Rod Stewart - Stimme mit Rock und Seele - Mi. 09.07. - ARTE: 21.50 Uhr

Ein Abend zum 80. Geburtstag

01.07.2025 von SWYRL/Eric Leimann

Auch wenn Rod Stewart bereits am 10. Januar seinen 80. Geburtstag feierte: ARTE blickt mit einer neuen Dokumentation und um 22.45 Uhr mit einem legendären Konzert aus der Londoner Royal Albert Hall auf die bewegte Karriere der Reibeisenstimme zurück. Wurde der Sänger über- oder unterschätzt?

In "Rod Stewart - Stimme mit Rock und Seele", einer neuen Dokumentation von ARTE France über den legendären Sänger, wird an ein Rod Stewart-Experte gefragt, ob der nunmehr 80-jährige Künstler über- oder unterschätzt wird. Der Musikjournalist denkt kurz nach und antwortet: "Beides". Jüngeren oder beiläufig musikinteressierten Menschen muss man das ein bisschen erklären. Einerseits stehen in der Karriere des 1945 geborenen Londoner Arbeiterkindes mit schottischen Wurzeln 250 Millionen Tonträger. Sie machen den Sänger mit der blonden Stachelfrisur zu einem der erfolgreichsten Musiker aller Zeiten. Man hat Rod Stewart-Hits aus fünf bis sieben Jahrzehnten im Kopf. Spätestens dann, wenn sie einem vorgespielt werden. Kann man den Rod Stewart, der sich 2025 auf großer Abschiedstournee auch durch Deutschland befindet, also überschätzen? Ja, könnte man - denn Rod Stewart hat kein Genre erfunden oder geprägt. Viele seiner Hits schrieben andere Leute oder es waren Coverversionen. Dennoch ist auch das künstlerische Leben Stewarts einzigartig und eine Biografie, für die es normalerweise drei bis vier menschliche Leben braucht.

Letztere Erkenntnis wird im neuen Film des Franzosen Olivier Richard in stringenter Erzählung mit atemberaubendem Archivmaterial und viel Prominenz herausgearbeitet. Zeitgenossen wie Glen Matlock (Sex Pistols), Steve Diggle (Buzzcocks), Suzi Quatro, James Litherland (L. J. Baldry Band) und natürlich sein langjähriger Freund und Wegbegleiter Ron Wood reden über Rod Stewart. Geboren wurde er als Sohn schottischer Arbeiter im Norden Londons. Der Celtic Glasgow-Fan interessierte sich fanatisch für Modelleisenbahnen und Fußball. In einem frühen Interviewdokument sagt der begabte Kicker einem Reporter, dass er sich schon eine Fußballkarriere vorstellen könne, dass er aber auch in Bands spielen würde, was ihm auch wichtig sei - und der Fitness am Spieltag leider nicht unbedingt zuträglich.

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Fußball, Modelleisenbahn - und Gesang

Wenige Jahre später erfährt man, dass der interviewte Junge am Spielfeldrand nicht gelogen hat. Rod Stewart sucht seinen Stil: Er liebt den jungen Amerikaner Bob Dylan und seine Folk Music, er wird Mod, interessiert sich für Jazz und Rhythm'n'Blues - landet aber schließlich als Sänger in der Jeff Beck Group. Der Gitarrenvirtuose erfand zwischen 1967 und 1972 den Hardrock, tief verwurzelt in einem bluesigen Verständnis des Genres. Viele Rockhistoriker sind sich einig: Led Zeppelin hätte es ohne die Jeff Beck Group und ihren Sänger Rod Stewart nicht gegeben.

Von Jeff Beck zieht Rod Stewart weiter zur Band Faces. Hier trifft Stewart wieder auf seinen Buddy und späteren Rolling-Stoßes-Gitarristen Ron Wood. Die Faces gelten als eine der wichtigsten Inspirationsquellen für den englischen Punk. Selbst die Sex Pistols verehrten Rod Stewart für seine einfühlsamen und humorvollen Texte, die den Alltag der britischen Arbeiterklasse schilderten. Gleichzeitig findet die Amerikanerin Suzi Quatro, dass die Faces - auch bekannt als wilde Partyband - einen gewissen "Swing" hatten und nicht so steif und ernst rüberkamen wie viele andere britische Bands jener Zeit. Irgendwann wurde Rod Stewart allerdings zu groß für eine Band, weswegen er bereits in den 70-ern zum erfolgreichen Solokünstler mutierte.

"Rod Stewart Live at the Royal Albert Hall": denkwürdiges Konzert von 2004

Superhits wie "Maggie May", "Sailing", "Da Ya Think I'm Sexy?", "Baby Jane", "The First Cut Is The Deepest", "You're In My Heart", "Young Turks", "I Don't Want to Talk About It" oder das Tom Waits-Cover "Downtown Train" zählen zu seinen Markenzeichen-Songs. Einige davon kann man im sehr sehenswerten Konzertfilm "Rod Stewart Live at the Royal Albert Hall" hören, den ARTE im Anschluss an die Doku um 22.45 Uhr sendet und der vom 2. Juli bis 7. August auch in der ARTE-Mediathek steht.

Der knapp anderthalbstündige Auftritt mit Band und großem Orchester stammt aus dem Jahr 2004 und beeindruckt mit seiner absolut überragenden Atmosphäre. Die Stimmung im Publikum ist großartig, die Musiker auf der Bühne voller Spielfreude - vom ersten Song an. Als Gäste begrüßte Rod Stewart im legendären Rundgebäude am Hyde Park Gäste wie Chrissie Hynde - und natürlich Ron Wood.

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