27.05.2025 von SWYRL/Julian Weinberger
Auf der Bühne mit Bono: Apple TV+ lädt im Dokumentarfilm "Bono: Stories of Surrender" zum immersiven Konzerterlebnis mit dem Frontmann von U2. Einen Haken hat das technologisch beeindruckende Unterfangen aber.
Wenn aus 250 Trucks mit Equipment ein Kombi-Kofferraum mit wenigen Requisiten wird: Mit U2 hat Frontmann Bono über Jahrzehnte die größten Bühnen der Welt bespielt. Mit seiner Solo-Bühnenshow "Stories of Surrender: An Evening of Words, Music and Some Mischief ..." setzt der 65-Jährige einen minimalistischen Kontrapunkt. Das Apple-Dokumentarstück "Bono: Stories of Surrender" (ab 30. Mai, Apple TV+) ist ein filmgewordenes Abbild dieser Mischung aus Konzert und Lesung - samt exklusiver Tour-Einblicke und einem sehr privaten Ritt durch das Leben und Wirken des Sängers.
"Das ist die große Geschichte eines kleinen Rockstars", kündigt der 1,68 Meter große Bono im Trailer selbstironisch an. Im knapp eineinhalbstündigen Film von Regisseur Andrew Dominik ("Blonde") reflektiert der Ire seine Karriere, spricht über Liebe und Tragödien wie den frühen Tod seiner Mutter. Als roter Faden führt sein schwieriges Verhältnis zu seinem Vater durch den Film. Dieser zog sich nach dem Verlust seiner Frau zurück, was Bono mitunter verzweifeln ließ: "Ich sehnte mich nach der Aufmerksamkeit meines Vaters, also sang ich immer lauter."
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Bono-Dokumentarfilm ist erster exklusiv für die Apple Vision Pro gedrehter Film
"Intimität ist der neue Punkrock", erklärte Paul Hewson, wie Bono bürgerlich heißt, im Gespräch mit "Deadline" über den Ansatz von "Bono: Stories of Surrender". Ihn habe die Frage getrieben: "Können wir diese radikale Intimität schaffen?" Apple, das mit Brad Pitt als Produzent auf Starpower setzt, beantwortete diese Frage mit technischer Innovation. Erstmals wurde ein Film für das firmeneigene Mixed-Reality-Headset Apple Vision Pro gedreht.
In Marketing-Buzzwords bedeutet das: Apple Immersive Videoformat, 8K-Auflösung und Spatial Audio im 180-Grad-Erlebnisformat. Konkret heißt es, dass die visionäre Technik Anwendende direkt auf die Bühne des New Yorker Beacon Theatre neben Bono holt. Exklusiv erwarten diese zudem Zeichnungen von Bono selbst, die die neuartige Präsentation umrahmen. Bei allen technologischen Finessen bleibt aber ein Wermutstropfen: Weil man für die Apple Vision Pro in Deutschland aktuell selbst für die Einstiegsversion 4.000 Euro berappen muss, dürfte die immersive Version nur einigen Wenigen vorbehalten sein, der Rest muss mit der normalen Version vorliebnehmen.