Welttag des Stotterns

Diese Stotterer haben es zu Weltruhm gebracht

22.10.2025 von SWYRL

Der 22. Oktober ist der Welttag des Stotterns. Ein schöner Anlass für überraschende Einsichten: Diese Stotterer haben es zu einer Weltkarriere gebracht.

Rund ein Prozent der Weltbevölkerung stottert. Die Störung des Redeflusses ist zwar therapierbar, aber nicht heilbar. Dass man trotz des Handicaps mit Wort und Sprache zu Welterfolg kommen kann, zeigen diese überraschenden Beispiele.

"Ich erinnere mich, dass ich oft so aufgeregt war, etwas zu sagen, dass ich es nicht herausbrachte": Nicole Kidman hatte als Kind laut eigener Aussage schwer mit ihrem Stottern zu kämpfen. Die Sprachstörung verschwand im Laufe des Erwachsenwerdens, schüchtern sei sie aber noch immer, so die Schauspielerin. Auch Emily Blunt ("Oppenheimer") wurde in ihrer Kindheit aufgrund ihres Stotterns gehänselt, wie sie der amerikanischen "InStyle" verriet. Um anderen Kindern dieses Schicksal zu ersparen, ist der Filmstar Botschafterin des "American Institute of Stuttering".

Hollywood-Ikone Marilyn Monroe litt ebenfalls unter dem Problem. Angeblich entstand so auch ihr unverkennbares Hauchen beim Singen - sie wollte ihr Stottern überspielen. Und auch "Pretty Woman" Julia Roberts litt in ihrer Kindheit unter ihrem Stottern und hatte Angst, in der Öffentlichkeit zu sprechen. Dank einer Sprachtherapie bekam die spätere Oscar-Preisträgerin die Störung jedoch in den Griff.

Glücklicherweise gilt Stottern heute nicht mehr als stigmatisiert, viele Hollywood-Stars sprechen offen darüber: "Ich stottere", bekennt Samuel L. Jackson. "Man merkt es heute nicht mehr wirklich, aber als Kind war es sehr, sehr schlimm", berichtete er im Interview mit "Die Presse". "Ich habe oft kaum einen ganzen Satz herausgebracht."

Auch "Jurassic Park"-Star Sam Neill leidet bis heute: "Man kann mich heute immer noch als Stotterer erkennen", gab er einst offen zu. Dem Stottern sei er nur "entwachsen". Der Schauspieler spricht ohnehin offen über die Störung und wie sie vererbt werden kann: Auch seine Tochter Elena litt als kleines Kind darunter, gezielte Sprachübungen halfen aber auch ihr.

In einem Fall hatte die Störung einen positiven Einfluss auf die weitere Karriere des Betroffenen: Bruce Willis wäre ohne sein Stottern vielleicht niemals zur Schauspielerei gekommen. Als Kind wurde ihm Theaterspielen als Therapie für seine Sprechprobleme geraten.

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Auch zahlreicher Musiker stotterten einst

Elvis Presley ist als Ikone des Rock'n'Roll unsterblich, sein Leben und Werk sind Musikgeschichte. Was indes fast niemand über den "King" weiß: Als Kind in der Grundschule stotterte er noch unüberhörbar, aber auch später hatte Presley - wie er selbst zugab - noch teilweise Probleme bei der Wortfindung, wenn er aufgeregt war.

Der "Graf", Sänger der Band Unheilig, empfand sein Stottern als große Belastung: "Meine Eltern waren mit mir beim Arzt und bei Psychologen ... Es half nicht viel", erinnerte er sich im Interview. "Ich wuchs mit dem Glauben auf, dass mit mir etwas nicht stimmt. Dann fing ich an zu zeichnen, Sport zu treiben, und vor allem die Musik gab mir zum ersten Mal Mut und Kraft."

Auch Ed Sheeran geht sehr offen damit um, dass er einst stotterte: Er hielt 2015 sogar eine Rede bei einer Gala des "American Institute for Stuttering". Dort betonte er, wie wichtig es sei, sich als Person nicht auf die Störung reduzieren zu lassen. Und dass man sie überwinden könne: Ihm half, dass er Texte von Rapper Eminem auswendig lernte.

Mit dem Stotter-Hit "Scatman (Ski-Ba-Bop-Ba-Dop-Bop)" legte Scatman John 1995 den Sommerhit des Jahres hin. Auch dem 1999 verstorbenen Sänger half die Entdeckung der Musik und des Klavierspiels: Mit ihrer Hilfe legte er das Stottern, unter dem er in seiner Kindheit litt, schließlich ab.

Der berühmteste Stotterer der Gegenwart ist ein Ex-US-Präsident

Dass König George IV. von England unter massivem Stottern litt, wurde spätestens 2011 mit dem oscarprämierten Film "The King's Speech" bekannt. Colin Firth (Szene mit Helena Bonham Carter) erhielt für die Darstellung des stotternden Königs einen Oscar als bester Hauptdarsteller. Auch Fürst Albert II. von Monaco neigte als junger Mann zum Stottern. Allerdings nicht in Englisch, der Sprache seiner Mutter Grace Kelly, sondern nur auf Französisch, der Sprache des Vaters Rainier III., unter dessen strengem Regiment er angeblich litt.

Dass Stottern nichts über sprachliches Talent aussagt, beweist der Autor von "Alice im Wunderland", Lewis Carroll. Und auch zwei der berühmtesten Wissenschaftler aller Zeiten litten unter der Sprachstörung: Der Naturforscher und Begründer der Evolutionstheorie Charles Darwin soll gestottert haben, genauso wie der englische Forscher, Mathematiker und Philosoph Isaac Newton.

Der vielleicht berühmteste Stotterer der Gegenwart ist aber Ex-US-Präsident Joe Biden. Mittlerweile steht der Demokrat dazu, doch das war nicht immer so: "Es war mir peinlich, ich wollte nicht damit identifiziert werden, Stotterer gewesen zu sein", verriet er, als ihm angeboten wurde, Ehrenvorsitzender des "American Institute of Stuttering" zu werden.

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