Joachim Fuchsberger und Klaus Kinski
"Hallo! Hier spricht Edgar Wallace!" - Mit dieser Begrüßung aus dem Off beginnen viele der berühmten Edgar-Wallace-Filme: Es sind vor allem die über 30 Schwarzweißstreifen, die zwischen 1959 und 1972 entstanden, welche unter Fans als absoluter Kult gelten. Wir zeigen, wer neben Joachim Fuchsberger (links) und Klaus Kinski (Bild aus "Die toten Augen von London", Dienstag, 15.07., 20.15 Uhr bei 3sat) zu den größten Stars der Filme zählte ...
© ZDF/Lilo Winterstein – Verleih: TobisChristopher Lee
Einige der Edgar-Wallace-Verfilmungen waren deutsch-britische Co-Produktionen, deswegen traten in den Filmen immer wieder auf internationale Stars auf. Wie etwa "Dracula" Christopher Lee (1922-2015), der sogar in drei Filmen - zu sehen war: "Das Rätsel der roten Orchidee" (1960), "Das Geheimnis der gelben Narzissen" (1961) und "Das Rätsel des silbernen Dreieck" (Bild, 1966).
© Tobis FilmGert Fröbe
Mit Gerd Fröbe (1913-1988) "verirrte" sich ein weiterer Weltstar in einen Edgar-Wallace-Krimi: Der spätere "Goldfinger"-Schurke hatte nur einen Auftritt in den Verfilmungen, in "Der grüne Bogenschütze" (1961) spielte er einen amerikanischen Millionär.
© Constantin FilmLil Dagover
Auch Lil Dagover (1887-1980) zählte zu den großen Diven des deutschen Films: Mit ihrer Hauptrolle in "Die seltsame Gräfin" (1961) brachte die Schauspielerin, die in den 20er-Jahren mit Fritz Lang und Friedrich Wilhelm Murnau gedreht hatte, eine Aura von Eleganz in die Reihe.
© Tobis FilmElisabeth Flickenschildt
Sie kam als renommierte Theaterfrau zu den Wallace-Verfilmungen: Als strenge Hausdame oder undurchsichtige Witwe gab Elisabeth Flickenschildt (1905-1977) in mehreren Filmen dem Wallace-Universum seine unheimliche Note. Ihre Gastrollen - etwa in "Das Phantom von Soho" (Bild, 1964) - waren klein, aber eindrucksvoll.
© ARD Degeto / Artur Brauner Archiv / DIFDieter Borsche
Auch er zählte bereits vor dem Zweiten Weltkrieg als einer der renommiertesten Theaterschauspieler des Landes: Dieter Borsche (1909-1982, Bild, Mitte) hatte zunächst kleinere Rollen in zwei Edgar-Wallace-Filmen, in "Das Phantom von Soho" (Bild) ermittelte er als Chefinspektor Hugh Patton.
© ARD Degeto / Artur Brauner Archiv / DIFIngrid van Bergen
Sie spielte oft Bardamen, Prostituierte und untreue Hausfrauen: Mit ihrer rauchigen Stimme und ihrem Rollenprofil passte Ingrid van Bergen eigentlich perfekt zu den Edgar-Wallace-Filmen. Die spätere Dschungelkönigin hatte aber "nur" in "Das Geheimnis der gelben Narzissen" (1961) einen Auftritt in der Krimireihe.
© Tobis FilmGrit Böttcher
Heute kennt man sie eher als TV-Star ("Ein verrücktes Paar", "Hotel Paradies, "Kreuzfahrt ins Glück), zu Beginn ihrer Karriere war Grit Böttcher (Bild, mit Joachim Fuchsberger) auch in zahlreichen Kinofilmen zu sehen, darunter die Wallace-Verfilmungen "Der schwarze Abt" (1963) und "Der Mönch mit der Peitsche" (1967).
© Constantin FilmBrigitte Grothum
Sie verdankt der Reihe ihren Durchbruch als Schauspielerin: Brigitte Grothum wurde 1961 mit ihrer Hauptrolle in "Die seltsame Gräfin" (Bild) an der Seite von Klaus Kinski schlagartig bekannt - auch weil sie damals mit Kinski befreundet war. Es folgten weitere Auftritte in "Das Gasthaus an der Themse" (1962) und "Der Fluch der gelben Schlange" (1963).
© Tobis FilmKarin Baal
Anfang der 60er-Jahre feierte Karin Baal (1940-2024) ihren Durchbruch als Kinostar - und spielte auch in drei Edgar-Wallace-Filmen - "Die toten Augen von London" (1961), "Der Hund von Blackwood Castle" (Bild, 1967) und "Das Geheimnis der grünen Stecknadel" (1972) - eine der Hauptrollen.
© Tobis FilmUschi Glas
Sie hatten ihren ersten Leinwand-Auftritt überhaupt in einem Edgar-Wallace-Film - noch unter dem Namen Ursula Glas: In "Der unheimliche Mönch" (1965) hatte Uschi Glas nur eine kleine Rolle, bevor sie in vier weiteren Filmen zu sehen war, darunter "Der Gorilla von Soho" (1968) und "Das Rätsel des silbernen Halbmonds" (Bild, 1972).
© Tobis FilmKarin Dor
Sie spielte in gleich fünf Edgar-Wallace-Filmen mit: Karin Dor (1938-2017) war eine Art personifiziertes Gesicht der weiblichen Unschuld - etwa in "Die Bande des Schreckens" (1960) oder "Der grüne Bogenschütze" (1961). Ihre Ausstrahlung und Natürlichkeit machten sie zur Idealbesetzung der Wallace-Frauenrollen - und später sogar zum Bond-Girl.
© SWR / ARTE / Rialto Film GmbHFritz Rasp
Mit fünf Auftritten, etwa in "Der Frosch mit der Maske" (1959) und "Die Bande des Schreckens" (Bild, 1960), war Fritz Rasp (1891-1976) der Archetyp des heimtückischen Hintermanns. Seine fahle Erscheinung und leise Stimme machten ihn zur schaurigen Konstante in den frühen Edgar-Wallace-Filmen.
© Tobis FilmKlaus Kinski
Klaus Kinski (1926-1991) war eine Art Superstar des Schreckens: In sage und schreibe 16 Wallace-Filmen war der exzentrische Mime zu sehen, meist in düsteren, psychotischen Rollen. Ob als eiskalter Killer oder gequälte Seele - Kinski war unberechenbar, faszinierend und erschreckend zugleich. Seine Präsenz prägte das Bild des Wallace-Bösewichts wie kein anderer.
© Tobis FilmKlausjürgen Wussow
Er ermittelte in "Der rote Kreis" (Bild, 1960), dem zweiten Edgar-Wallace-Film, als Inspektor Yale sowie in "Der grüne Bogenschütze" (1961) als Inspektor Featherstone: Klausjürgen Wussow (1929-2007) spielte in der Krimireihe zweimal mit, bevor er kurz darauf zum Burgtheater-Star und später zu Professor Brinkmann in der "Schwarzwaldklinik" wurde.
© Tobis FilmHorst Tappert
Nein, das ist kein Bild aus "Derrick": Horst Tappert (1923-2008) stieg 1968 in die Edgar-Wallace-Reihe ein - zunächst als zwielichtiger Charakter in "Der Hund von Blackwood Castle". Noch im selben Jahr wechselte er die Seiten und spielte in "Der Gorilla von Soho" (Bild) sowie "Der Mann mit dem Glasauge" den entschlossenen Scotland-Yard-Inspektor Perkins.
© Tobis FilmSiegfried Lowitz
Noch ein späterer TV-Kommissar: Bevor er als "Der Alte" Fernsehgeschichte schrieb, war Siegfried Lowitz (1914-1999) in vier Wallace-Filmen der zähe, kantige Ermittler. In "Der Frosch mit der Makse" (1959) oder "Der Fälscher von London" (1961) überzeugte er mit kriminalistischem Instinkt und bodenständigem Charme.
© Tobis FilmHeinz Drache
Ebenfalls ein Stammgast im Wallace-Kosmos: Heinz Drache (1923-2002) spielte in acht Filmen mit, darunter in Klassikern wie "Der Zinker" (1963, Donnerstag, 17. Juli, 20.15 Uhr bei 3sat) und "Neues vom Hexer" (1965, Bild). Mit seiner ruhigen, leicht ironischen Art brachte eine elegante Coolness in die Krimireihe.
© Tobis FilmSiegfried Schürenberg
Als zerstreuter Scotland-Yard-Chef Sir John (oder ähnlichen Rollen) war Siegfried Schürenberg (1900-1993) in 16 Filmen die komische Konstante. Sein Zusammenspiel mit Eddi Arent ist legendär - er war das Gesicht für britische Upper-Class-Parodie im Wallace-Kosmos.
© Tobis FilmJoachim Fuchsberger
In 13 Wallace-Filmen war Joachim Fuchsberger (1927-2014) zu sehen - meist als smarter Ermittler. Ob als Inspektor Wade in "Das Gasthaus an der Themse" (Bild, 1962) oder mehrfach als Inspektor Higgins, etwa in "Der Hexer" (1964), er verkörperte den souveränen, sympathischen Helden mit britischem Understatement. Fuchsberger wurde durch Wallace zur Kultfigur - seine Rollen waren Wegbereiter für seine langjährige Karriere als Publikumsliebling.
© BR/Rialto Film, Hamburg/Karl LoebEddi Arent
Mit unglaublichen 23 Wallace-Auftritten war Eddi Arent (1925-2013) der König der skurrilen Nebenrollen - als trotteliger Assistent, schrulliger Butler oder vertrottelter Kommissar. Sein Humor lockerte die düstere Atmosphäre auf und war ein unverzichtbarer Bestandteil der Edgar-Wallace-Filme.
© Constantin Film