US-Rockstar

"The Power Of Love"-Star wird 75: So geht es Huey Lewis heute

05.07.2025 von SWYRL

Er war einer der größten Stars des US-Rock- und Popmusik in den 80er-Jahren, inzwischen verhindert eine chronische Krankheit, dass er noch Musik machen und auftreten kann: Huey Lewis feiert am 5. Juli seinen 75. Geburtstag.

Er hat dieser Tage doppelten Grund zu feiern: Vor 40 Jahren, am 3. Juli 1984, kam "Zurück in die Zukunft" in die US-Kinos - und mit ihm der Song, der Huey Lewis weltweit berühmt machte: "The Power Of Love". Mit weiteren Hits wie "I Want A New Drug", "The Heart Of Rock'n'Roll" und "Hip To Be Square" prägten er und seine Band Huey Lewis and The News den kommerziellen US-Rock der Dekade entscheidend mit. In den letzten Jahren ist es ruhiger um den Sänger, Gitarrist und Mundharmonika-Spieler geworden, der am 5. Juli seinen 75. Geburtstag feiert. Der Grund dafür ist eine chronische Erkrankung, die für einen Musiker kaum schwerwiegender sein könnte: Morbus Menière.

"Ich kann nicht mehr live spielen. Musik zu hören ist für mich sehr viel anstrengender, als Menschen beim Reden zuzuhören. Und selbst das fällt mir an schlechten Tagen schwer. Mein Gehör spielt total verrückt - und es ist völlig unberechenbar", sagte Lewis 2020 im teleschau-Interview. Die Krankheit, ein bislang medizinisch nicht vollständig verstandener Defekt des Innenohrs, führt zu starken Hörverlusten, Schwindelattacken, Tinnitus und Gleichgewichtsstörungen.

Lewis lebt seit über 30 Jahren mit der Diagnose. Doch erst 2018 verschlechterte sich sein Zustand dramatisch: "Ich habe 80 Prozent meines Gehörs auf der rechten Seite schon vor 30 Jahren verloren. Die restlichen 20 Prozent waren immerhin stabil. Dann, Anfang 2018, spielte plötzlich meine linke Seite verrückt. Seitdem hat sich das leider nicht mehr stabilisiert."

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Huey Lewis: Schon in der 70er-Jahren nicht mehr in Mode

Der Hörverlust bedeutete auch das abrupte Ende seiner Bühnenkarriere. Medikamente, Akupunktur, Craniosakraltherapie - nichts half dauerhaft. Lewis: "Am Anfang war ich so deprimiert, dass ich zwei Monate kaum noch aus dem Bett kam." Inzwischen hat er sich mit der Situation arrangiert. "Verrückt ist, dass der Mensch sich an alles gewöhnen kann", sagte er im Interview: "Natürlich ist es schrecklich, nicht mehr singen zu können. Trotzdem weiß ich, dass viele Menschen schlechter dran sind als ich."

Auf seine Karriere kann Huey Lewis, geboren am 5. Juli 1950 in New York, heute mit Dankbarkeit zurückblicken. Er wuchs im kalifornischen Marin County auf. Er studierte zunächst in Cornell, brach das Studium jedoch ab und schlug sich mit Gelegenheitsjobs und Musik durch. In den 1970er-Jahren spielte er in der Country und Folk-Rock-Band Clover, die selbst vier erfolglose Alben veröffentlichte, aber als Backing Band auf dem Debütalbum von Elvis Costello "My Aim Is True" (1977) Musikgeschichte schrieb. Die Gründung von Huey Lewis and the News 1979 markierte den Beginn seiner kommerziell erfolgreichen Phase. Der Durchbruch kam mit dem Album "Sports" (1983), das sich in den USA über zehn Millionen Mal verkaufte.

"Wir wollten ein Album aufnehmen, das bewusst für den Radioeinsatz geschrieben und produziert war", erinnert sich Lewis. Dass daraus sechs Top-10-Hits hervorgingen, war selbst für die Band unerwartet: "Alles, was wir uns damals wünschten, war, einen richtigen Hit zu landen. Dass es am Ende sechs große Hits auf nur einem Album waren, war natürlich ein Traum." In den 1980er-Jahren galt Huey Lewis als Vertreter eines "sauberen", amerikanischen Pop-Rock, dessen Erfolg weniger aus künstlerischer Innovation als aus Handwerk, Arrangement und Produktion erwuchs. "Im Prinzip spielten wir damals schon sehr altmodische Musik", so Lewis. "Der Rhythm'n'Blues, der mich prägte, war schon in den 70ern aus der Mode gekommen."

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Lewis hat die Hoffnung nicht aufgegeben

Neben der Musik sammelte Lewis auch Erfahrungen als Schauspieler. Seine bekannteste Rolle spielte er 1993 in Robert Altmans Ensemblefilm "Short Cuts". Wie es dazu kam, ist für ihn bis heute nicht ganz erklärlich. "Ich war nicht der Star meiner Drama-Klasse", sagt er. "Aber ich weiß, dass Bob Altman ein großer Musikfan war." Die Rolle erhielt er nach einem Gespräch mit dem Regisseur, bei dem es um Fliegenfischen ging - Lewis lebt seit Jahren in Montana und bezeichnet sich selbst als passionierten Angler.

Es gehe ihm dabei vor allem um die Verbindung zu Mutter Natur, erklärte er jüngst in einem "People"-Interview: "Ich liebe es also, draußen zu sein, meine Verbindung zur Natur. Und mein perfekter Tag wäre einer, an dem ich angele." Das beste Gefühl sei es aber nach wie vor, Musik aufzunehmen und damit aufzutreten, gab er ebenfalls zu. Die Hoffnung, seiner Leidenschaft eines Tages wieder nachgehen zu können, gibt er nicht auf: "Vielleicht komme ich an einen Punkt, an dem ich es wieder versuchen kann, und ich werde nicht aufgeben. Ich werde es versuchen."

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