Ganze Ernten sind bedroht

Schädling breitet sich massiv in Deutschland aus

10.06.2025 von SWYRL

Die Schilf-Glasflügelzikade breitet sich derzeit in ganz Deutschland aus und wird zunehmend zu einem Problem für die Landwirtschaft. Vor allem Zuckerrüben- und Kartoffelernten sind durch das Insekt bedroht.

Alarm auf deutschen Feldern. Die Schilf-Glasflügelzikade ist ein Schädling, der sich aktuell massiv in Europa und Deutschland ausbreitet, wie "t-online.de" berichtet. Da dieser Schädling nach einem Befall häufig schrumpelige und gummiartige Kartoffeln hinterlässt, sehen viele Landwirtinnen und Landwirte die Kartoffelernte bedroht.

Zunächst war das Insekt vorwiegend in Südeuropa eine Gefahr für Ernten. In den 90er Jahren breitete es sich in Frankreich aus. In Deutschland wurde es zum ersten Mal 2008 gesichtet. Seither hat es sich kontinuierlich ausgebreitet und ist nun so gut wie in jedem Bundesland aktiv.

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Gefahr für die Kartoffelernte

Anders als die meisten anderen Schädlinge schädigt die Schilf-Glasflügelzikade betroffene Pflanzen nicht direkt, etwa durch Fraß, sondern dadurch, dass sie Bakterien wie Stolbur-Phytoplasma und Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus überträgt. Diese Krankheitserreger lösen das "Syndrome-Basses-Richesses" (Syndrom der niedrigen Zuckergehalte, SBR) aus. So können die Bakterien erheblichen Einfluss auf den Zustand von betroffenen Pflanzen haben und zu Ernteausfällen führen.

Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat (BMLEH) warnt bereits vor erheblichen Folgen. Die Zikade würde sich zunehmend auf landwirtschaftlichen Ackerbau- und Gemüseflächen in Deutschland ausbreiten.

Das Insekt nutzt vor allem Kartoffeln und Zuckerrüben als Wirtspflanze. In der Saison 2024 waren nach Angaben des BMLEH 22.000 Hektar Kartoffeln und 85.000 Hektar Zuckerrüben mit den Bakterien infiziert. Derzeit gibt es keine kurzfristigen Maßnahmen, welche eine Infektion der Pflanzen erfolgreich verhindern kann. Auch eine Bekämpfung des Schädlings ist schwierig, denn die Schilf-Glasflügelzikade steht bislang noch auf der Liste der bedrohten Arten. Deshalb können wirksame Pflanzenschutzmittel, die gegen das Insekt wirken, kaum zugelassen werden.

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