Oasis: Supersonic - Mi. 23.07. - ARTE: 22.05 Uhr

"Wir werden die beste Band der Welt sein"

20.07.2025 von SWYRL/Bernd Fetsch

Oasis sind wieder da, nach jahrelangen Zankereien der Gallagher-Brüder startete erst kürzlich die Reunion-Tour der Britpop-Ikonen. ARTE blickt derweil in die Vergangenheit und zeigt neben dem denkwürdigen Band-Porträt "Oasis: Supersonic" auch ein 2005er-Konzert aus Manchester, der Heimat von Oasis.

Wie muss das Gefühl wohl gewesen sein? Oasis flogen im August 1996 im Helikopter über das Open-Air-Gelände in Knebworth. Sie blickten hinunter auf mehr als 100.000 Fans. Alle waren gekommen nur für vier Jungs aus Manchester - die Gallagher-Brüder Liam und Noel sowie Paul McGuigan und Paul Arthurs. Oasis spielten am 10. und 11. August an zwei Abenden vor insgesamt 250.000 Zuschauern. 2,5 Millionen Tickets hätten verkauft werden können - so viele Menschen wollten Karten für die Konzerte haben. ARTE wiederholt mit "Oasis: Supersonic" nun eine sehenswerte Doku über das Britpop-Phänomen.

Nur drei Jahre vor dem Helikopterflug krähte kaum noch ein Hahn nach Oasis. Die Geschichte hinter dem Werdegang dieser Band ist noch immer spannend wie ein Drama - oder eine Soap. Nach dem furiosen Auftakt von Knebworth dreht Regisseur Mat Whitecross die Zeit weit zurück in einen tristen Proberaum. Liam und Noel, die Brüder, die gemeinsam in einem kleinen Zimmer aufgewachsen waren, kabbeln sich über die Kain-und-Abel-Geschichte in der Bibel. Noel verkündet urplötzlich: "Wir werden die beste Band der Welt sein." Dass "Definitely Maybe" nur ein Jahr darauf direkt auf Platz eins der Charts einstieg und die bis dato höchsten Verkaufszahlen in der ersten Verkaufswoche eines Debütalbums in Großbritannien erzielte, ist Musikgeschichte. Der Reiz an Whitecross' Porträt sind die kleinen Anekdoten zwischen Superlativ, "Supersonic" und "(Champagne) Supernova".

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Noel und Liam: "Kleiner Kiffer" und "kleiner Teufel"

Der Regisseur erhielt für seinen Film umfangreichen Zugang zu Oasis und Archivmaterial. Die Brüder Noel und Liam - zwei wie Feuer und Wasser, zwei wie eben Kain und Abel, und 2009 im Streit getrennt -, steuerten zuvor noch nicht gezeigtes Privatmaterial bei. Aus dem bemerkenswerten Musikfilm von 2016, der als erste offizielle Oasis-Doku überhaupt von den Gallagher-Brüdern mitproduziert wurde, ist zu erfahren, was Liam von seinem Bruder hielt. "Noel war ein kleiner Kiffer, ein Einzelgänger", so sein hartes Urteil. Die Gallagher-Mama Peggie indes beschreibt Liam als "kleinen Teufel", der ständig Aufmerksamkeit wollte.

Direkt im Anschluss an den "Supersonic"-Film zeigt ARTE auch noch ein denkwürdiges, inzwischen 20 Jahre altes Konzert-Heimspiel der Britpop-Ikonen: "Oasis - Live at Manchester City Stadium, 2005" (0.05 Uhr, ab 21. Juli in der Mediathek abrufbar). Ein kleiner Oasis-Themenabend also. Der Zeitpunkt ist sicher nicht zufällig gewählt, schließlich sind Liam, Noel und Co. aktuell ja wieder in aller Munde: Nach der Bandtrennung 2009 und jahrelangem Gezanke rauften Oasis sich zuletzt - womit zwischenzeitlich kaum noch ein Fan gerechnet hatte - doch noch einmal zusammen, um gemeinsam auf die Bühne zurückzukehren. Den ersten Auftritt der neuen Konzertreihe absolvierten Oasis am 4. Juli im walisischen Cardiff.

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