Two and a Half Men
Das Serienfinale ist für viele Comedy-Formate der große emotionale Höhepunkt - oder sollte es zumindest sein. Doch nicht jede Sitcom entscheidet sich für den klassischen Weg. Wie etwa "Two and a Half Men", die vor genau zehn Jahren, am 26. Mai 2015, auf ProSieben endete. In dieser Galerie werfen wir einen Blick auf bekannte Comedy-Serien, deren letzte Folge aus der Reihe tanzte ...
© ProSieben / Warner BrothersMork vom Ork
Die Rolle als exzentrischer Außerirdischer in der Kult-Sitcom "Mork vom Ork" machte Robin Williams zum Star: In der letzten Folge der Serie reisen seine Figur und dessen Freundin Mindy (Pam Dawber) mithilfe magischer Schuhe durch die Zeit - jedoch weiter zurück als geplant. In der letzten Szene sieht man eine Höhlenmalerei des Paares, ihr weiteres Schicksal bleibt jedoch ungeklärt.
© IMAGO / AllstarFamilienbande
Auch diese Serie verhalf ihrem Hauptdarsteller zum Durchbruch: Im Mittelpunkt von "Familienbande" stand der von Michael J. Fox (zweiter von rechts) gespielte Sohn Alex. Auch das Serienfinale dreht sich um ihn: Er nimmt Abschied von seiner Familie und zieht nach New York, um Karriere zu machen. Was das Finale ungewöhnlich macht, ist der ruhige, ernste Ton: Michael J. Fox' Figur verabschiedet sich in einer langen, tränenreichen Szene von seiner Mutter - ohne Lacher, ohne Ironie.
© IMAGO / Everett CollectionAlf
Kein Happy End für Familie Tanner und ihren Besucher vom Planeten Melmac: "Alf" endet mit einem Cliffhanger, er wird von einer Alien-Jäger-Einheit gefangen genommen. Der Grund für das abrupte Ende: Die Serie wurde unerwartet abgesetzt, die Geschichte der finalen Folge sollte eigentlich in einer weiteren Staffel fortgesetzt werden. Der TV-Film "Alf - Der Film" (1996) lieferte Jahre später nur ein schwaches Nachspiel.
© Alien Productions. All rights reserved.Eine schrecklich nette Familie
Offiziell gibt es kein echtes Serienfinale: "Eine schrecklich nette Familie" wurde nach der elften Staffel sang- und klanglos abgesetzt. Die letzte ausgestrahlte Folge war eine gewöhnliche Episode ohne jede Andeutung, dass das Ende nahte. Kein Abschied, kein Versuch, lose Handlungsstränge zu beenden. Dass eine der provokantesten Sitcoms der 90-er so kommentarlos endete, passt fast zu ihrem anarchischen Geist - ließ aber viele Fans unbefriedigt zurück.
© kabel eins / Sony Pictures TelevisionCheers
Nach elf Staffeln verabschiedete sich "Cheers" mit einer überlangen Doppelfolge, in der Diane, die große Liebe von Hauptfigur Sam (Ted Danson, rechts), nach sechs Jahren Abwesenheit plötzlich zurückkehrt. Die Reunion des Paares scheint zunächst auf ein klassisches Happy End hinauszulaufen, doch kurz vor Schluss trennen sich die beiden endgültig. Der letzte Moment zeigt Sam allein in seiner Bar - wie zu Beginn der Serie.
© ParamountDie Dinos
"Nicht die Mama!" Auf den ersten Blick wirkten "Die Dinos" zwar wie eine harmlose Kinderserie mit Dinosaurier-Puppen, dabei sparten die Macher nie mit satirischer Gesellschaftskritik. So endete die Kult-Comedy mit einem Öko-Kollaps: Durch Umweltverschmutzung verursachen Dino-Vater Earl Sinclair und seine Kollegen eine Eiszeit, die zur Auslöschung ihrer Art führen wird. Kein Happy End, keine Pointe - nur eine düstere Mahnung.
© DisneyRoseanne
Mit einem seltsamen finalen Twist endete auch "Roseanne" 1997 (vorläufig): Es stellt sich heraus, das große Teile der letzten Staffel - inklusive eines riesigen Lottogewinns und des Todes von Dan (John Goodman, rechts) - nur ein Produkt von Roseannes (Roseanne Barr, links) Fantasie waren. Diese Meta-Wendung warf die ganze Serie um und ließ Fans fassungslos zurück. Kein Wunder, dass die zehnte Staffel 20 Jahre später dieses Finale völlig ignorierte.
© IMAGO / Everett CollectionSeinfeld
Eine letzte Verbeugung vor dem Publikum? Nach neun Staffeln endete "Seinfeld" nicht mit einem emotionalen Abschied oder einem Blick in die Zukunft, sondern mit einer Gerichtsverhandlung, in der die vier Hauptfiguren für ihre Gleichgültigkeit und Selbstsucht verurteilt werden und im Gefängnis landen. Mit-Erfinder Larry David inszenierte das Finale als moralisches Urteil über die Charaktere - was viele Fans irritierte.
© Sony PicturesFriends
Das Finale von "Friends" war zwar emotional, aber fast schon leise. Auch wenn sich das Leben der Figuren radikal verändert - Rachel verzichtet für Ross darauf, nach Paris zu gehen, Monica und Chandler ziehen mit ihren Zwillingen aus - bleibt doch auch vieles beim Alten. Auch dass Chandler das letzte Wort hat und den letzten Witz machen darf: Auf Rachels Frage, ob man noch einen Kaffee trinken wolle, antwortet er: "Klar! Wo?"
© Warner Bros.How I Met Your Mother
Selten hat ein Serienfinale so polarisiert: In der letzten Folge von "How I Met Your Mother" stirbt die titelgebende Mutter (Cristin Milioti, Bild) überraschend, und Ted (Joshg Radnor) kehrt zu Robin zurück - nach neun Staffeln, in denen diese Beziehung eigentlich abgeschlossen schien. Die Umkehrung vieler Handlungsentwicklungen sorgte für massive Fanproteste und führte sogar zu einem alternativen Ende auf DVD.
© FoxTwo and a Half Men
Auch wenn Ashton Kutcher (Mitte) sich bemühte, mit Charlie Sheens Abgang verlor "Two and a Half Men" sein Zentrum. Im Finale mit dem Titel "Natürlich ist er tot" wurde die Rückkehr seiner Figur über 40 Minuten lang angedeutet - nur um dann in einem Meta-Gag eine animierte Version von Charlie von einem Piano erschlagen zu lassen. Gefolgt von einem Zoom auf Produzent Chuck Lorre, der ebenfalls von einem Flügel erschlagen wird. Absurder und selbstreferenzieller ging es kaum.
© Michael Yarish / CBSBig Bang Theory
Das Serienfinale von "Big Bang Theory" überraschte mit emotionaler Reife: Sheldon (Jim Parsons, dritter von rechts), sonst egozentrisch, bekommt den Nobelpreis und hält eine - für ihn untypische - rührende Dankesrede an seine Freunde. In der letzten Szene sitzen alle bei chinesischem Essen zusammen: ein leiser, sentimentaler Abschied für eine Sitcom, die sonst auf schnellen Humor setzte.
© CBS