19.09.2025 von SWYRL
Omar Sy bezaubert als "French Lover" in der gleichnamigen Netflix-Romanze, während Jessica Chastain in der Apple-Miniserie "The Savant" gewaltbereiten Männern online das Handwerk legen will. Welche Streaming-Highlights die kommende Woche noch bereithält, verrät die Übersicht.
Es ist dieses Grinsen, dieses Lachen in der Stimme, das Omar Sy so charismatisch macht. Seitdem er 2011 mit "Ziemlich beste Freunde" seinen Durchbruch feierte, ist die Filmwelt verrückt nach dem Franzosen. Ein Jahr nach der erfolgreichen Tragikomödie über die besondere Beziehung zwischen dem gelähmten Franzosen Philippe (François Cluzet) und seinem kürzlich aus der Haft entlassenen Pfleger Driss (Omar Sy) wurde Sy als erster nicht-weißer Schauspieler mit dem César als bester Hauptdarsteller ausgezeichnet. Erfolgreich läuft auch die französische Serie "Lupin", basierend auf den Romanen von Maurice Leblanc, in der der inzwischen 47-Jährige seit 2021 den gleichnamigen Meisterdieb spielt. In "French Lover" schlüpft Sy nun abermals in eine neue Rolle. Was die Streamer in den nächsten Tagen noch zu bieten haben, erfahren Sie in der Übersicht.
Abonniere unseren Newsletter und wir versprechen, deine Mailadresse nur dafür zu verwenden.
"French Lover" - Netflix
Alle lieben Abel Camara (Omar Sy). Der Schauspieler ist im Rampenlicht aufgewachsen. Dazu hat er Geld, und auch der berufliche Erfolg gibt ihm recht. Einzig das private Glück blieb zuletzt auf der Strecke. Das scheint sich im Netflix-Film "French Lover" (ab 26. September) zu ändern, als er auf die Pariserin Marion (Sara Giraudeau) trifft. Die Kellnerin hat gerade mit ihrer Scheidung zu kämpfen, während sie sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser hält. Die erste Begegnung der beiden grundverschiedenen Menschen läuft zwar weniger harmonisch. Dennoch fühlen sie sich sofort zueinander hingezogen.
"Warum sitzt ein Typ, der die schönsten Frauen der Welt haben kann, in meiner Küche und sieht mich mit seinem betörenden Blick an?", wundert sie sich anfangs. Doch schon bald führen sie und Abel eine Beziehung, die die unscheinbare Frau ins Rampenlicht der Promiwelt befördert. "French Lover" ist ein romantischer Film zum Träumen und Einkuscheln - passend zum Beginn der kälteren Jahreszeit. Obendrein gibt es wunderschöne Aufnahmen von Paris.
"All Of You" - Apple TV+
Können Männer und Frauen nur Freunde sein? Oder verlieben sie sich irgendwann doch? Kann man wirklich den einen Seelenverwandten finden? Immerhin könnten Laura (Imogen Potts) und Simon (Brett Goldstein, "Ted Lasso") in der Sci-Fi-Romanze "All Of You" (ab 26. September) einen Test machen, mit dem sich der perfekte Partner bestimmen lässt. Doch wie das so ist mit Zukunftstechnologien, hat das wissenschaftliche Matchmaking einen Haken: Gefühle lassen sich nicht in Gleichungen pressen.
Das Spielfilm-Debüt von William Bridges ist eine wunderbare Romanze über Freunde, die eine Affäre beginnen, obwohl sie wissen, dass sie nicht füreinander bestimmt sind. Doch die Sache mit der Liebe ist nun mal komplizierter als die Bedienung einer App. Laura und Simon kennen sich ewig. Sie sind beste Freunde, wären heimlich aber gerne mehr. Doch ihre Gefühle behalten sie für sich. Stattdessen bezahlt Simon einen Test, mit dem Laura ihren Seelenverwandten finden will. Und wie das Leben dann spielt: Laura wird mit Lukas (Steven Cree) verkuppelt, ein netter Typ und bald auch liebevoller Vater.
Doch war das schon alles? Kann eine einzige Person wirklich alle Bedürfnisse erfüllen? Laura merkt schnell, dass ihr die Wissenschaft zwar einen perfekten Ehemann geliefert hat, aber eben auch, dass Liebe nicht auf Fakten basiert. Sie ist so irrational und wild, wie die Affäre, die Laura und Simon dann doch beginnen und die "All Of You" über Jahre begleitet: mit allen Höhen und Tiefen, mit allen Verletzungen, mit allen Unsicherheiten, mit allen Schuldgefühlen.
"The Savant" - Apple TV+
In "The Savant" (ab 26. September) spielt Jessica Chastain eine Frau, die zwischen Kindererziehung und dem Schutz des Staates vor Rechtsextremisten pendelt. Während ihr Mann Charlie (Nnamdi Asomugha) irgendwo im Ausland beim Militär dient, muss sie sich im bürgerlichen Häuschen um die 13-jährige Maeve (Trinity Lee Shirley) und den jüngeren Ryan (Toussaint Francois Battiste) kümmern. Allerdings auch mit "Bildschirmarbeit" von zu Hause Geld verdienen.
Jodi arbeitet für eine Einheit namens "Anti Hate Alliance". Sie arbeitet dem FBI zu und versucht, potenzielle und tatsächliche Gewalttäter im Netz zu identifizieren. Jodi kann blitzschnell Hinweise in Online-Auftritten verdeckter Hassredner identifizieren, die deren Identität und Aufenthaltsort verraten. Andererseits versteht sich die Workin' Mom auch darauf, mal schnell auf der Toilette oder unter dem Abendbrottisch die Identität eines rechten "Bros" einzunehmen, um dessen Buddy im Netz verräterische Informationen zu entlocken.
Die Serie von Autorin und Showrunnerin Melissa James Gibson ("Anatomie eines Skandals") balanciert vordergründig zwischen den Polen Thriller und Familiendrama.
"Bernhard Langer - Der ewige Champion" - MagentaTV
Die Doku "Bernhard Langer - Der ewige Champion" (ab 25. September) beginnt und endet mit dem Masters in Augusta, Georgia. Im Frühjahr trat Sportlegende Bernhard Langer hier nach über 50 Jahre als Golfprofi zum letzten Mal an. Der Film von Michael Wech erzählt die Geschichte des 68-jährigen Ausnahmesportlers. Langer stammt aus einer armen Bauernfamilie bei Augsburg. Als Junge wollte er sich auf dem nahegelegenen Golfplatz als Caddy ein paar D-Mark verdienen. Bald wurde aus dem Job eine Leidenschaft.
Über gut 90 Minuten entfaltet sich das Bild eines stillen, aber auch besessenen und akribischen Kämpfers. Ein Sportsmann durch und durch, der auch beim Tischtennis mit den erwachsenen Kindern nicht verlieren kann. Golf-Fan Oliver Kahn, 56, einer der wenigen Interviewpartner im Film, der sein Geld nicht mit Golf verdient hat, sagt über Langer: "Es hat schon etwas Melancholisches, ihn da ein letztes Mal zu sehen. Denn er war immer da, seit ich denken kann."
Der Film erzählt die Feinheiten des Golfspiels ebenso wie das Leben eines Familienmenschen. Langer hat mit seiner amerikanischen Frau Vikki vier Kinder. Skandalfrei ist man über 40 Jahre verheiratet. Führt ein Leben, das so geerdet und ruhig verläuft, wie Langer auch über den Platz schreitet. Als der jung zum Superstar gewordene Ausnahmespieler mal eine mentale Krise hatte, fand er zu Gott. Seitdem habe er nie mehr wieder so etwas wie einen Burnout erlebt, sagt Langer im Film. "Ich brauche keinen Psychologen, ich lese in der Bibel", bringt er es auf den Punkt.