18.07.2025 von SWYRL
Nachdenkliche Worte von Matthias Brandt: In einem Interview beklagte der Schauspieler einen in seinen Augen falschen Umgang mit Rechtsradikalen. Er beobachte "eine Art Lähmung" der Gesellschaft.
Egal ob bei den europäischen Nachbarn, in den USA oder innerhalb Deutschlands: Rechtspopulistische und -extremistische Kräfte erlebten in den vergangenen Jahren einen stetig steigenden Zulauf. Entsprechend besorgt meldete sich nun Matthias Brandt zu Wort. Im Interview mit dem "Spiegel" mahnte er: "Ja, es gibt eine gewisse Angstdämonisierung dem Rechtsradikalismus gegenüber." Dieses Zögern sei trügerisch, wie Brandt erklärte, denn: "Das ist verkehrt und gefährlich, weil es ihn überhöht." Vielmehr sei es nötig, "seine Schlichtheit und Dämlichkeit zu benennen".
Die Popularität rechter Parteien erschrecke ihn immer wieder, schilderte der Sohn des einstigen Bundeskanzlers Willy Brandt: "Ich habe es lange für undenkbar gehalten, dass eine rechtsextreme Partei wie die AfD einmal drauf und dran sein könnte, stärkste politische Kraft zu werden." Die Einstufung der AfD beschäftigt aktuell die Gerichte. Nachdem der Verfassungsschutz die Partei im Frühjahr als "gesichert rechtsextremistische Bestrebung" einstufte, leitete die Partei juristische Schritte ein. Bis eine Entscheidung vor Gericht erfolgt, ruht die Einschätzung deshalb.
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Matthias Brandt hält Rede auf Stauffenberg-Gedenkfeier
Trotzdem beschäftigt Matthias Brandt die Frage nach dem richtigen Umgang mit der AfD. "Für mein Gefühl stecken wir immer noch in einer Art Lähmung, weil wir es nicht gewohnt sind, mit solchen Kräften umzugehen", schätzte der Schauspieler die Lage ein. Anders sei das in seiner Elterngeneration gewesen. "Die kannten sich mit Rechtsextremen einfach besser aus und waren bemerkenswert unängstlich", zog er einen Vergleich.
Am Sonntag findet anlässlich des 81. Jahrestages des Stauffenberg-Attentats auf Adolf Hitler eine Gedenkfeier in Berlin statt. Im Rahmen der Veranstaltung wird Matthias Brandt eine Rede halten. Sein Vater Willy musste während der Nazi-Zeit aus Deutschland flüchten, weil er verfolgt wurde. Aus dem Untergrund heraus setzte er sich anschließend gegen das Nazi-Regime ein.