24.09.2025 von SWYRL/Andreas Fischer
Seelenverwandte per Test finden, heiraten, glücklich sein? Die Liebe lässt sich auch in der Zukunft nicht von Fakten beeindrucken. Zum Glück, wie die berührend ehrliche Romanze "All Of You" bei Apple TV+ zeigt.
Können Männer und Frauen einfach nur Freunde sein? Oder verlieben sie sich irgendwann doch? Oder findet man doch den einen Seelenverwandten, den man noch gar nicht kennt? Laura (Imogen Poots) und Simon (Brett Goldstein, "Ted Lasso") kennen sich seit Ewigkeiten und können in der berührenden Sci-Fi-Romanze "All Of You" ab 26. September bei Apple TV+ einen Test machen, mit dem sich der perfekte Partner bestimmen lässt. Doch wie das so ist mit Zukunftstechnologien, hat auch das wissenschaftliche Matchmaking einen Haken: Gefühle lassen sich einfach nicht in Gleichungen pressen.
Das Spielfilm-Debüt von William Bridges ist eine kleine, aber feine Romanze über Freunde, die eine leidenschaftliche Affäre beginnen, obwohl sie wissen, dass sie nicht füreinander bestimmt sind. Die Sache mit der Liebe jedenfalls ist dann doch etwas komplizierter, als die Bedienung einer App.
Laura und Simon sind seit dem College quasi unzertrennlich, sie sind einander so vertraut, wie es nur beste Freunde sein können. Und doch wären sie heimlich gerne noch etwas mehr. Ihre Gefühle aber behalten sie für sich. Stattdessen bezahlt Simon einen Test, mit dem Laura ihren Seelenverwandten finden will. Und wie das Leben in solchen Fällen nun mal spielt: Laura wird mit Lukas (Steven Cree) verkuppelt, ein unglaublich netter Typ und bald auch ein liebevoller Vater.
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Liebe basiert nicht auf Fakten
Aber war das schon alles, was das Leben zu bieten hat? Kann eine einzige Person wirklich alle Bedürfnisse erfüllen? Laura merkt schnell, dass ihr die Wissenschaft zwar einen perfekten Ehemann geliefert hat, einen Mann, auf den sie sich verlassen kann, der ihr Sicherheit bietet. Beide werden nicht müde zu betonen, wie sieht sie sich lieben.
Vor allem Laura weiß, dass die Liebe nicht auf Fakten basiert. Sie ist so irrational und wild, wie die Affäre, die Laura und Simon dann doch beginnen und die "All Of You" im Laufe der Zeit begleitet: mit allen Höhen und Tiefen, mit allen Verletzungen, mit allen Unsicherheiten, mit allen Schuldgefühlen.
Fein beobachtet, sinnieren Bridges und Goldstein, die zusammen das Drehbuch geschrieben haben, brutal ehrlich über Entscheidungen, die einem kein wissenschaftlicher Test abnehmen kann. Dafür ist die Liebe (und damit das Leben) immer noch viel zu kompliziert. Und das ist gut so.