Sonnenplätze - Fr. 22.08. - ARTE: 20.15 Uhr

Sommer, Sonne, Streitigkeiten

19.08.2025 von SWYRL/Paula Oferath

Das Familiendrama "Sonnenplätze" erzählt von einer zerrütteten Familie, die nach Jahren der Entfremdung unerwartet im gemeinsamen Ferienhaus auf Lanzarote aufeinandertrifft. Zwischen alten Verletzungen, zerplatzten Träumen und neuen Spannungen versucht jeder, seinen Platz im Leben zu finden.

Ein Mann steigt nach einem heftigen Streit mit seiner Frau in sein Auto - mit dem festen Entschluss, einfach abzuhauen. Auf dem Beifahrersitz: seine geliebten Bücher. Auf der Rückbank: seine Tochter, die sich heimlich dorthin geschlichen hat. Es ist ein Zeitsprung in die Vergangenheit, mit dem das komödiantisch akzentuierte Drama "Sonnenplätze" einen ersten Blick in die brüchigen Verhältnisse einer Familie eröffnet. Von Harmonie keine Spur. Nach dem Kinodebüt im vergangenen Jahr ist der Film nun zur besten Sendezeit erstmals im TV zu sehen.

Szenenwechsel: "Hey, ich hab's fertig", ruft Samuela (Julia Windischbauer) strahlend ihrem Freund zu, während die frisch bedruckten Seiten ihres Debütromans aus dem Drucker rutschen. Samu hat es endlich geschafft. Jetzt ist sie bereit, in die Fußstapfen ihres Vaters zu treten, der vor 15 Jahren nach einem Streit die Familie verließ. Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer. "Sam, ich glaube, ich brauche grade ein bisschen Zeit für mich. Kannst du woanders hin?" Ihr Freund möchte, dass sie die Wohnung verlässt. Ernsthaft? Hat der den Verstand verloren? Doch es kommt noch schlimmer: Ihr Segment wurde vom Verlag gestrichen, der große Traum von einem Debütroman zerplatzt. Ohne Freund, ohne Wohnung, ohne Job bleibt Samu nur eine Zuflucht - bei ihrer Mutter Sybille (Juliane Köhler).

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"Aus der Sonne"

Doch wie soll man mit 27 Jahren wieder zu Hause ankommen, wenn die eigene Mutter gerade mit einem ehemaligen Schulkameraden namens Marc (Jeremy Mockridge) anbandelt? "Ich wollte fragen, ob ich den Schlüssel für Lanzarote haben kann?", fragt Samu zögernd. Ihre Mutter reagiert wenig begeistert bei der Vorstellung, dass ihre Tochter sich im Ferienhaus einnistet. Begeistert ist Sybille hingegen von ihrem jüngeren Sohn Frederick (Jeremias Meyer, aktuell mit der großartigen Serie "Tschappel" in der ARD-Mediathek zu finden). Er ist angehender Pianist oder wie Marc ihn auch nennt: "So ein Genie, der Typ."

Nicht nur Samu verspürt den Wunsch nach Abstand - auch Frederick, von allen nur Fritzi genannt, will raus, weit weg vom Alltag, von der Enge zu Hause. Und so finden sich die beiden Geschwister bald auf der kanarischen Insel wieder, mitten in der faszinierenden Kulisse von Lavafeldern und karger Mondlandschaft.

Kaum öffnen sie die Türe des Ferienhauses, trifft sie der nächste Schlag: Vater Jo (Niels Bormann) hat sich längst dort einquartiert. Vor 15 Jahren hat er die Familie verlassen - und scheint seither nicht recht auf die Beine gekommen zu sein. Einst feierte er mit seinem Debütroman "Aus der Sonne" einen beachtlichen Erfolg, doch dieser liegt weit zurück. Heute wirkt er eher verloren als erfüllt. Samu hofft, mit ihrem eigenen Werk "Verbrannte Erde" an seinen literarischen Ruhm anzuknüpfen. Doch kann man Talent wirklich erben? Und wird Samu überhaupt ernst genommen?

Eine warme Sommerbrise

Die nächsten Turbulenzen lassen nicht lange auf sich warten: Mutter Sybille reist gemeinsam mit ihrem Liebhaber Marc ebenfalls nach Lanzarote. Was nun? Ist eine Versöhnung möglich - oder eskaliert das längst angeknackste Familiengefüge endgültig?

In einem Ferienhaus, in dem die Weinflaschen schneller geleert sind als die Probleme gelöst, entfaltet Regisseur Aaron Arens gemeinsam mit dem Drehbuchautor Lukas Loose eine Geschichte voller Spannungen, Sehnsucht und leiser Hoffnung. Mit "Sonnenplätze" gelingt es ihm, eine warme Sommerbrise mitten ins Herz der Zuschauer zu tragen. Ein Film für alle, die sich mit der Frage plagen, ob man den Liebsten um sich herum eigentlich gut genug ist.

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