"Petra geht baden" - So. 28.09. - ZDF: 20.15 Uhr

Turbulenter Roadtrip in den Ruhestand

19.09.2025 von SWYRL/Susanne Bald

Ex-"Kommissarin Lucas" Ulrike Kriener und der schwedische "Kurt Wallander"-Star Rolf Lassgård spielen grundverschiedene Eheleute, die im Ruhestand mit der Frage konfrontiert werden: Funktionieren wir nach Jahrzehnten des mehr Neben- als Miteinanderlebens überhaupt noch als Paar?

Der Ruhestand - des einen Freud, des anderen Leid. So auch im neuen "Herzkino"-Abenteuer "Petra geht baden" (Regie: Rainer Kaufmann, Buch: Uli Brée) am Sonntagabend im ZDF und vorab in der Mediathek. "Meine Frau geht in den Ruhestand", beginnt Erik (Rolf Lassgård) die Rede zur Verabschiedung seiner Frau, der Unternehmerin Petra (Ulrike Kriener). "Das ist, als würden Sie aus einem Rennwagen ein Fahrrad machen wollen." Aber vielleicht sei das ja etwas Gutes, jetzt hätten sie endlich wieder Zeit füreinander und könnten gemeinsam neu anfangen.

Vor vielen Jahren habe ihm Petra für diese Phase ihres Lebens etwas versprochen - "erinnerst du dich noch, meine Teuerste?" Natürlich, erwidert Petra gezwungen lächelnd. "Und ich kann es kaum erwarten - eine Abenteuerreise, nur wir beide, und wenn es nötig ist, dann nehm' ich dich auch hinten auf den Gepäckträger." Was die applaudierende Kollegenschaft nicht hört ist, was Petra ihrem Gatten anschließend zuraunt: "Du Mistkerl, das kannst du vergessen."

Der Geschäftsfrau und ihrem schwedischen Gatten geht es so wie wohl vielen lange verheirateten Paaren, deren Leben sich durch den Eintritt in den Ruhestand von Grund auf verändert. Nicht alle Ehen überstehen das, vor allem wenn die Beteiligten Jahrzehnte mehr nebeneinander als miteinander gelebt haben. Funktionieren sie überhaupt noch als Paar, zwei so unterschiedliche Persönlichkeiten wie Erik und Petra? Sie, die für die Arbeit lebte und immer alles genauestens durchplant? Er, der Künstler, der sich lieber treiben lässt und nun ausgerechnet einen Campertrip ohne Navi zu "Lost Places", verlassenen Orten, in Tschechien machen möchte? Kontrollfreak Petra will auch hier nichts dem Zufall überlassen. Und so beauftragt sie ihre treue Ex-Assistentin Georgette (Lara Mandoki), die Reise akribisch durchzuplanen, aber so, dass Erik es nicht merkt. Das kann natürlich nicht lange gutgehen.

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Die Zeit vergeht im Alter schneller

"Man kann spüren, dass die Zeit schneller vergeht und das Leben flüchtig ist, wenn man älter wird", sagt Hauptdarsteller Rolf Lassgård. "Und ich denke, was Erik möchte, ist Zeit mit Petra zu verbringen, die bedeutsam ist, einen Sinn hat. Beide können froh sein, überhaupt eine Partnerschaft zu haben, jetzt müssen sie entscheiden, wie die Beziehung von nun an aussehen soll." Die Frage, die sich im Laufe des Films stellt, ist allerdings mehr die, ob es nach dem Trip überhaupt noch eine Beziehung geben wird.

Und wie sehen die beiden 70-jährigen Stars das Thema Alter und Ruhestand? "Als Schauspieler hat man das Privileg, weiterhin tätig zu sein in seinem Beruf und gleichzeitig Freiräume zu haben für andere Dinge. Nicht gefordert zu sein, ist gefährlich", erklärt der langjährige "Kurt Wallander"-Darsteller Rolf Lassgård im ZDF-Interview. Ulrike Kriener, deren wohl bekannteste TV-Figur "Kommissarin Lucas" vor zwei Jahren ebenfalls in den Ruhestand ging, ergänzt: "Ich liebe meinen Beruf, und deshalb genieße ich es, mit ihm älter zu werden. Ich glaube sogar, dass ich als Schauspielerin besser, differenzierter werde, je mehr ich meine Lebenserfahrungen in meine Rollen einfließen lassen kann. Aber natürlich merke ich auch, dass mich die Arbeit mehr anstrengt."

Auf die Frage, ob sie jemals wegen ihres Alters diskriminiert worden sei, erklärte die Schauspielerin im Gespräch mit der Agentur teleschau: "Nein. Vielleicht gibt es eine Diskriminierung, die ich nicht mitbekomme, dass man hinter meinem Rücken sagt, nee, die sieht zu alt aus. Die Besetzungen werden ja nicht öffentlich diskutiert. Dass Rollen für Frauen ab einem gewissen Alter spärlicher werden, ist eine Tatsache. Das hat allerdings sicher viele Gründe, das wäre sicher noch mal ein eigenes Gespräch wert."

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