15.06.2025 von SWYRL/Kai-Oliver Derks
Wenn das mit Lasse nicht geschehen wäre ... wer weiß, was aus Astrid Lindgren geworden wäre? Das Biopic gewährt einen Blick auf die Jugendjahre der großen Autorin.
"Pippilotta Viktualia Rollgardina Pfefferminz Efraimstochter Langstrumpf" - auf so einen Namen muss man erst einmal kommen. Und mit ihm dieses Mädchen erfinden, das Kinder in aller Welt begeisterte wie kein zweites aus der Jugendliteratur. "Pippi Langstrumpf" war der Debütroman von Astrid Lindgren. Er wurde in 70 Sprachen übersetzt, die Filme mit Inger Nilsson in der Hauptrolle begeistern bis heute Millionen Menschen in aller Welt. Schlicht "Astrid" heißt die filmische Biografie der Regisseurin und Autorin Pernille Fischer Christensen, die nun im Rahmen des 3sat-Thementags "Midsommar" neben zahlreichen Dokumentationen wiederholt wird. Es geht um die Jugendjahre der Astrid Ericsson.
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Charmanter Film mit brillianter Hauptdarstellerin
Gerade einmal 16 Jahre ist Astrid (Alba August), als sich ihr die Gelegenheit bietet, eine Ausbildung als Assistentin des Herausgebers der örtlichen Zeitung zu beginnen. Ihr Chef, der Redakteur Blomberg (Henrik Rafaelsen), nimmt sich ihrer an. Er erkennt ihr Talent. Und er verliebt sich in sie, die 30 Jahre jünger ist. Als sie schwanger wird, verlässt Astrid auf sein Drängen hin ihre Heimat. Ihr Kind, Lasse, muss sie anonym in Kopenhagen gebären und 1926 in die Hände einer Pflegefamilie geben. Nur selten kann sie ihn sehen, Schritt für Schritt entfernt er sich von ihr.
"Astrid" ist ein äußerst charmanter, sensibler Film. Geradlinig und eingängig erzählt, manchmal kitschig, manchmal traurig, aber nie auf vordergründige emotionale Effekte aus. Dass man mit Neugier und Freude dem Geschehen folgt, liegt nicht nur an der leichten Hand der Regisseurin, sondern auch an der brillanten, damals 25-jährigen Hauptdarstellerin Alba August, Tochter des dänischen Regisseurs Bille August und der Schauspielerin und Regisseurin Pernilla August.