24.10.2025 von SWYRL
Gerade noch hatten sich die Gäste bei "Maybrit Illner" über Sanktionen der EU und der USA gegen Russland gefreut, da forderte Strafrechtsexperte Reinhard Merkel von den europäischen Ländern ein klares Modell für Friedensverhandlungen. Norbert Röttgen platzte daraufhin der Kragen.
Am Mittwochabend haben die EU-Staaten das 19. Sanktionspaket gegen Russland beschlossen, darüber hinaus hat auch die USA erstmals Maßnahmen direkt gegen Russland, seine Ölindustrie und Sekundärstaaten verhängt. Damit soll Putin an den Verhandlungstisch gezwungen werden, um das Völkerrecht wiederherzustellen. Doch mit dieser EU-Position kann Reinhard Merkel, emeritierter Professor für Strafrecht und Rechtsphilosophie der Universität Hamburg und ehemaliges Mitglied des Deutschen Ethikrats, so gar nichts anfangen: Diese maximalen Forderungen der EU führen zu keiner Verhandlung, kritisierte er. Stattdessen sollen Modelle eingebracht werden, wie etwa die annektierten Gebiete des Donbass in staatliche Unabhängigkeit zu entlassen.
"Sie stellen sich Putin vor als wäre er einer von uns, der unser Denken im Wesentlichen teilt, vielleicht unterschiedliche Meinungen hat", konnte und wollte sich das CDU-Politiker Norbert Röttgen nicht mehr anhören. Das sei ein Fehler. "Putin hat allein in diesem Jahr 100.000 tote russische Soldaten zu verantworten, das beeindruckt ihn Nullkommanull", redete er sich in Rage, "Es zählt für ihn nicht." So emotional er es vorbrachte, beeindrucken konnte er Merkel damit sichtlich nicht: "Woher wissen Sie das?", meinte der kühl. "Na, weil er weitermacht, man sieht es an seinem Handeln", argumentierte der umso aufgebrachter Unionspolitiker und untermauerte seine Meinung damit, dass der russische Präsident unlängst mit Drohnen einen Kindergarten angreifen ließ. "Ich messe Putin nur an seinen Taten und kann nicht verstehen, wie einem menschliches Leben vollkommen egal ist - gemessen an der historischen Mission, die er erfüllt", so Röttgen: "Das ist die Realität. Modelle ausmalen, das ist nicht das Problem. Aber der Wille ist das Problem."
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