"Jimmy Kimmel Live"

Jimmy Kimmel feiert Rückkehr unter Tränen - und feuert gegen Trump: "Das ist anti-amerikanisch!"

24.09.2025 von SWYRL/Natascha Wittmann

Nach tagelanger Zwangspause meldete sich Jimmy Kimmel am Dienstagabend mit einem emotionalen Monolog zurück. Dabei zeigte er sich nach dem Tod von Charlie Kirk ungewohnt emotional und einsichtig. Trotzdem strahlten nicht alle US-Sender seine Rückkehr aus.

Jimmy Kimmel ist zurück auf der Bühne seiner Late-Night-Show in Hollywood. Nach knapp einer Woche Zwangspause durch den Sender ABC eröffnete der Moderator seine erste Folge seit der Kontroverse mit einem fast 30 Minuten langen Monolog.

Darin zeigte sich Kimmel teils gerührt, teils kämpferisch. Er sprach unter anderem offen über die politischen Spannungen, die durch seine Aussagen zum Tod des konservativen Aktivisten Charlie Kirk ausgelöst wurden. "Danke an euch da draußen. Ihr habt eure Stimme genutzt, damit meine gehört werden konnte. Ich werde euch das nie vergessen", sagte Kimmel mit zittriger Stimme - und erntete dafür mehrfach Standing Ovations und laute "Jimmy"-Rufe aus dem Publikum. Der Abend war für den Emmy-prämierten Moderator sichtlich mehr als nur eine Sendung. Er wurde zum emotionalen Ereignis mit politischer Sprengkraft.

ABC hatte "Jimmy Kimmel Live!" am 17. September nach massiver Kritik aus konservativen Kreisen vorübergehend aus dem Programm genommen. Auslöser war ein Monolog vom 15. September, in dem Kimmel die Reaktion rechter Medien und Politiker auf Kirks Tod als "politische Instrumentalisierung" kritisierte. Brendan Carr, Vorsitzender der US-Kommunikationsaufsicht FCC, drohte daraufhin öffentlich mit Konsequenzen. Die Sendergruppen Sinclair und Nexstar kündigten an, Kimmels Show nicht weiter auszustrahlen - eine Entscheidung, die auch nach seiner Rückkehr Bestand hat.

Rund 70 lokale Sender in den USA blockierten weiterhin die Ausstrahlung. Kimmel selbst zeigte sich in der neuen Folge sichtlich bewegt und gab zu: "Es war nie meine Absicht, den Mord an einem jungen Mann herunterzuspielen. Ich finde, das ist überhaupt nicht lustig. Ebenso wenig wollte ich einer bestimmten Gruppe die Schuld für die Tat eines offensichtlich zutiefst gestörten Individuums geben."

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Jimmy Kimmel lobt "selbstlosen Akt der Gnade" von Witwe Erika Kirk

Zugleich betonte er: "Diese Show ist nicht wichtig. Wichtig ist, dass wir in einem Land leben dürfen, das uns eine solche Show ermöglicht." Es wirkte, als wolle Kimmel das rechte und linke Lager näher zusammenbringen. Er erklärte, dass er selbst einige Trump-Unterstützer in seiner Familie habe und gab zu, dass er es verstehen könne, wenn manche Zuschauer von seinem Kommentar zu Kirks Tod verletzt gewesen seien. "Wäre die Situation umgekehrt gewesen, hätte ich wahrscheinlich ähnlich gefühlt", so der US-Moderator ehrlich.

In dem Zusammenhang sprach Kimmel der Witwe von Charlie Kirk - Erika Kirk - seinen größten Respekt aus. Sie hatte dem Mörder ihres Mannes während der Trauerfeier am Sonntag öffentlich vergeben. Kimmel bezeichnete dies unter Tränen als einen "selbstlosen Akt der Gnade, Vergebung von einer trauernden Witwe", der ihn "tief berührt" habe. "Darin liegt die Lehre, die wir aus dieser Tragödie ziehen sollten", so Kimmel. Ähnlich gerührt zeigte sich Jimmy auch von der Unterstützung seiner Moderationskollegen wie Stephen Colbert, Seth Meyers und John Stewart. Sie erhoben in den vergangenen Tagen öffentlich ihre Stimme und feierten lautstark die Rückkehr des Moderators.

Jimmy Kimmel wettert verbal gegen Donald Trump

Anders reagierte derweil US-Präsident Donald Trump auf Kimmels Rückkehr. Und zwar mit scharfen Worten auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. Er schrieb: "Ich kann nicht glauben, dass ABC diesem Typen seinen Job zurückgegeben hat", und deutete zeitgleich rechtliche Schritte gegen ABC an. Kimmel konterte prompt in seiner Show und schoss zurück: "Unser Führer feiert, dass Amerikaner ihren Lebensunterhalt verlieren, weil er einen Witz nicht ertragen kann."

Grund genug für den Moderator, die Meinungsfreiheit weiter zu thematisieren, denn: "Wenn wir keine freie Rede haben, dann haben wir kein freies Land. (...) Eine Regierung, die einen Komiker zum Schweigen bringt, weil er dem Präsidenten nicht gefällt - das ist anti-amerikanisch!" Ob Kimmels Rückkehr am Ende ein langfristiger Erfolg wird, bleibt offen. Sein Vertrag mit ABC läuft noch bis Mai 2026. Eine Verlängerung ist derzeit unklar. Klar ist jedoch: Sein Auftritt war ein starkes Signal für freie Rede, für Satire und gegen politischen Druck.

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