Stubbe - Tödliche Hilfe - Mi. 02.07. - ZDF: 20.15 Uhr

Der Tote auf den Pflastersteinen

29.06.2025 von SWYRL/Kai-Oliver Derks

Im Januar 2021 kehrte Wolfgang Stumph als Stubbe noch einmal in einem Special aus dem Unruhestand zurück. Das ZDF wiederholt den Krimi nun zur besten Sendezeit.

Stubbe ist weg. Endgültig. Nach 50 regulären Folgen sowie vier Specials verabschiedete sich Wolfgang Stumph mit seiner Paraderolle vom Bildschirm. 6,6 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer schalteten im Februar noch einmal ein, um dem Ex-Kriminaler und späteren Hobbydetektiv beim finalen Tanz ins Rentnerdasein zuzusehen. Wiederholungen seiner alten Fälle sind derweil selten und finden sich auch nicht in der Mediathek des ZDF. Immerhin: Der Sender nimmt nun noch einmal das Stubbe-Special "Tödliche Hilfe" ins Programm, das 2021 erstmals ausgestrahlt wurde.

Es passte damals perfekt. Und wurde natürlich auch ein bisschen so hingedeichselt. Am 31. Januar 2021 wurde Wolfgang Stumph 75 Jahre alt. Und am Tag zuvor kehrte der beliebte Volksschauspieler in einer seiner Paraderollen zurück. "Stubbe - Tödliche Hilfe" hieß der Kriminalfilm - das zweite Special der im Januar 2014 mit der 50. Folge offiziell eingestellten Samstagabendreihe. Ende 2018 hatte der Kriminaler in "Tod auf der Insel", gemeint war die kleine Nordseeinsel Wittsund, nicht nur einen kniffligen Fall zu lösen, sondern auch die Beziehung zu seiner Lebensgefährtin Marlene (Heike Trinker) zu retten. Diesmal jedoch trat Stubbe selbst in den Hintergrund: "Tödliche Hilfe" rückte seine Tochter Christiane ins Zentrum. Seit Beginn der Reihe, im Oktober 1995, wurde sie von Stumphs Tochter Stephanie gespielt, die bei der Ausstrahlung des ersten Films gerade einmal zehn Jahre alt war.

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Stubbe buhlt um Zuneigung

Jene Christiane Stubbe, so will es das "Tödliche Hilfe"-Drehbuch des "Stubbe"-Stammautors Peter Kahane, arbeitet mittlerweile als Journalistin. Sie hat eine achtjährige Tochter, von deren Vater Helge (Wanja Mues hat einen Kurzauftritt) lebt sie jedoch getrennt. Eines Tages erhält sie einen merkwürdigen Anruf von ihrem Dresdner Jugendfreund Malte (Patrick Güldenberg). Er will dubiosen Machenschaften eines lokalen Pflegedienstes auf die Spur gekommen sein und bittet Christiane um ihre Mithilfe. Zur Polizei will er - es ist nicht wirklich klar, warum - nicht gehen. Hätte er besser mal getan, denn bald schon liegt er tot auf den Pflastersteinen vor einem Dresdner Hochhaus. Freiwillig vom Balkon gesprungen wird er wohl nicht sein. Und es bleibt nicht die einzige Leiche.

Derweil reist Christiane Stubbe nach Dresden, um dort für ihre Zeitung den Hinweisen nachzugehen. Sie arbeitet verdeckt bei dem Pflegedienst APV, an dessen Spitze Boris Krol (Oliver Mommsen) und Birgit Wellbrock (Tessa Mittelstaedt) die Fäden ziehen. Bald schon kommt sie Ungereimtheiten auf die Spur. Offensichtlich werden systematisch Krankenkassen hintergangen, zum Teil sogar unter Mitwirkung der betreuten Patienten.

Neben dem Krimi ist "Tödliche Hilfe" aber vor allem eine Familiengeschichte. Denn: Stubbe muss sich um seine Enkeltochter Caroline kümmern, ganz wunderbar gespielt von Greta Kasalo (sie blieb bis zum Schluss im Februar mit dabei). Dass seine eigene Tochter sich derweil in Gefahr begibt, ahnt er nicht. Mit viel Liebe, aber dann doch noch etwas hilflos, buhlt Stubbe um die Zuneigung seines Enkelkindes, das den Opa erst einmal ziemlich öde findet, ehe man dann doch eine gemeinsame Leidenschaft entdeckt.

Mit Empathie erzählt

Pflegenotstand, Versicherungsbetrug, niedrige Löhne - es sind auf den ersten Blick eher spröde, bürokratische Themen, die im Mittelpunkt dieses Sozialkrimis stehen. Doch eine Reihe von großartigen Nebendarstellern wie Christine Schorn verleihen dem Ganzen ein Gesicht.

Regisseur Andreas Herzog setzte das Buch mit viel Gefühl und Empathie um, ohne belehrend sein zu wollen. Wie so oft nahm sich die Reihe also auch hier eines aktuellen gesellschaftlichen Themas an. "Wir wollten einerseits die Achtung vor deren Leistung zeigen, aber auch die möglichen Fehler in den Strukturen offenlegen", erklärte Wolfgang Stumph zur Ausstrahlung mit Blick auf all jene Menschen, die in Pflegeberufen oft an ihre Grenzen und darüber hinaus gehen.

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