (1983) kennt fast jeder.
© 2025 Getty Images/Amy SussmanLou Reed (The Velvet Underground)
Lou Reed war der kreative Kopf und Frontmann der New Yorker Art-Rocker The Velvet Underground, deren Einfluss auf die Rockmusik kaum unterschätzt werden kann. Als Solokünstler fand er sich dann auch in den Charts wieder, selbst mit einem so ungewöhnlichen wie wenig massentauglichen Thema wie Transsexualität: "Walk On The Wild Side" wurde zum Hit, das dazugehörige Album "Transformer" zur Inspiration der britischen Glam-Rock-Szene. Apropos: Produziert wurde die Platte übrigens von David Bowie.
© 2005 Getty Images/Fernando LeonIggy Pop (The Stooges)
Radiohörer kennen Iggy Pop vor allem als "The Passenger" (1977) oder Duett-Partner von B-52s-Sirene Kate Pierson auf "Candy" (1990). Für Scharen an Musikfans war er da bereits eine Ikone: Die von ihm Ende der 60-er und Anfang der 70-er angeführten The Stooges beeinflussten von Punks über Post-Punks bis zu Metallern so ziemlich jeden, mit einem Hang zu Exzess und lauten Gitarren. Noch heute veröffentlicht der 78-Jährige regelmäßig neue Musik und tourt auf der ganzen Welt.
© 2013 Getty Images/Matt RobertsMorrissey (The Smiths)
Auch dieser Herr mit der gut sitzenden Frisur leistete mit seiner Band Pionierarbeit: The Smiths wurden Mitte der 1980-er zur archetypischen Indie-Pop-Band, wozu Morrisseys eloquente Texte ebenso einen Beitrag leisteten wie der leidgeplagte, aber doch so souveräne Gesang. Auch solo konnte der größte Crooner der Indie-Generation sich diese Qualitäten lange behalten. Alben wie "Viva Hate" (1988) und "Vauxhall & I" (1994) brauchen sich hinter den Klassikern der Smiths nicht verstecken.
© 2004 Getty Images/Karl WalterFarin Urlaub (Die Ärzte)
Farin Urlaub und Bela B. galten lange als unzertrenntlich - also außer, als sie zwischen 1988 und 1993 Die Ärzte aufgelöst hatten, nur um so merken, dass sie einander brauchen und ein noch erfolgreicheres neues Kapitel der Bandgeschichte aufschlugen. 2001 begab sich der blonde Hüne dann doch noch erfolgreich auf Solo-Pfade. Seitdem hat es jedes seiner sechs Solo-Alben in die Top 5 der deutschen Album-Charts geschafft.
© Olaf Heine