24.10.2025 von SWYRL/Sebastian Klarzyk
In vielen Bundesländern grassiert zurzeit ein besonders heftiger Ausbruch der Vogelgrippe. Unter bestimmten Bedigungen kann das Virus auch für Menschen zu Gefahr werden.
Kraniche stürzen vom Himmel, in Geflügelbetrieben müssen Tausende Vögel gekeult werden - zurzeit gibt es in einigen Bundesländern einen besonders großen Vogelgrippe-Ausbruch bei Wildvögeln. Wenn die Zugvögel im Herbst in Deutschland Rast machen, ist ein Vogelgrippe-Ausbruch nichts Ungewöhnliches. Doch dieses Jahr wütet das Virus anscheinend besonders heftig.
Dem Landesamt für Umwelt in Brandenburg zufolge sollen schon bis zu 1.000 Vögel durch das Virus gestorben sein. Laut "RedaktionsNetzwerk Deutschland" (RND) berichten Zeugen, dass Kraniche im Flug vom Himmel fallen. Nach langer Flugzeit sind sie geschwächt. Infizieren sie sich dann mit dem H5N1-Virus, kann es vorkommen, dass ihre Muskulatur im Flug versagt. Für Vögel bedeutet eine Infektion meist das Todesurteil. Aber wie gefährlich ist die Vogelgrippe für Menschen?
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Menschen können sich mit dem Vogelgrippe-Virus infizieren
Mit dem Begriff "Vogelgrippe" wird eine Erkrankung bei Vögeln mit Influenza-A-Viren bezeichnet. Laut Robert Koch-Institut (RKI) können Influenza-A-Viren auch zu Erkrankungen bei Menschen führen, die Krankheit wird dann ebenfalls Vogelgrippe genannt. Allerdings ist die Übertragung vom Tier auf den Menschen nicht leicht, da Vogelinfluenza-Viren für Menschen nicht so infektiös sind. Kommt es jedoch zu einer Infektion, kann es zu schweren Erkrankungen kommen.
Bisher wurden schon Erkrankungen bei Menschen mit verschiedenen Vogelgrippe-Viren wie etwa dem H5N1-Virus registriert. Diese Fälle ereigneten sich aber vor allem in Asien und Afrika. In Deutschland hat sich laut RKI bislang noch kein Mensch mit dem Vogelgrippevirus infiziert.
Menschen mit engem Kontakt zu infizierten Tieren sind gefährdet
In den meisten Fällen, in denen sich Menschen mit Vogelgrippe infiziert haben, hatten sie zuvor sehr engen Kontakt mit vom Virus befallenen Tieren, wie etwa Landwirtinnen und Landwirte oder Tierärztinnen und Tierärzte sowie Beschäftigte in der Geflügelindustrie.
Somit sind vor allem Mensch gefährdet, die regelmäßig und intensiven Kontakt mit Vögeln haben. Allerdings ist das Risiko auch dann sehr gering und kann durch das Tragen entsprechender Schutzkleidung noch weiter verringert werden. Das RKI vermutet, dass zu einer Übertragung sehr große Virusmengen vom Menschen aufgenommen werden müssen. Eine Übertagung von Mensch zu Mensch ist bislang nur in Einzellfällen bekannt geworden. Eine genetische Mutation des Virus, die es ihm ermöglichen, sich leichter von Mensch zu Mensch zu übertragen, ist nicht bekannt.
Diese Symptome ruft Vogelgrippe bei Menschen hervor
Hat sich ein Mensch mit Vogelgrippe infiziert, kann in den ersten Tagen zunächst Fieber auftreten, gefolgt von möglichem Husten und Atemnot. Auch Erbrechen und Durchfall können zu den Symptomen gehören. Bei Personen mit Vorerkrankungen kann es zu schweren Verläufen kommen, die in Ausnahmefällen auch tödlich enden. In den USA gab es laut RKI schon zwei Todesfälle durch Vogelgrippe.
Kommt es zu einem Vogelgrippe-Ausbruch, kann es passieren, dass auch Geflügelbetriebe davon betroffen sind. In der Regel werden dann alle Tiere des Betriebes gekeult. Eine Infektion über Lebensmittel wie Geflügelfleisch oder Eier kann mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Bisher wurde ein solcher Fall noch nicht registriert. Zudem wird das Virus bei hohen Temperaturen getötet. Wer sein Fleisch gut durchgart, läuft nicht Gefahr, sich mit dem Virus anzustecken.
Tote Vögel nicht anfassen
Wenn Sie einen toten Vogel entdecken, sollten Sie diesen auf keinen Fall anfassen. Wenn Sie ein Haustier dabei haben, sollten Sie sicherstellen, dass es nicht mit dem toten Vogel in Kontakt kommt. Informieren Sie anschließend die örtlichen Veterinärbehörden über den Fund.


