28.05.2025 von SWYRL/Jürgen Winzer
Über Geld spricht man nicht, Geld hat man. Oder eben nicht. Dann nimmt man es sich. Zur Not aus der Mannschaftskasse von "Kampf der Realitystars" (RTLZWEI): Am Albtraumstrand von Thailand gab's zwischen Zickenkrieg und Glibberduschen auch Gagenneid und dreisten Diebstahl.
"'Kampf der Realitystars' ist kein Ponyhof!" Jens Hilbert brachte es mal wieder auf den Punkt. Aber in Folge vier der RTLZWEI-Show ging es nicht nur um den normalen Zickenzoff. Diesmal ging's ans Eingemachte: an die Kohle! Denn da verstehen nicht mal die Vertreter der Fun-Branche Spaß.
Die Masken der Kandidaten fielen und offenbarten Gesichter voller Neid, Missgunst und Gier. Zudem auch seltsame Wahrheitswahrnehmungen. Gut, das ist nicht neu, Realitystars leben irgendwie sowieso in ihrer eigenen Welt. Aber einige hatten genug davon: "Wir haben die Nase voll", hieß es. Revolte am Realitystrand?
Immer noch am Strand: Martin Semmelrogge, genannt "Hollywood". Der wurde zwar zuletzt rausgewählt, durfte aber bleiben, weil Linda Nobat freiwillig ging. Wegen Christine Okpara. Klingt komisch - ist es aber nicht. Neu am Strand: Martin Angelo. Dafür, dass er mal Bauch, Beine und Po in anderthalb Realityformaten präsentieren durfte, riskierte er gleich eine ordentlich dicke Lippe: "98 Prozent der Realitystars kann ich eh nicht ab. Um zu gewinnen, würd ich den einen oder die andere verkaufen."
Respekt hatte er nur vor Grande-Diva-Dame Anouschka Renzi, der er gleich seine Taktik steckte: "Bist du gut zu mir, bin ich gut zu dir. Bist du sch... zu mir, dann tret ich noch mal drauf, wenn du unten liegst." Aber, das muss man sagen, das Herzchen passt gut in die intrigante Truppe.
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Anouschka Renzi ist die Gagenqueen bei KDRS
Co-Neuling Shawne Fielding-Williams machte sich anfangs noch echte falsche Hoffnungen: "Alle Leute sind so toll hier." Martin A. kannte Shawne nicht. "Ist das ne Oma?", fragte er despektierlich und zeigte damit nur, dass er eigentlich Reality-Bodensatz ist. Denn Shawne war schon da, bevor es Reality überhaupt gab. "Miss Texas", Gattin des Schweizer Botschafters, Darling des Boulevards, Herzstück von Skandalen und Blitzlichtgewittern: "Ich wurde damals mehr fotografiert als Prinzessin Diana." Also: Ab zum Reality-Nachhilfe-Unterricht, Herr Angelo!
Und ab zum Spiele-Klassiker von KDRS: "Deutschland sucht den Gagenstar" enthüllte, wer bei den Gagen am besten verhandelte. Dennis Lodi ("Ich bin für zwei Stangen Zigaretten gekommen") war es nicht. "Ich hab' nach dem Anruf nicht nach Geld gefragt, ich hab' mich erst mal eine Stunde gefreut: Im Winter einen Monat weg von Deutschland? Gei!." Für Ex-"Alles was zählt"-Mime Stephen Dürr gab's eine böse Überraschung. Anouschka, "Hollywood" Semmelrogge, Jens und Shawne haben mehr kassiert als er. "Ich fühl mich voll verar...", maulte Stephen. "Ich wollte viel mehr haben." Und dann das schönste Bekenntnis aus tiefsten, ehrlichem Herzen: "Ich bin doch nicht hier, weil's mir Spaß macht!"
"Null schlechtes Gewissen": Stephen Dürr "klaut" 3.000 Euro
Als Gagenqueen erwies sich Anouschka Renzi. Die ehemalige Dschungelcamperin ehrlich: "Ich wollte nie Reality machen." Irgendwann habe sie sich gedacht: "Geld verdienen, Spaß haben. Ich bin in einem Alter, wo ich mir den Ruf nicht noch mehr ruinieren kann, als er eh schon ist."
Davon ist Christin noch weit entfernt. Also vom Alter her. Ansonsten ist sie, was den Ruf angeht, auf gutem Wege. Weil sie weniger Gage kassierte als Anita Latifi ("Wovon träumt Christin nachts? Soll froh sein, dass sie überhaupt nen Auftrag kriegt") nahm der Zickenkrieg Fahrt auf. Richtig laut wurde es nach dem nächsten Game-Klassiker: Bei "Steal or no Steal" wurde den Spielern ein unmoralisches Angebot gemacht. Jeder durfte in einen Koffer gucken - und das dort angebotene Geld behalten. Aufkosten der Mannschaftskasse.
"Ich bin kein Kameradenschwein", meinte Martin S., "das ist Ehrensache. Ich glaube, keiner ist so doof, was zu nehmen." Da irrte der Senior, und zwar gewaltig. Pinar Sevim besserte ihre Mini-Gage um 1.000 Euro auf, Dennis schnappte sich 700. Christin wollte zwar Kohle abzweigen und "den fettesten Koffer" haben, wich dann den angebotenen 300 Euro aber aus. "Für 300 will ich keinen Stress." Intim-Feindin Anita hatte vorher noch getönt: "Wer was nimmt, steht auf der Abschussliste." Im "Showgeschäft" war sie sich dann nicht zu schade, 200 Euro zu klauen. "Ich liebe Geld. Da kann ich einmal tanken und neue Nägel machen."
Dennis Lodi verhindert Handgreiflichkeiten zwischen Christin Okpara und Anita Latifi
So ähnlich dachte Stephen auch: "Das ist ne Competition. Es interessiert sich keiner für den anderen", sprach er und sackte 3.000 Euro ein. "Ich habe null schlechtes Gewissen. Hätte ich auch bei 10.000 nicht gehabt." Ihm dicht auf der Diebesspur: Martin Angelo, der sich 2.000 Euro schnappte. "Haben oder nicht haben." Und überhaupt: "Ich bin nicht hier, um Freunde zu gewinnen."
Als bekannt wurde, dass die Gewinnsumme um 6.900 Euro erleichtert worden war, war die Aufregung groß. "Widerwärtig, ekelhaft", meinte Anouschka. Dennis, Anita und Pinar outeten sich als Diebe und feierten sich dann für ihre "Ehrlichkeit". Christin, die liebend gerne bei attraktiver Summe auch was geklaut hätte, ging auf Anita los: "Du bist eine Lügnerin!" Anita keifte zurück - Dennis musste als Security einschreiten, um Handgreiflichkeiten zu verhindern.
Arabella Kiesbauer belebt ihre Talkshow neu
Es wurde nicht besser: An der "Wand der Wahrheit" ging es eigentlich um den "beliebtesten Sala-Star". Aber der Sieger (Martin Semmelrogge) war eigentlich Nebensache. Gekreisch und Gezeter gabs nur darum, wer der unbeliebteste war - Christin oder Anita. Es wurde Christin, die heulte: "Das ist eine Lüge und keine Wand der Wahrheit."
Beim Safety-Spiel führte das Schicksal (also die Produktion) dann ausgerechnet die Streithennen Christin, Anita und Hati Suarez als Team zusammen. Nicht verwunderlich, dass sie verloren. Ging ja zum Schluss auch um eine Matheaufgabe, die Anita versemmelte. Giuliana Farfalla, Pinar, Stephen und Can Kaplan gewannen - und waren dadurch alle vor dem abendlichen Rauswurf geschützt.
Die "Stunde der Wahrheit" wird dank Moderatorin Arabella Kiesbauer immer mehr zur Neuversion ihrer einstigen Talkshow "Arabella". Da kamen die Themen laut Wikipedia "meist aus den Niederungen menschlichen Zusammenlebens, nicht selten fanden in der Sendung laute Wortgefechte zwischen den Gästen statt". Klingt wie eine Beschreibung von KDRS 2025.
Showdown zwischen Christin Okpara und Anita Latifi
Die beiden Neuen warfen Hati raus. Achtkantig. "Schlaftabletten brauchen wir hier nicht. Was ich nicht mag, sind Menschen, die langweilig sind. Hati, dich finden wir mega-langweilig", formulierte es Martin A. - und Hati hatte ausgespielt.
Beim Gruppen-Voting wählten sich Anouschka und Martin S. gegenseitig, weil sie "die Nase voll" hatten. Aber sie mussten bleiben, Anita und Christin waren im Fokus. Natürlich verpassten sich Anita ("Ab nach Hause mit dir!") und Christin ("Denk ein bisschen nach!") in herzlicher Antipathie ihre Münzen gegenseitig. Bevor Dennis als Letzter zur Exit-Wahl schritt, stand es 3:3. Dennis verpasste Christin die entscheidende Münze. Auf der Ersatzbank jubelte die ausgeschiedene Linda ("Gerechtigkeit!"), und Anita ("Danke, Gott, ich schwör!") sandte ein Stoßgebet gen Himmel.
Aber sie sollte sich nicht zu früh freuen. Christin zum Abschied: "That's the Game. Kämpft weiter. Man weiß ja nie, wer zurückommt." Es klang wie eine Drohung.