22.10.2025 von SWYRL
Ist das die Zukunft des Surfens im Internet? OpenAI hat mit "ChatGPT Atlas" einen eigenen Browser vorgestellt - mit eingebauter KI, Gedächtnisfunktion und einem "Agent Mode", der Aufgaben selbstständig erledigt.
OpenAI begibt sich in den umkämpften Browser-Markt: Mit "ChatGPT Atlas" startet das Unternehmen ein neues Tool, das KI und Internet auf ungewöhnliche Weise verbindet. Der Browser ist ab sofort weltweit für macOS verfügbar - auch in Deutschland. Versionen für Windows, iOS und Android sollen "bald" folgen, so das Unternehmen.
Das Herzstück von Atlas ist die direkte Integration von ChatGPT. Wer etwas sucht, bekommt keinen klassischen Tab mehr, sondern einen geteilten Bildschirm: links die Webseite, rechts der Chat. Der KI-Assistent merkt sich, wonach man gesucht hat, und kann damit kontextbezogen helfen. Möglich macht das die neue "Memory"-Funktion, die ChatGPT personalisieren soll. Ein Beispiel: "Finde alle Stellenanzeigen, die ich letzte Woche angeschaut habe, und erstelle eine Zusammenfassung der Branchentrends, damit ich mich auf Vorstellungsgespräche vorbereiten kann."
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Drohen dem Nutzer Gefahren durch den "Agent Mode"?
Besonders spannend ist der sogenannte "Agent Mode". In diesem Modus kann ChatGPT eigenständig handeln: Flüge buchen, Dokumente bearbeiten oder Reservierungen anlegen. Vorerst steht diese Funktion nur Plus- und Pro-Abonnenten offen.
Doch wo KI selbstständig agiert, sind Risiken nicht weit. OpenAI warnt in einer System-Karte vor "versteckten bösartigen Anweisungen", den sogenannten "Prompt Injections". Sie können sich auf Webseiten oder in E-Mails verstecken und das Verhalten der KI manipulieren. Im schlimmsten Fall gibt der Assistent sensible Daten preis oder tätigt Überweisungen.
OpenAI verspricht, Schutzmaßnahmen integriert und den Agenten intensiv getestet zu haben. Gleichzeitig räumt das Unternehmen ein: "Unsere Schutzmaßnahmen werden nicht jeden Angriff stoppen." Bei besonders sensiblen Seiten wie Online-Banking soll der Agent deshalb anhalten und die Zustimmung des Nutzers einholen. Zudem empfiehlt OpenAI, den Modus ausgeloggt zu verwenden.
Der Markt für KI-Browser wird indes immer größer. Die Suchmaschine Perplexity brachte im Sommer ihren "Comet"-Browser heraus - ein Tool, das nicht nur Suchergebnisse zusammenfasst, sondern auch Tabs durchsucht, Videos erklärt und sogar Amazon-Einkäufe erledigt. Auch Google zieht nach: Der Konzern will seinen Assistenten Gemini noch stärker in Chrome integrieren. In den kommenden Monaten soll Gemini "lästige Aufgaben" übernehmen - vom Einkaufen bis zur Terminplanung.