11.12.2025 von SWYRL
Social-Media-Aktivitäten, Mailverkehr und Biometriedaten: Künftig könnten Touristen, die in die USA einreisen, komplett durchleuchtet werden. Das geht aus einem Vorschlag der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde hervor. Noch ist jedoch nichts rechtskräftig.
2026 blickt die Fußball-Welt in die USA: Gemeinsam mit Kanada und Mexiko sind die Vereinigten Staaten Ausrichter der Fußball-Weltmeisterschaft. Auf deutsche Fans, die die Spiele vor Ort sehen wollen, könnte dabei ein ganz neues Ausmaß an Social-Media-Überwachung zukommen. Zumindest dann, wenn Donald Trump seine Pläne in die Tat umsetzt. In einer Mitteilung des Heimatschutzministeriums von Mittwoch wurde bekannt, dass die US-Zoll- und Grenzschutzbehörde "Social Media als obligatorisches Datenelement" hinzufügt.
Hinter dem Behördensprech verbirgt sich eine drastische Regelverschärfung: Wird der Plan in die Tat umgesetzt, verschafft er dem Staat den Spielraum, die Aktivitäten von Einreisenden auf Instagram, Facebook und Co. zu überprüfen. Besonders pikant: Das soll rückwirkend möglich sein - und zwar bis zu fünf Jahre. Betroffen wären davon neben deutschen Touristen auch Einreisende aus Japan, Australien oder Großbritannien. Bis dato durften Touristen aus diesen Ländern die USA noch ohne Visum besuchen.
Doch der Vorschlag geht noch weiter: Antragsteller sollen obendrein E-Mail-Adressen des vergangenen Jahrzehnts angegeben müssen sowie Personendaten zu Familienmitgliedern. Auch Biometrie-Daten - etwa Gesicht, Fingerabdruck, DNA und Iris-Muster - sowie IP-Adressen und Metadaten aus elektronisch eingereichten Fotos würden zu dem umfangreichen Datenpaket gehören.
Abonniere unseren Newsletter und wir versprechen, deine Mailadresse nur dafür zu verwenden.
Donald Trump verfolgt restriktive Einreisepolitik
Aktuell dürfen Staatsbürgerinnen und Staatsbürger von insgesamt 42 Ländern ohne Visum in die USA einreisen - und zwar bis zu 90 Tage. Überprüft werden die Angehörigen des Visa-Waiver-Programms bisher mit dem elektronischen Reisegenehmigungsverfahren Esta. Weil die Regierung unter Donald Trump aber schon seit Längerem eine restriktivere Einreisepolitik verfolgt, könnte sich das bald ändern. Ehe das Dokument (womöglich) rechtskräftig wird, steht noch eine 60-tägige Diskussion aus.
Die US-Regierung erhofft sich von der Verschärfung, den "Schutz der USA vor ausländischen Terroristen und anderen Bedrohungen für die nationale und öffentliche Sicherheit". Schon vor der Einlassung der US-Zoll- und Grenzschutzbehörde hatte die Behörde für Einwanderung und Einbürgerung (USCIS) ein striktes Vorgehen gegen Immigranten geplant. In diesem Zusammenhang hieß es, man wolle Einreisende hinsichtlich möglicher "antiamerikanischer" Äußerungen im Internet durchleuchten.


