28.08.2025 von SWYRL
Die Medizinethikerin Alena Buyx ist eines der bekanntesten Wissenschaftsgesichter Deutschlands. Während der Corona-Pandemie trat sie medial regeläßig als Vorsitzende des Deutschen Ethikrates in Erscheinung. Nun wird Buyx zur TV-Talkerin - und warnt in ihrer Debütsendung vor Beziehungs-KIs.
Eigentlich ist Alena Buyx Professorin für "Ethik der Medizin und Gesundheitstechnologien" an der Technischen Universität München. Man kennt die meinungsstarke Wissenschaftlerin allerdings auch als Gesicht der Corona-Pandemie. Im Amt der Vorsitzenden des Deutschen Ethikrates lieferte die heute 47-Jährige wichtige Debattenbeiträge und Einschätzungen. Beides will sie nun auch als TV-Talkerin tun: Die Mutter zweier Teenagersöhne ist erstmals als Gastgeberin des 3sat-Formats "NANO-Talk" am Donnerstagabend zu sehen. In ihrer Auftaktsendung "Das Wesen der KI" (Donnerstag, 28. August, 21 Uhr, 3sat) geht es um eines der großen Themen unserer Zeit: die Transformation unserer Gesellschaft in ein Leben und Arbeiten mit Künstliche Intelligenz. Viele Hoffnungen, aber auch Ängste sind damit verbunden. Doch wovor hat Alena Buyx die größte Angst?
"Beziehungs-KIs werden uns noch sehr viele Probleme bereiten", warnt sie im Interview mit der Agentur teleschau. "Der Erfinder von ChatGPT, also jener Mensch, der tatsächlich für das Produkt verantwortlich ist, sagte vor kurzem, der häufigste Einsatz von ChatGPT ist inzwischen als Beziehungs-Partner. Freundschaftlich, romantisch und therapeutisch. Das ist bemerkenswert und auch problematisch - auch darüber reden wir in der Sendung."
Als Nachfolgerinnen Gert Scobels diskutieren bei "NANO Talk" donnerstags bei 3ssat Alena Buyx und Stephanie Rohde mit Gästen. Die Idee der Sendung: Komplexe Themen aus unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen und Perspektiven verständlich rüberbringen.
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"Zerstörerische, gefährliche Technologien müssen eingehegt werden"
Die erste Sendung von Alena Buyx' Co-Gastgeberin Stephanie Rohde behandelt am Donnerstag, 11. September (21.00 Uhr, 3sat), das Thema "Kooperation statt Konkurrenz". Auch zur Frage, ob man revolutionäre Technologien wie Künstliche Intelligenz überhaupt eindämmen kann, äußert sich Alena Buyx im teleschau-Interview: "Die Atomkraft ist das beste Beispiel. Wäre die ohne Regulierung eingesetzt worden, wären wir alle nicht mehr am Leben. Es gibt viele Beispiele für erfolgreiche Regulierung von Technologien, die Risiken haben. Selbst in einer zerrissenen Weltgemeinschaft wie der jetzigen ist Regulierung möglich. Zerstörerische, gefährliche Technologien müssen eingehegt werden. Künstliche Intelligenz kann uns helfen, Krebs zu heilen oder die toxischsten Biokampfstoffe zu entwickeln, die wir uns vorstellen können. Wir sollten uns also dringend darum kümmern, die Kontrolle über KI zu behalten."