16.06.2025 von SWYRL
Am 19. Juni kommt "28 Years Later" nach langem Warten endlich in die deutschen Kinos. Kurios: Beim dritten Teil der Zombie-Reihe, die 2002 mit "28 Days Later" begonnen hat, setzte Regisseur Danny Boyle während der Dreharbeiten auf Smartphones statt auf Filmkameras.
Seit 18 Jahren warten Fans auf die Fortsetzung der Horror-Reihe um die Filme "28 Days Later" (2002) und "28 Weeks Later" (2007), nun ist es endlich soweit. Für den dritten Teil mit dem Titel "28 Years Later" hatte Regisseur Danny Boyle mehr als 75 Millionen US-Dollar, etwa 65,2 Millionen Euro, Budget zur Verfügung. Und trotzdem entschied er sich für modifizierte Modelle des iPhone 15, um seinen Film zu drehen. Damit ist "28 Years Later" der teuerste Film aller Zeiten, der mit Handys gedreht wurde.
Lange Zeit wurde dieser Fakt geheim gehalten, die Filmcrew musste sogar Verschwiegenheitsvereinbarungen unterzeichnen. Doch bereits während der Dreharbeiten deutete ein Paparazzifoto darauf hin, dass Boyle und Anthony Dod Mantle, der Kinematograf des Films, nicht auf gewöhnliche Kameras setzen.
Das Bild zeigt Schauspielerin Jodie Comer, wie sie in eine auf den ersten Blick ganz normale Kamera blickt. Zoomt man allerdings etwas heran, wird deutlich, dass das Teleobjektiv nicht an einer Filmkamera befestigt ist, sondern an etwas, dass ein iPhone sein könne, wie ein Kameraoperateur, der nicht an "28 Years Later" arbeitete, dem US-Magazin "WIRED" erklärte. Jetzt haben mehrere Leute, die an den Dreharbeiten beteiligt waren, gegenüber "WIRED" bestätigt, dass der Film tatsächlich mit Handys, genauer mit dem iPhone 15 Pro Max, gedreht wurde.
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"28 Years Later": Zuschauer sind "Teil des Geschehens"
Technische Innovationen und Wagnisse bei der Kameraführung sind Teil von Boyles und Mantles Arbeit. "28 Days Later" war einer der ersten Hollywoodfilme, die mit einer Canon XL-1, einem Camcorder, gedreht wurden. Eine Idee damals sei gewesen, erklärt Boyle in einem Interview mit "IGN", dass Menschen eine Apokalypse mit Camcordern filmen würden. Das gab dem Film seine kalte und raue Optik. Davon haben sich die Filmemacher bei "28 Years Later" inspirieren lasse: "Man könnte es natürlich ignorieren, aber wir wollten uns davon beeinflussen lassen", sagt der Regisseur gegenüber "IGN". Was 2002 der Camcorder war, ist heute das Smartphone, auch wenn wohl niemand Zombies mit mehreren Handys gleichzeitig filmen würde.
Auf speziellen Kamerastativen konnten acht, zehn oder 20 iPhones gleichzeitig montiert werden. Boyle erklärt die Vorteile: "Wo auch immer du bist, du bekommst einen 180-Grad Blick auf die Szene. Im Schnitt kann man dann alles Mögliche auswählen: ganz konventionell die Perspektive einer einzelnen Kamera oder verschiedene und kann so [...] vor- und zurückspringen, um Dinge zu verdeutlichen. Weil es ein Horrorfilm ist, nutzen wir das für gewaltvolle Szenen, um ihre Wirkung zu unterstreichen."
Mit dieser Technik würden die Zuschauer für einen Moment nicht nur die Szene von außen betrachten und ansehen, sondern "für einen Moment sind sie mittendrin und Teil des Geschehens", erklärt der Regisseur weiter. Deshalb habe er sich auch für ein Seitenverhältnis von 2.76:1 entschieden. "Bei einem Breitbildformat könnten [die Zombies] überall sein... man muss eigentlich die ganze Zeit nach ihnen Ausschau halten und sie suchen."