Bares für Rares
"Ihr habt ein komisches Ding mitgebracht", sagte Horst Lichter (Zweiter von links) beim Anblick von Alisons und Volkers Trödel. Der sah auf den ersten Blick aus wie ein Folterinstrument, war aber zum Haaretrocknen gedacht. Der Hairdryer sei ein Geschenk der Oma ihres Ex-Freundes gewesen, erinnerte sich Alison.
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Experte Sven Deutschmanek erklärte, wie das Ding funktioniert: Über eine kleine Öffnung werde heißes Wasser eingefüllt, die Wärme trockne dann die Haare. "Also wir beide können damit nichts anfangen, dafür sind unsere Haare zu kurz", schmunzelte der Experte mit Blick auf Horst Lichter.
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Hergestellt wurde der Haartrockner einst von der Firma Perkin & Sons. Er sei aus Weißblech und vernickelt, erklärte Deutschmanek. Das erkenne man am Goldschimmer und sei "absolut typisch" für die Zeit um 1890 und 1900. Obwohl das Gerät bereits 130 Jahre alt sei, befinde es sich noch in einem "außerordentlich guten Zustand", lobte der Experte.
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Lichter war von der Funktion noch nicht überzeugt: "Das hält man sich so an die Haare und dann bin ich trocken, oder was?", fragte er den Experten. "Wenn man das in der Praxis anwenden würde, würde man schnell merken, dass es unwahrscheinlich lange dauert, sich damit die Haare zu trocknen", gestand Deutschmanek.
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Alison und Volker wollten 80 Euro für den Hairdryer. Doch der Experte schätzte den Wert wegen des Alters und der mangelnden Funktion niedriger, nämlich auf 30 bis 50 Euro. Lichter sprach dem Verkäuferehepaar gut zu: "Drüben ist heute eine Händlerin mit langen Haaren", verriet er mit einem Zwinkern.
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Die Händler waren von dem Hairdryer mindestens genauso verwirrt wie der Gastgeber. "Sieht ein bisschen aus wie der Punk unter den Küchengeräten", überlegte Benjamin Leo Leo (rechts). Walter "Waldi" Lehnertz vermutete, dass man damit Locken wickeln könne und freute sich sehr, dass er fast richtig lag.
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"Alleine, weil das Ding so skurril ist, fange ich mit 80 Euro an. Ich weiß zwar noch nicht, was ich daraus baue, aber da baue ich was draus", beschloss Lehnertz (links). Auch Daniel Meyer (rechts) und Friedrich Häusser wollten das Gerät und so stieg der Preis immer weiter. "Bist du ein Verbrecher", grummelte Lehnertz, als Meyer 200 Euro bot.
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Meyer war siegessicher: "Der Waldi traut sich da nicht drüber." Doch zu früh gefreut, denn Lehnertz legte noch mal nach. Schließlich erhielt er für 300 Euro den Zuschlag - das Zehnfache der Experteneinschätzung. "Ich will der Kunst nicht im Wege stehen", erklärte Verlierer Meyer gelassen.
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"Ist das bescheuert, das Ding", staunte Lehnertz über seine Errungenschaft. Ob er bald mit Locken ans Set komme, fragte Elisabeth Nüdling lachend und strich den wasserlosen Trockner über das dünne Haar ihres Händlerkollegen. Die Verkäufer waren ebenfalls sehr zufrieden: "Das hätten wir nie gedacht!", staunte Alison.
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Marion aus der Nähe von Heidelberg präsentierte das goldene Armband aus dem Nachlass der Eltern eines Freundes. Ihr Wunschpreis seien 1.000 Euro, erklärte sie gleich zu Beginn. "Den haben wir jetzt sehr früh bekommen", grinste Lichter. "Das war gerade die Frage, hallo?", antwortete die Verkäuferin etwas verärgert.
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Das Armband aus 585-er Gold sei aus der Zeit zwischen 1935 und 1940, erklärte Experte Patrick Lessmann. "Das war mit Sicherheit eine Serienanfertigung, keine Einzelanfertigung." Wegen des Goldwerts und der verschiedenen Edelsteine schätzte er den Preis dennoch auf 2.000 bis 2.100 Euro.
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Im Händlerraum wurde das Schmuckstück bestaunt. "Das steht dir aber, Herr Meyer", meinte Lehnertz, als sein Kollege das Armband anprobierte. Schlussendlich sicherte sich Elisabeth Nüdling das Goldstück für 1.550 Euro.
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Expertin Dr. Friederike Werner war vom Silbertablett, das Martin aus Hamburg mitbrachte, ganz begeistert: "Das kleine Schiffchen macht sicher den ganzen Tag gute Laune." Lichter ging es genauso, er überlegte sich schon, wie sein morgendlichen Espresso darauf serviert werden könnte.
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Der irische Silberschmied William Doyle fertigte das "wunderschöne Schiffchen" vor 220 Jahren, erklärte die Expertin. Das beachtliche Alter erstaunte selbst Martin. "Ich wusste, dass es alt ist, aber nicht so alt." Er hoffte auf 160 bis 180 Euro. Wegen des guten Zustands schätzt Werner den Wert sogar auf 200 Euro.
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"Heute wird das verkauft als Visitenkartenablage", überlegte Daniel Meyer, als er das Tablett begutachtete. "Dann liegen die Visitenkarten auf dem Tisch und die Schale ist weg", warnte Walter Lehnertz, der gleich das erste Gebot abgab. Doch am Ende konnte sich Friedrich Häusser (links) freuen. Er erhielt für 250 Euro den Zuschlag.
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Asta und Arne hatten beim Einzug in ihr neues Haus in Luxemburg ein Reklameschild mit Thermometer gefunden. Sie wünschten sich 100 Euro dafür. "Es ist so warm, dass ich eigentlich keine Lederjacke tragen sollte", schmunzelte Experte Deutschmanek mit einem Blick auf die Temperaturanzeige. 25 Grad hatte es im Raum.
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Lichter war hin und weg von der Reklame aus den 50er- oder 60er-Jahren: "Ich find das wunderschön." Das Thermometer mache Werbung für die französische Getränkefirma Eva, erklärte Deutschmanek. Das Schild sei außerdem nicht emailliert, sondern lackiert worden. Dank des "extremst guten Zustands" schätzte der Experte den Wert auf 150 bis 200 Euro.
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Benjamin Leo Leo war sofort Feuer und Flamme für das Schild: "Sie haben das zu meinem Sakko passende Thermometer mitgebracht." Trotzdem musste er sich schließlich Walter Lehnertz geschlagen geben, der bei 450 Euro den Zuschlag bekam. Er durfte das letzte Gebot abgeben. "Das war taktisch nicht clever", erklärte Friedrich Häusser dem Verlierer.
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Als letztes begrüßte Lichter Rudolf (Zweiter von links) und dessen Neffen Bernd (links). Sie wünschten sich 800 bis 1.000 Euro für ihr Schmuckstück aus Gold und Platin. Der "relativ opulente" Ring, wie ihn Experte Patrick Lessmann beschrieb, wurde von mehreren Diamanten und Smaragden geziert.
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Den Ring hatte Rudolf vor 50 Jahren auf Kuba erstanden, erinnerte er sich. "Dann würde er ja wahrscheinlich aus Kuba stammen, ne?", fragte Lichter. Dafür gab es laut Lessmann keine Anzeichen. Beim genaueren Hinsehen fand er einen "gravierenden" Makel: Die Spitze des zentralen Steins war abgebrochen. Trotzdem schätzte er den Wert auf 1.100 bis 1.200 Euro.
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Im Händlerraum wollten Elisabeth Nüdling und Rudolf scheinbar unter sich verhandeln, doch Daniel Meyer grätschte dazwischen: "Halt, Moment. Also erst mal muss ich hier diesen Flirt trennen." Doch Walter Lehnertz ahnte schon: "Den Ring kriegt Lisa." Er hatte recht, denn die Händlerin sicherte sich das Schmuckstück für 1.350 Euro.
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